Was denkt Ihr gerade? (38)

Burebista

Well-Known Member
Auferstanden aus Ruinen ist zumindest besser (wenn man den Text liest) als vom Großdeutschen Reich von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt, zu träumen.

Deutschland, Deutschland über alles ich glaube es hakt!

Notiz an mich.....nie unangemeldet hier lesen.

Generell find ich ja Nationalhymnen sollten auf Texte verzichten.....besser ist das.
Na ja, denn dann siehst Du auch die Ignorierten. Schreibe nun nur in der Hoffnung, dass Du einmal wieder aus Versehen dabei bist, ohne angemeldet zu sein :)
 

Burebista

Well-Known Member
Wirklich? Wenn es so ist, habe ich Dich nicht verstanden und sitz wie ein Blöder da. Muss wieder hören und aufpassen. Von der ganzen Musik (die ich nicht Musik anerkenne; denn Musik muss die Ohren streicheln und die Seele. Hier wurde ich gar nicht gestreichelt, wie man auf Rum. sagt) konnte ich nichts verstehen. Sogar nicht Bahnhof. Es scheint, ich sei sehr amusikalisch...
 

sommersonne

Well-Known Member
Jetzt frage ich mich umso mehr. In den vielen rum. TV Sender gibt es viele Programme mit alter rum. Musik, aus den 60ger, 70ger. Mit Sänger von damals, die nun sehr alt sind. Diese Programme schaue ich nicht. Aber meine Mutter schon. Und die gesamte Generation meiner Mutter. Und ich frage: gibt es solche Sendungen in MDR, z.B., mit alten Sängern aus der DDR Zeiten? Die DDR wurde aufgesaugt von der BRD, aber Menschen bleiben Menschen. Und die ganze alte Bevölkerung Ostdeutschlands lebte in einem anderen Staat. Das es nicht mehr gibt und total dämonisiert wird. Fühlt sich diese alte Generation nicht fremd in einem nun nicht mehr existierenden Staat?
Ja solche Sendungen gibt es zur Genüge und wird vornehmlich von der älteren Generation angeschaut. Wir haben ja nichts gehalten von unseren Künstlern, z.B. die Puhdys betraf das auch. Wir wollten "Westmusik" hören. Aber so ein, zwei Jahre nach der Wende hatten die plötzlich ein Comeback bei der ehemaligen DDR-Bevölkerung, aber nur bei den mittelalten Leuten.
Genauso wie sofort nach der Wende die DDR-Produkte nicht mehr gekauft wurden. Westprodukte waren nun in den meisten Warenkörben zu finden. Es dauerte aber nicht lange, da erinnerte man sich wieder was man früher so hatte. Teilweise schmeckten die Westprodukte, z.B. Wurst zu lasch (ungewürzt) und dann roch es auch in den Supermärkten überhaupt nicht so wie in den Intershops. Wir kannten kaum industriell hergestellte Wurstwaren. Wenn wir Wurst essen wollten gingen wir zum Fleischer, wollten wir Käse, Quark und andere Milchprodukte ging man in die Molkerei, Obst und Gemüse in den Gemüseladen, Brot und Brötchen zum Bäcker.
Es war einfach Nostalgie, die sich mittlerweile etwas verflüchtigt hat wie die genannten Geschäfte.

Logisch fühlten wir uns anfangs fremd, wir hatten ja völlig unbekannte Gesetzte, Verordnungen usw. zu lernen und daraus resultierte dann auch eine andere Lebensweise. Zum ersten Mal in ihrem Leben war ein großer Teil der Bevölkerung von Existenzängsten betroffen. Hat sich mittlerweile etwas relativiert.
 

Burebista

Well-Known Member
Rumänische Staatshymne zwischen 1977 - 1989
Die Melodie wurde von Ciprian Porumbescu komponiert (derjenige, der auch die Staatshymne Albaniens komponiert hat). Die Melodie ist ok. Der Text wurde aber geändert; wurde angeblich von Ceausescu selbst bestimmt. Ob es wahr ist, weiß ich nicht. Aber der Text war katastrophal:
"Drei Farben kenne ich in dieser Welt: Rot, Gelb, Blau. Die erinnern an ein sehr braves Volk, welches sehr tapfer und sehr ruhmreich war und sehr siegreich in den Kriegen".
Nur ein 4.Klassler konnte so eine Strophe dichten.
Und die war unsere Staatshymne.
https://en.wikipedia.org/wiki/Trei_culori

Vorher gab es kurze Weile dieselbe Staatshymne wie der von Albanien.
RO:
Albanien:
Derselbe Komponist, fast derselbe Text.

Die jetzige Hymne von RO ist auch nicht wunderbar. Wurde 1848 geschrieben, in der Zeit des Bürgerkrieges mit den Ungarn.
Es werden nur 3 Strophen gesungen, aber sowieso, peinlich...

PS. Die königliche Staatshymne vor 1947:
 
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Alubehütet

Well-Known Member
Wir sind so aufgewachsen, meines Erachtens wurden auch nie deutsche Fahnen geschwenkt, jedenfalls nicht so wie heute. Ich sag es mal so: in der Schule hat man es gelernt, aber irgendwie war es immer peinlich.
@Burebista Genau so. Nationalhymne, Fahne, irgendwie war das peinlich, unangenehm. Halt zu bestimmten Anlässen Pflicht, unangenehm, wie wenn einem früher als Kind bei Familientreffen die Tante über den Kopf strich. Das änderte sich erst mit der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006, die habe ich als Wendepunkt in Erinnerung. Ich hatte nicht richtig erklärt: Mit jedem Sieg fuhren die Italiener in unbefangener südländischer Lebensfreude hupend Autokorso durch die Straßen, fahnenschwenkend, oder zogen mit I-ta-lia!-Sprechchören durch die Innenstädte. Wenn die das dürfen, unbefangen patriotisch sein und den Sieg ihrer Mannschaft feiern, dann dürfen wir das doch auch?

