Was ich Dir noch sagen wollte

maremisa

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AW: Was ich Dir noch sagen wollte

Ich habe eben eine tolle Geschichte geschenkt bekommen, die ich gerne hier euch weitergeben möchte:

Vor langer Zeit existierte einmal eine wunderschöne, kleine Insel. Auf dieser Insel waren alle Gefühle der Menschen zu Hause: Der Humor und die gute Laune, die Traurigkeit und die Einsamkeit, das Glück und das Wissen und all die vielen anderen Gefühle. Natürlich lebte auch die Liebe dort.

Eines Tages wurde den Gefühlen jedoch überraschend mitgeteilt, dass die Insel sinken würde. Also machten alle ihre Schiffe seeklar, um die Insel zu verlassen. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten, denn sie hing sehr an ihrer Insel.

Bevor die Insel sank, bat die Liebe die anderen um Hilfe.

Als der Reichtum auf einem sehr luxuriösen Schiff die Insel verließ, fragte ihn die Liebe: "Reichtum, kannst du mich mitnehmen?"

"Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff habe ich sehr viel Gold, Silber und Edelsteine. Da ist kein Platz mehr für dich."

Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbeikam. "Stolz, bitte, kannst du mich mitnehmen?"

"Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen", antwortete der Stolz, "hier ist alles perfekt und du könntest mein schönes Schiff beschädigen."

Als nächstes fragte die Liebe die Traurigkeit: "Traurigkeit, bitte nimm du mich mit."

"Oh Liebe", sagte die Traurigkeit, "ich bin so traurig, dass ich allein bleiben muss."

Als die gute Laune losfuhr, war sie so zufrieden und ausgelassen, dass sie nicht einmal hörte, dass die Liebe sie rief.

Plötzlich aber rief eine Stimme: "Komm Liebe, ich nehme dich mit."

Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie ganz und gar vergaß, ihren Retter nach seinem Namen zu fragen.

Später fragte die Liebe das Wissen: "Wissen, kannst du mir vielleicht sagen, wer es war, der mir geholfen hat?"

"Ja sicher", antwortete das Wissen, "das war die Zeit."

"Die Zeit?" fragte die Liebe erstaunt, "Warum hat mir die Zeit denn geholfen?"

Und das Wissen antwortete: "Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist."
 
J

Junimond

Guest
AW: Was ich Dir noch sagen wollte

oh gott, wann immer ich hier drin lese, habe ich feuchte augen. ich möchte hier auch gar nichts dazu sagen.....zum einen, weil ich eigentlich sprachlos bin und zum anderen, weil wir persönlich dazu sprechen können. aylin liebes, du kannst mich jederzeit anrufen, vorbeikommen oder wir treffen uns. fühle dich gedrückt von mir.
 

Aylin2009

Active Member
AW: Was ich Dir noch sagen wollte

Ich hatte Recht als ich Dir sagte, meine Freunde werden mir erzählen wie stark ich sei.

Da sitze ich vor ihnen und erzähle, dass es vorbei ist. Dass wir keine Perspektive mehr hatten. Dass wir es beide so wollten. Dass wir uns bereit gefühlt haben. Dass wir das jetzt durchziehen müssen. Auch wenn es schmerzt. Auch wenn es mir das Herz zerreißt.

Da sitze ich vor ihnen und erzähle, dass es vorbei ist. Ich weine nicht. Es kommen einfach keine Tränen. Es fühlt sich an, als sei ich leergeweint. Die letzten Wochen habe ich viel geweint. Konnte es nicht kontrollieren, konnte es nicht stoppen. Und jetzt sitze ich da und erzähle ihnen, dass es vorbei ist. Und ich weine nicht. Obwohl es schmerzt und mir das Herz zerreißt.

Ich hatte Recht, als ich Dir sagte, meine Freunde werden mir erzählen ich sei stark.

Und jetzt sitze ich da und erzähle, dass es vorbei ist, ohne zu weinen. Mit sicherer Stimme. Mit Zuversicht. Völlig entkräftet. Erlöst. Ohne zu weinen. Und ihre Stimme klingt bedrückt. Bewundernd. Fast schon neidend. Und sie sagt mir, wie stark ich bin. Sie selbst sei zu so etwas niemals in der Lage. Dass wir beide stark sind. Du und ich. Bewundernswert. Und dass das ein Ausdruck von großer Reife sei.

Ich hatte Recht als ich Dir sagte, dass ich nicht hören will, wie stark ich sei. Denn mein größter Wunsch in diesem Moment ist es, nicht stark zu sein. Schwach zu sein.

Bei Dir zu sein.
 

guppy

Well-Known Member
AW: Was ich Dir noch sagen wollte

ich bin vollkommen sprachlos- egal was ich sagen würde...es würde nicht ausreichen, um das zu übermitteln, was ich gefühlt habe, während ich deine zeilen gelesen habe. du hast das von mir erlebte nochmals aufgeweckt, nochmal all meine erinnerungen wie ich über jemanden gedacht und geredet habe zurück in die gegenwart gebracht..ich kann dir nicht sagen wie sehr du mich berührt hast.....nun habe auch ich das verlangen mein erlebnis teils hier wiederzugeben...



wie gesagt, ein wundervoller text, den man nicht mit worten beschreiben kann. :)
 

Aylin2009

Active Member
AW: Was ich Dir noch sagen wollte

Freiheit.

„Ich weiß es klingt scheiße“, sagte sie „ aber versuch bitte, die entstandene Leere mit der dazu gewonnenen Freiheit zu füllen.“.

