Eigentlich geht jenes zurück auf die alten Griechen....und ich glaube du übertreibst eher die Bedeutung des Islam für die Wissenschaft, denn sonst wären diejenigen Länder, welche durch den Islam geprägt wurden, deutlich weiter!
Es hat im Mittelalter einen radikalsten Bruch gegeben in der Metaphysik, so daß im Grunde die gesamte Philosophie und Wissenschaft noch mal völlig neu durchdacht, auf völlig neue Füsse hat gestellt werden müssen. Die Kontinuitätslinie, die sich von den Vorsokratikern über die klassische Philosophie (Platon, Aristoteles) über die Stoia über die Kirchenväter bis in die Frühscholastik durchgezogen hat, wurde abgebrochen. Alles noch mal völlig neu, von Grund auf noch mal neu durchdacht und aufgebaut. Papst Benedikt hat 2006 in Regensburg erklärt, daß er das immer noch falsch findet (sah man in der Kirche offiziell bis Pius XII so, Papst Johannes Paul II sah das anders).
Daß wir die muslimischen Länder inzwischen jahrhunderteweit überholt haben, hat nichts mit einer prinzipiellen kulturellen Unterlegenheit derselben zu tun, sondern geschah aus einem ganz simplen Grund: Sie haben sich einer entscheidenden technologischen Revolution verweigert, nämlich der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern.
Das wurde später relativiert, galt aber noch lange für theologische Schriften, also alles, was mit Gott zu tun hat: Also z.B. auch dür Immanuel Kant. Korane in arabischer Sprache auf Papier gibt es nicht gedruckt mit beweglichen Lettern, sondern nur als fotomechanische Wiedergabe von Handschriften. Im Internet scheint auch das nicht mehr zu gelten.
