Volksfahrräder oder Volksverräter?

Mendelssohn

Well-Known Member
Du schlägst einen Bogen, den ich nicht nachvollziehen will/kann.
Der Bogen geht so: während Wittenberg aussieht, wie aus dem Ei gepellt, sehen die Straßen in vielen NRW-Kommunen aus wie in Ostdeutschland vor der Wende. Okay, nicht ganz auf dem Niveau, aber doch so, daß die steuerzahlenden Bürger allmählich beginnen, Fragen zu stellen. Allerdings gucken sie nicht auf ihre Nachbarn und sehen diese als Problem, sondern eher den Soli, der viele Kommunen des noch lange nicht abgeschlossenen Strukturwandels, in die Kreditfalle geschickt hat.
Wie ich schon sagte: Politik machen, statt jammern. Das könnte vielleicht auch in Sachsen funktionieren.
 

Msane

Well-Known Member
Die Logik liegt doch auf der Hand:
Wie willst du mit Leuten in einen Dialog treten, die den Dialog verweigern?
Hinzu kommt, daß ein Diskurs nur dann gelingt, wenn alle Beteiligten die Wahrheit sagen, so gut sie die Wahrheit kennen. Wer wissentlich lügt, also Fakten verdreht oder verschweigt, führt einen Diskurs nur zum Schein. Denn ein Diskurs ist konsensorientiert (nicht zu verwechseln mit Kompromisse machen), es geht um eine vernünftige Lösung des Problems. Wer kein Problem lösen, sondern an den Topf der Macht will, will auch keinen Diskurs, nur die Macht.

Es war noch nie arrogant, die Menschen daran zu erinnern, ihren Verstand zu gebrauchen. Dafür haben sie ihr Hirn schließlich von der Natur erhalten.

Seit wann gibt es einen Dialog? Merkel und ihre Claqueure diktieren den Menschen eine Willkommenskultur gegenüber illegaler Zuwanderung, mich hat keiner gefragt ob ich die ganzen Arabs und Afrikaner im Land haben will.


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Mendelssohn

Well-Known Member
Seit wann gibt es einen Dialog? Merkel und ihre Claqueure diktieren den Menschen eine Willkommenskultur gegenüber illegaler Zuwanderung, mich hat keiner gefragt ob ich die ganzen Arabs und Afrikaner im Land haben will.


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Wir leben in einer repräsentativen Demokratie. Das bedeutet, daß die Wähler sich einen Repräsentaten aussuchen, von dem sie der Meinung sind, daß er ihre Interessen am besten vertritt (Erststimme/Direktmandat). Auch die Kandidatur eines Parteilosen ist möglich. Dann gibt es noch die Zweitstimme für eine Partei, durch die man einen Kandidaten auf der Liste, welche die Partei erstellt hat, wählen kann. Man kann relativ oft wählen, wenn man Kommunal-, Stich-, Landtags- und Bundestagswahl zusammennimmt. Dazu kommen Bürgerbegehren, die ab einer bestimmten Anzahl von Unterstützerstimmen zur Abstimmung gebracht werden.
In einer Republik von 80 Mill. Einwohnern und ca. 50 Mill. Wahlberechtigten kann nicht zu jeder Frage, insbesondere nicht zu Fragen, die durch die ersten Paragraphen des Grundgesetzes rechtlich geregelt, also unverhandelbar sind, deine persönliche Zustimmung eingeholt werden. Wenn du mit dem Abstimmungsverhalten deines Abgeordneten unzufrieden bist, dann wähle eine anderen und überzeuge andere, es auch zu tun.
Du mußt nicht persönlich gefragt werden, ob wir Flüchtlinge aufnehmen. Dies hat die Regierung zu entscheiden, die dafür ins Amt gewählt wurde.
Eine Kanzlerin als Volksverräterin zu bezeichnen, die sich an Recht und Gesetz hält im Unterschied zu den Feinden der Demokratie und einer offenen Gesellschaft, geht im übrigen nur in einer ganz offenen demokratischen Gesellschaft und in einem ganz starken Rechtsstaat, der sich von ein paar Volksfahrrädern bestimmt nicht vorführen läßt.
 

