AW: Was die Integrationsstudie wirklich sagt
Sorry, es geht bei der Studie doch um die 14-32-jährigen der 2. und 3. Generation, oder?
Das betrifft doch deinen Mann nicht.
Zwei Beispiele für Menschen dieser Generation, die der 'stern' dokumentiert:
"Rund 60 Bewerbungen hatte Mohamed nach dem Realschulabschluss geschrieben. Seine Zeugnisse waren gut. Also muss es doch klappen mit einem Ausbildungsplatz, dachte er. Irgendwo, irgendwas, ganz egal. Doch es hat nicht geklappt. Sieben Jahre ist das jetzt her. Mohamed ist inzwischen 25. Er hat mal hier und mal da gejobbt, so lange gespart, bis er sich einen eigenen kleinen Laden in seinem Berliner Viertel leisten konnte. Eine Sushibar, die sogar ganz gut lief, bis eine deutsche Nachbarin ihn bei den Behörden anschwärzte. Ein junger Mann, ein Araber noch dazu, könne doch unmöglich mit einem Miniladen soviel verdienen, dass er sich ein neues Auto leisten kann. Und dann stand irgendwann die Polizei vor der Tür. Hausdurchsuchung. Es war zwar alles in Ordnung, das hat die Behörde sogar schriftlich bestätigt. Und doch war es sein Ruin.
Erst sagte ein Lieferant ab, dann blieben die Kunden aus. Wer wollte schon in den Verdacht geraten, irgendwie in Verbindung mit krummen Geschäften, und schlimmer noch, Islamisten, zu stehen. Da konnte der junge Libanese, der 1990 mit seiner Familie nach Deutschland gekommen war, reden soviel er wollte."
(...)
"Meint er damit auch Mädchen wie Hayyat? Die 23-jährige Berlinerin hatte nach dem Fachabitur unzählige Bewerbungen geschrieben und schließlich eine Ausbildung als Krankenschwester gemacht. Mit Bestnoten. Sie engagierte sich in ihrer Freizeit in dutzenden sozialen Initiativen. Und doch bekam sie keinen Job. "Was stimmt denn nicht mit mir", hat sie irgendwann einen Personalleiter gefragt. "Ihr Kopftuch", hatte der geantwortet. Hayyat legte daraufhin das Kopftuch ab, bekam den Job. Alles gut?
Irgendwann hat die junge Frau sich aus den meisten Freizeitaktivitäten mit ihren deutschen Freundinnen zurückgezogen und entwickelte stattdessen das, was die Studie "Separationsneigungen" nennt. Sie geht nun in die Moschee. Denn dort kann sie ihr Tuch tragen, muss sich nicht für ihren Glauben rechtfertigen und auch nicht ständig ihre Loyalität gegenüber der Gesellschaft versichern. Die Frauengruppe, die sich regelmäßig in der Moschee trifft, wird immer größer, sie versucht ihre Sorgen und ihren Ärger mit Gebeten zu bekämpfen. Der gesellschaftliche Abstand zu den nichtmuslimischen Freundinnen wird größer. Man geht sich aus dem Weg, um seine Ruhe zu haben."
http://www.stern.de/politik/deutsch...trauen-waechst-auf-beiden-seiten-1794160.html