@Bintje
Kannst du als Einwohnerin von Schleswig-Holstein mal erklären, was da im NRW-Landesfunkhaus Kiel los ist in Sachen Unabhängigkeit des Öffi-Rundfunks?
NRW? So weit ich weiß, hat man Schläfrig-Holzbein noch nicht mit dem Rheinischen fusioniert ; ) Nee, aber weiß schon, da schwappt ja inzwischen ziemlich viel hoch. Ich nehme an, Du beziehst Dich vermutlich auch auf das ZAPP Spezial dieser Tage - falls nicht: Da geht eigentlich alles draus hervor.
Politische Nähe? Vorwürfe gegen den NDR | ZAPP spezial | Video | Der NDR steht in der Kritik. Es wurden Vorwürfe einer möglichen politischen Einflussnahme gegen die journalistische Führung im Landesfunkhaus Kiel erhoben. In einer Sondersendung beschäftigt sich ZAPP mit den Diskussionen rund um...
www.ardmediathek.de
Worauf sie sich ganz zu Beginn beziehen, war diese bemerkenswerte Sendung:
https://www.ardmediathek.de/video/Y...FjOWQxNy04ZmYwLTQ4ZGMtYWQyNS0wNDg1MzExNWFkNTY
Da machte das Magazin, das seit Beginn der Vorwürfe in eigener Sache berichtet, sogar damit auf. Auch das zeigt den Grad der Erschütterung.
Die Moderation begann am Mittwochabend jedenfalls öffentlich vorm Landesfunkhaus, 45 Mitarbeiter:innen des Magazins standen hinter ihnen (super!), umringt von zahlreichen Passanten, Zuschauerinnen und Zuschauern, was man in der Sendung nicht sieht - und das war der vorläufige Höhepunkt der Nummer, die man anfangs oberflächlich auch als Trittbrettfahrerei hätte interpretieren können. Gunst der Stunde im Windschatten der rbb-Affäre und so weiter. Außerdem dürften "Business Insider", "Bild" und der "Stern", die die Berichterstattung über die ÖR lustvoll befeuern, nicht gänzlich frei von höheren Eigeninteressen ihrer jeweiligen Häuser sein, siehe auch BildTV, RTL ... geschenkt. Zumindest musste ich nebenbei ein klein wenig grinsen, als "Bild" gestern von einer
"Mega-Abfindung" für einen ehemaligen BR-Funktionär kreischte (700.000 Euro!!!) - und ganz vergaß, wie viel Springer u.a. auf dem Rücken von Redaktionen seinen geschassten Vorständen zwischen 1987 und 1994 in den Rachen geworfen hat (70 Millionen) und mittlerweile
allein an Boni (!) für seine Topmanager aufwendet. Lesenswert. Auszug:
"Auch abgesehen von den Bonuszahlungen des Aktienoptionsprogramms hat Axel Springer in den vergangenen Jahren sein Management mit Abstand am besten in der Medienbranche entlohnt. Im Pandemiejahr 2020 zahlte Springer dem vierköpfigen Management 22,8 Millionen Euro, was sich aus 14,2 Millionen Euro als Festvergütung und 8,6 Millionen Euro als variablen Lohn zusammensetzt. Hinzu kommen noch Pensionszusagen."
Hust. : / ; ) Back ins bodenständige und biedere Kiel, wo mehr und mehr hochkam, wozu man im einzelnen geteilter Meinung sein kann.
Gibt es beim NDR in Schleswig-Holstein „politische Filter“ und ein „Klima der Angst“? Was bei einem internen Online-Meeting dazu gesagt wurde.
uebermedien.de
Viele Vorwürfe gegen das Landesfunkhaus beruhen auf einem internen Bericht des NDR-Redaktionsausschusses. Was ist das für ein Gremium?
uebermedien.de
Allerdings waren gewisse Machtstrukturen im Haus bis jetzt nur ein offenes Geheimnis. Und dass nicht jede:r jedem in der zu teils harten Bandagen neigenden kleinen Branche wohl will, ist auch nicht ganz neu. (Übrigens nicht nur in Kiel, und keineswegs nur bei den ÖR!). Davon sind Redakteur:innen wie Freie betroffen, feste Freie, und wie lange es im Landesfunkhaus gegärt haben muss, kann man sich denken, wenn man verfolgt hat, dass nicht weniger als neun interne Beschwerden über verhinderte oder zumindest erschwerte Berichterstattung beim Redaktionsausschuss eingegangen sind.
Dass seit Aufkommen der Vorwürfe 72 Angestellte des Senders einen Brandbrief an ihre eigenen Chefs geschrieben haben, steht auch für sich. -
Tatsache ist jedenfalls, aktueller Stand, dass neben anderen Führungskräften inzwischen auch Landesfunkhauschef Volker T. inzwischen einen Monat lang unbezahlt beurlaubt ist. Mehr kann ich nicht dazu sagen und wünsche dem NDR bzw dortigen Beschäftigten, dass sie sich von alldem erholen.