alterali

Well-Known Member
Wir leben in einer repräsentativen Demokratie. Das bedeutet, daß die Wähler sich einen Repräsentaten aussuchen, von dem sie der Meinung sind, daß er ihre Interessen am besten vertritt (Erststimme/Direktmandat). Auch die Kandidatur eines Parteilosen ist möglich. Dann gibt es noch die Zweitstimme für eine Partei, durch die man einen Kandidaten auf der Liste, welche die Partei erstellt hat, wählen kann. Man kann relativ oft wählen, wenn man Kommunal-, Stich-, Landtags- und Bundestagswahl zusammennimmt. Dazu kommen Bürgerbegehren, die ab einer bestimmten Anzahl von Unterstützerstimmen zur Abstimmung gebracht werden.
In einer Republik von 80 Mill. Einwohnern und ca. 50 Mill. Wahlberechtigten kann nicht zu jeder Frage, insbesondere nicht zu Fragen, die durch die ersten Paragraphen des Grundgesetzes rechtlich geregelt, also unverhandelbar sind, deine persönliche Zustimmung eingeholt werden. Wenn du mit dem Abstimmungsverhalten deines Abgeordneten unzufrieden bist, dann wähle eine anderen und überzeuge andere, es auch zu tun.
Du mußt nicht persönlich gefragt werden, ob wir Flüchtlinge aufnehmen. Dies hat die Regierung zu entscheiden, die dafür ins Amt gewählt wurde.
Eine Kanzlerin als Volksverräterin zu bezeichnen, die sich an Recht und Gesetz hält im Unterschied zu den Feinden der Demokratie und einer offenen Gesellschaft, geht im übrigen nur in einer ganz offenen demokratischen Gesellschaft und in einem ganz starken Rechtsstaat, der sich von ein paar Volksfahrrädern bestimmt nicht vorführen läßt.
Etwas verkürzt!

Aber, dass das noch funktioniert, zeigt ja die Wahl der AfD mit bis zu 20 % und die ansteigende Wahlbeteiligung.
Und soll man jetzt die Kritik der Sesselpuperparteien an der Wahl der AfD als Ausdruck von Unverständnis für unsere Art der Demokratie verstehen? Ja soll man!
 
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Mendelssohn

Well-Known Member
Etwas verkürzt!

Aber, dass das noch funktioniert, zeigt ja die Wahl der AfD mit bis zu 20 % und die ansteigende Wahlbeteiligung.
Und soll man jetzt die Kritik der Sesselpuperparteien an der Wahl der AfD als Ausdruck von Unverständnis für unsere Art der Demokratie verstehen? Ja soll man!
Die AfD ist ja die Sesselpuperpartei schlechthin, weshalb die Kritik der aktiven Bürger vor allem diese Partei treffen sollte. Wer sich bis zu 20% etabliert hat, pupt in manchen Landtagen lauter ins Sofa als die alten Parteien.
Unsere Art von Demokratie geht so: Parteien an ihrem eigenen Anspruch/Programm messen. Das gilt auch für die AfD. Wer nix bringt, verschwindet. Sollen sie mal liefern, irgendetwas: z. B. Mindesteinkommen für jeden Biodeutschen, sofern er nicht schwul, arbeitsscheu, andersdenkend, grün, sozialdemokratisch, katholisch, jüdisch, muslimisch oder sonstwie gelernt hat, seinen Verstand zu gebrauchen. Mal sehen wie viele Biodeutsche von den Wohltaten der AfD überhaupt profitieren werden!
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Und wieder steht die sächsische Polizei in der Kritik.
Diesmal, weil ihnen ein Jihadist durch die Lappen ging, welcher dann von Syrern dingfest gemacht wurde.
Im WDR wurde folgendes berichtet: der Jihadist habe über soziale Netzwerke eine Bleibe gesucht. Landsleute holten ihn darauf am Bahnhof in Leipzig ab und erkannten sogleich, daß es sich um den Gesuchten handelte. Daraufhin setzten sie ihn in der Wohnung fest, fesselten ihn und informierten die sächsische Polizei. Diese glaubten den Syrern nicht, woraufhin diese ein Foto von dem Jihadisten in Fesseln machten, womit einer dann zur Polizeiwache ging. Daraufhin wurde die Polizei tätig und nahm den Jihadisten ohne irgendeine Gegenwehr fest, bevor die sächsische SEK eintraf.