Konflikt war dann da, als die Italiener von uns den Schlachtruf übernahmen „Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!“, gemeint war: Zum Endspiel. Den Schlachtruf behielten sie auch bei nach dem Sieg, mit dem sie sich zum Halbfinale qualifizierten – Gegen uns. Um nach Berlin zu fahren, hätten sie uns schlagen müssen, und wir würden dann nicht nach Berlin fahren, sondern nur zum Spiel um den dritten Platz – Und so kam es dann ja auch.
 

Burebista

Well-Known Member
(etwa offtopic... Nachdem ich die königliche Staatshymne von Rumänien gesucht und oben gepostet habe, kam auf YouTube der zentrale Teil des Begräbnisses des Königs Michael I von Rumänien. Dabei waren Könige und Prinzen aus Europa und Asien anwesend.
Wollte das wieder posten. Habe es mal in Dezember 2017 hier gepostet.
Die ganze Zeremonie wurde von einem General der rumänischen Armee organisiert, ein Rumänientürke aus der Dobrudja.
Es gibt hier 2 Gottesdienste: eines im Thronsaal des Königsplaste und das 2. vor dem Königspalast. Die Gottesdienste waren orthodox. Es nahmen auch Katholiken, Protestanten, Muslime und Juden teil.
)

EDIT. Der rumänientürkische General ist sicher Muslim. Und hat die orthodoxen Pfarrer schön in die Reihe organisiert.
 
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Burebista

Well-Known Member
@Burebista Genau so. Nationalhymne, Fahne, irgendwie war das peinlich, unangenehm. Halt zu bestimmten Anlässen Pflicht, unangenehm, wie wenn einem früher als Kind bei Familientreffen die Tante über den Kopf strich. Das änderte sich erst mit der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006, die habe ich als Wendepunkt in Erinnerung. Ich hatte nicht richtig erklärt: Mit jedem Sieg fuhren die Italiener in unbefangener südländischer Lebensfreude hupend Autokorso durch die Straßen, fahnenschwenkend, oder zogen mit I-ta-lia!-Sprechchören durch die Innenstädte. Wenn die das dürfen, unbefangen patriotisch sein und den Sieg ihrer Mannschaft feiern, dann dürfen wir das doch auch?

Konflikt war dann da, als die Italiener von uns den Schlachtruf übernahmen „Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!“, gemeint war: Zum Endspiel. Den Schlachtruf behielten sie auch bei nach dem Sieg, mit dem sie sich zum Halbfinale qualifizierten – Gegen uns. Um nach Berlin zu fahren, hätten sie uns schlagen müssen, und wir würden dann nicht nach Berlin fahren, sondern nur zum Spiel um den dritten Platz – Und so kam es dann ja auch.
Oh, @Alubehütet
Ich bin in der Ceausescu-Ära großgewachsen und die ganzen Paraden, die ganzen Fahnen, die ganze nationalistische Politik konnte ich nicht aushalten. Es war dämlich. Und auch jetzt kann ich die nationalistischen Rumänen nicht verstehen und nicht dulden (ja, nicht dulden). ich würde mich sofort von Südrumänien lostrennen und einen siebenbürgischen Staat ausrufen (als ob die Rumänen aus Siebenbürgen besser seien... off. Aber trotzdem. Die Ungarn aus Siebenbürgen könnten da helfen, wenn sie nicht auch so dämlich nationalistisch gesinnt seien).
Ich verstehe Dich sehr gut.

Die WM von 2006 kann ich nicht in Erinnerung haben. Auch wenn es etwas zur Erinnerung gewesen wäre, wurde alles durch den Krieg zwischen Israel und Lebanen verwischt.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wirklich? Wenn es so ist, habe ich Dich nicht verstanden und sitz wie ein Blöder da. Muss wieder hören und aufpassen. Es scheint, ich sei sehr amusikalisch...
Nein, Du hast die Überschrift, den Titel nicht zuordnen können, The Star Spangled Banner. Wußtest nicht, daß das die US-Hymne ist. Da müßte man die Hymne schon sehr präsent haben, um die durch all den Krach durchzuhören.

Es gibt diese Szene auch aus anderer Kameraperspektive. Ich meine, mich zu erinnern, daß da ganze Reihen im Publikum zur Ehre der Hymne aufstanden, reflexhaft.

Wow, ich habe mich noch nie mit dem Text der US-Hymne befaßt. Da knallt Hendrix' Interpretation ja noch ganz anders rein. Hintergrund ist, daß nach einer heftigen, verzweifelten Schlacht 1814 im Befreiungskrieg gegen die britischen Kolonialisten das Sternenbanner immer noch über dem Fort weht im Land der Freien und Tapferen.

Aber wie interpretiert man so etwas im Angesicht von Vietnam? Hendrix zerfetzt die Hymne, zerstört sie mit dröhnenden Panzern, explodierenden Bomben, Stuka-Sirenen, Maschinengewehrsalven. Nicht er zerstört sie. Die Regierung, die diesen barbarischen Krieg führt, zerstört alles, wofür die USA einst standen, worauf sie einst so stolz waren; die Regierung schändet weltweit das Ansehen der USA, das, wofür sie stehen, hochangepriesen und bewundert wurden. So zumindest war Hendrix' Interpretation verstanden worden.

Bei dem Krieg, wie ihn die USA führten, und der, wie man längst wußte, verloren war (Pentagon-Papers), kann man die Hymne nicht mehr ohrenschmeichelnd aufführen.
 
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