Wahlen in Deutschland

Mendelssohn

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PPS Das größte Problem der Nordstadt sind Drogen und Prostitution. Also ordentlich Kapital vorhanden, nur nicht ordentlich versteuert, dafür aber ordentlich gewaschen. Mehr Establishment geht nicht.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Dass Neheim ein Paradebeispiel der Segregation in NRW sein soll, leuchtet mir auch immer noch nicht ein. Wie gesagt, wie sieht es z. B. in Bonn aus? Also Bahnhofsviertel im Vergleich zum Rathausplatz?
 

EnRetard

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Sorry, es muss NRW heißen:

"Die Dortmunder Nordstadt ist das flächenmäßig größte zusammenhängende Gründerzeitviertel in NRW."

Ändert aber nichts an der Aussage, dass die Dortmunder Nordstart kein Armutsviertel oder Armutsbezirk ist. Dann sähe es dort ganz anders aus. Wie z. B. in Scharnhorst, Im Odemsloh oder ähnlicher Plattenbausiedlungen in sämtlichen Vorstädten des Dortmunder Nordwestens. Die Nordstadt hat viele Probleme, aber ist im Vergleich zu vielen abgehängten Stadtteilen eine Oase der Infrastruktur und des individuellen Handels.
So, damit wir jetzt mal alle wissen, wovon wir reden, ich verlinke jetzt den Sozialbericht der Stadt Dortmund. Auf Seite 85 findest du eine Karte, auf der die einzelnen Stadtteile mit den Anteilen der Hartz IV-Bezieher*innen aufgeführt. https://www.dortmund.de/media/p/aktionsplansozialestadt/74-09-18_Sozialbericht_WEB.pdf

Die rote Laterne hat, richtig, die Nordstadt: Die Viertel Borsigplatz und Nordmarkt mit über 42%, es folgt Hafen (die drei sind die Nordstadt mit knapp 60.000 Einwohner*nnen). Es folgt Scharnhorst Ost mit den erwähnten Hochhäusern, wo übrigens nur gut 12.700 Menschen leben, und von denen 35,2% im Hartz IV-Bezug. Im Rest von Scharnhorst ist alles ganz entspannt.

Das nur, um Legendenbildung vorzubeugen. Die Armut in der Nordstadt ist übrigens augenfällig, da brauche die städtischen Datensammlungen gar nicht. Auch dir kann die Armutsmigration aus EU-Ländern - Roma aus Rumänien, Roma und turkophone Roma aus Bulgarien, die gar nicht Hartz-IV-berechtigt sind nicht entgangen sein.

Die von dir erwähnte Infrastruktur - der Bahnhof ist um die Ecke, es gibt Einkaufsstraßen, zum Westenhellweg kann man laufen - ist vorhanden, macht aber niemanden reicher.

Jetzt habe ich eine Menge Zeit damit verbracht, falsche Tatsachenbehauptungen richtig zu stellen, dabei wollte ich doch nur sagen: Dortmund ist übel segregiert. Im Norden gibt's die Armut, der Süden, außer Hörde, wo früher ein Stahlwerk stand, ist wohlhabend. Zur Bestätigung reicht ein Blick auf die Hartz-IV Karte im oben verlinkten Sozialbericht.
 

EnRetard

Well-Known Member
Dass Neheim ein Paradebeispiel der Segregation in NRW sein soll, leuchtet mir auch immer noch nicht ein. Wie gesagt, wie sieht es z. B. in Bonn aus? Also Bahnhofsviertel im Vergleich zum Rathausplatz?
In Neheim-Hüsten habe ich mehrere Jahre gewohnt, da kann ich dir die Straßen aufzählen und berichten, wie sich Menschen mit Migrationshintergrund so langsam von Unterhüsten, der Neheimer Unterstadt und Moosfelde in die Ortskerne vorgearbeitet haben und allmählich auf die Hügel vordringen.

Bonn kennst du nicht so gut, oder? Das berüchtigte Viertel heißt Tannenbusch.
 

Bintje

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Nur mal kurz dazwischen, bevor Schleswig-Holstein wieder ganz untergeht: Daniel Günther will weitermachen mit Jamaika, und die CDU hat es schon abgesegnet, obwohl das durchaus zu Lasten der Anzahl ihrer bisherigen Ministerposten gehen könnte.


Günther begründet seinen Plan mit den Wahlergebnissen: Die Fortsetzung von Jamaika sei von den Wähler:innen gewünscht.

Nun, wenn es so einfach wäre, wäre die FDP bei der Wahl nicht so abgestürzt; im Vergleich zu 2017 hat sie ihr Ergebnis nahezu halbiert.
Allerdings steht zu befürchten, dass sie dafür mit den gleichen Ministerposten wie bisher (Wirtschaft und Gesundheit) "belohnt" wird, was m.E. einer Überrepräsentanz gleichkäme und bereits in der vergangenen Legislatur keineswegs immer glücklich war.
(Nur am Rande: Schleswig-Holstein hat vermutlich auch wegen kompromissloser Lockerungen momentan die höchste Corona-Inzidenz bundesweit.)

Die Strategie hinter Günthers Wunschkoalition läuft vermutlich darauf hinaus, die Grünen einzuhegen, die bei Vorhaben wie beispielsweise der geplanten, ausgeweiteten Ölförderung im Wattenmeer Widerstand entfalten könnten. Den leisten zurzeit tatsächlich nur SPD und SSW, ganze 16 Abgeordnete im künftigen Landtag. Und genau das dürfte m.E. das künftige Demokratiedefizit im Kieler Landtag markieren: Eine drastisch zusammengeschrumpfte Opposition, die bei Günthers Koalitionsvorstellungen der geballten Übermacht von CDU, Grünen und FDP nichts mehr entgegenzusetzen hätte.
 

Bintje

Well-Known Member
Rotgrün. Satt. FDP muß zittern, wird in jedem Fall nicht mehr gebraucht.
Nee, und schon gar nicht satt. Ginge nur mit Ampel, wie es aussieht.
Die Grünen....okay sehr gut. Rot Grün ginge aber auch....
Die FDP muss wohl noch lange zittern. Gut so!
Die FDP dürfte u.a. die Quittung für Gebauers erratischen Kurs bekommen haben, gut so. Aber gebraucht wird sie momentan doch noch, falls die Zahlen in etwa so bleiben und man es nicht auf Schwarzgrün abgesehen hat. Letztere hätten momentan als Einzige eine Mehrheit, wenn es nur ein zwei Parteien-Bündnis gibt. Sonst Ampel.
 
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