Der Spiegel schreibt so:

Die Pläne des Terrorverdächtigen Albakr sind in letzter Minute vereitelt worden. Der Fall zeigt: Der Informationsaustausch der Geheimdienste funktioniert - aber Sachsens Polizei hat ein schwaches Bild abgegeben. Mal wieder.

http://www.spiegel.de/politik/deuts...akr-richtig-und-falsch-machten-a-1116106.html
 

beren

Well-Known Member
Und wieder steht die sächsische Polizei in der Kritik.
Diesmal, weil ihnen ein Jihadist durch die Lappen ging, welcher dann von Syrern dingfest gemacht wurde.
Im WDR wurde folgendes berichtet: der Jihadist habe über soziale Netzwerke eine Bleibe gesucht. Landsleute holten ihn darauf am Bahnhof in Leipzig ab und erkannten sogleich, daß es sich um den Gesuchten handelte. Daraufhin setzten sie ihn in der Wohnung fest, fesselten ihn und informierten die sächsische Polizei. Diese glaubten den Syrern nicht, woraufhin diese ein Foto von dem Jihadisten in Fesseln machten, womit einer dann zur Polizeiwache ging. Daraufhin wurde die Polizei tätig und nahm den Jihadisten ohne irgendeine Gegenwehr fest, bevor die sächsische SEK eintraf.

Der Spiegel schreibt so:

Die Pläne des Terrorverdächtigen Albakr sind in letzter Minute vereitelt worden. Der Fall zeigt: Der Informationsaustausch der Geheimdienste funktioniert - aber Sachsens Polizei hat ein schwaches Bild abgegeben. Mal wieder.

http://www.spiegel.de/politik/deuts...akr-richtig-und-falsch-machten-a-1116106.html




Am 10.10. war ein Anschlag auf einem der Berliner Flughäfen geplant. :(

Am 14. bin ich wieder dort, das wird vielleicht ein komisches Gefühl, auch wenn ich nur jemanden dort absetze. Jemand =Familienangehörige.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Am 10.10. war ein Anschlag auf einem der Berliner Flughäfen geplant. :(

Am 14. bin ich wieder dort, das wird vielleicht ein komisches Gefühl, auch wenn ich nur jemanden dort absetze. Jemand =Familienangehörige.
So wird es vielen gehen ...
Aber gerade dieses Beispiel zeigt, wie wichtig die Loyalität der Flüchtlinge mit diesem Land ist.
Es ist ja nicht so, daß der reisende Jaber Albakr mit ordentlich Geld in der Tasche ein Flüchtlingsdasein in der Bundesrepublik geführt hätte. So wie er sich bewegt hat (monatelang in der Türkei, Zweitwohnung usw.) wäre er immer ins Land gekommen, um endlich auch mal die Bundesrepublik auf die Liste setzen zu können.
Sein sächsischer Einsatzort war vielleicht auch nicht zufällig. Es ist bekannt, daß der IS die Abendlandretter als ihre indirekten Verbündeten ansehen. Je stärker die Fraktion der Abendlandretter, um so mehr diskriminierte Morgenländer stehen als Rekruten zur Verfügung.

Mich erinnert die Nummer irgendwie an die Sauerlandattentäter. Deren Bleibe mit einem Haufen an Sprengstoff wurde ja auch rechtzeitig ausgehoben. Aber konkrete Anschlagsziele wurden, soweit ich mich erinnere, nie genannt.
Es könnte z. B. sein, daß Albakr gar nicht derjenige ist, der Berlin auf dem Schirm hatte (wovor die Nachrichtendienste gewarnt haben), sondern etwas ganz anderes und daß es für die Berliner Flughäfen noch gar keine Entwarnung gibt.
Mal sehen, was der türkische Geheimdienst über Albakrs Aufenthalt in der Türkei erzählt.

Insgesamt ein interessanter Fall: ein unter Beobachtung reisender Jihadist mit Wohnort in Sachsen, welcher der Polizei zweimal entwischt:

"Auf der Flucht soll Albakr auch versucht haben, in seiner früheren Wohnung in Eilenburg Unterschlupf zu finden. Dort war der Terrorverdächtige vor etwa einem Jahr ausgezogen, sagten seine ehemaligen Nachbarn der "Leipziger Volkszeitung". Weil mittlerweile die Schlösser gewechselt worden waren, kam er aber nicht hinein. Auch hier verpasste die Polizei offenbar den richtigen Zeitpunkt, um den gesuchten Mann festzunehmen."

Wenn seine Landsleute ihn nicht festgesetzt hätten, wäre er jetzt immer noch in Sachsen unterwegs. Fragt sich nur als was? Als Selbstmordattentäter oder als IM Albakka?

http://www.spiegel.de/politik/deuts...-war-monatelang-in-der-tuerkei-a-1116170.html
 
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