Und ich denke mir, „Recht hat sie“. Freiheit. Wie lange habe ich mich nach Freiheit gesehnt. Einfach nur das tun, worauf ich Lust habe.

Ohne Dich zu fragen. Ohne es Dir zu verheimlichen. Ohne mit Dir zu diskutieren und Deine enttäuschten Blicke ertragen zu müssen. Ohne Deine Drohung, dass Du dann auch etwas tust, was mir nicht gefällt. Einfach nur das tun, worauf ich Lust habe.

Ich könnte endlich schöne Fotos von mir schießen lassen. In Dessous. Nur für mich. Als spätere Erinnerung an junge, knackige Tage. Wie lange haben wir darüber diskutiert. Ich versprach Dir, dass ich mir einen weiblichen Fotographen suche. Ich bot Dir an, mich zu begleiten. Dabei zu sein und die Kleidung zu wählen. Ich versprach Dir, dass außer Dir und mir, niemand die Bilder je zu Gesicht bekäme. Ich wollte wissen, was aus mir herauszuholen ist. Aber vor allem wollte ich, dass Du mich mal in einem anderen, makellosen Licht siehst. In Wahrheit hattest Du Angst vor etwas, das nie geschehen wäre, wenn du mir diese Freiheit gegeben hättest.

Diese Fotos könnte ich nun machen.

Ich könnte endlich den Schminkkurs mit meiner Freundin besuchen. Lernen, mich professionell zu schminken. Die richtigen Farben zu wählen. Für den Tag, für die Nacht. Wie lange haben wir darüber diskutiert. Du sagtest, ich habe so was gar nicht nötig. Ungeschminkt sei ich doch viel schöner. Sagtest es sei Geldverschwendung. Du hättest mich nicht als so eine Frau kennengelernt. Hattest gedacht ich sei anders. Ich wollte wissen, was aus mir herauszuholen ist. Aber vor allem wollte ich wohl, dass Du mich einem anderen, makellosen Licht siehst. In Wahrheit hattest Du Angst vor etwas, das nie geschehen wäre, wenn du mir diese Freiheit gegeben hättest.

Diesen Schminkkurs könnte ich jetzt machen.

Ich könnte in das gemischte Fitnessstudio gehen. Wie lange haben wir deswegen gestritten. Du sagtest ich solle die 50 Euro mehr zahlen und dafür unter Frauen trainieren. In Ruhe. Hast mir angeboten, diese 50 Euro für mich zu zahlen. Ich sagte Dir, diese 50 Euro seien ein Flug zu mir im Monat. Das sei wichtiger. Ich sagte Dir, dass Frauenfitness ist zu weit weg. Du wolltest davon nichts wissen. Ich wollte mich gut fühlen. Sehen, was aus mir herauszuholen ist. Aber vor allem wollte ich, dass Du mich in einem anderen, makellosen Licht siehst. Du hattest Angst vor etwas, das nie passiert wäre, wenn du mir diese Freiheit gegeben hättest.

Jetzt könnte ich in dieses Fitnessstudio gehen.

Ich könnte im nächsten Urlaub wandern gehen. Oder nach Italien, meinem Traum. Oder nach Indien, mich im Yoga versuchen. Wie lange sehnte ich mich danach. Berge. Wind. Unendliche Freiheit. Andere Menschen, andere Kulturen. Anderes Essen. Unbekanntes. Mit Dir gab es da keine Diskussion. Dein Jahresurlaub war verplant, noch bevor das Jahr begonnen hat. Immer das gleiche Land. Immer die gleichen Leute. Immer die gleiche Sprache. Immer das gleiche Essen. Deine Familie. Deine Heimat. Ich wollte, dass wir Abenteuer erleben. Aber vor allem wollte ich sehen, was aus unserer Liebe herauszuholen ist.

Jetzt könnte ich in den Wanderurlaub gehen.

„Bitte versuch, die entstandene Leere mit der hinzugewonnenen Freiheit zu füllen.“ Sagt sie. Wahre Worte.

Nun kann ich tun und lassen, was ich möchte. Ich werde nur noch tun, worauf ich wirklich Lust habe. Freiheit.
Und es tut sich ein Gefühl in mir auf, dass Freiheit, das höchste Gut ist. Solange man sie nicht hat.
Ab jetzt werde ich tun, worauf ich Lust habe.
Ich habe keine Lust.
 
E

Elena

Guest
AW: Was ich Dir noch sagen wollte

Das Gedicht : " Der Seelenvogel " ist speziell für dich.
Ich kenne es seit Jahren, und mir hat es immer durch schwere Zeiten geholfen . Ich hoffe , ich kann dir damit ein wenig helfen, und dich aufmuntern.
 

rüzgar

Well-Known Member
AW: Was ich Dir noch sagen wollte

Freiheit.

„Ich weiß es klingt scheiße“, sagte sie „ aber versuch bitte, die entstandene Leere mit der dazu gewonnenen Freiheit zu füllen.“.
(...)

Ich könnte im nächsten Urlaub wandern gehen. Oder nach Italien, meinem Traum. Oder nach Indien, mich im Yoga versuchen. Wie lange sehnte ich mich danach. Berge. Wind. Unendliche Freiheit. Andere Menschen, andere Kulturen. Anderes Essen. Unbekanntes. Mit Dir gab es da keine Diskussion. Dein Jahresurlaub war verplant, noch bevor das Jahr begonnen hat. Immer das gleiche Land. Immer die gleichen Leute. Immer die gleiche Sprache. Immer das gleiche Essen. Deine Familie. Deine Heimat. Ich wollte, dass wir Abenteuer erleben. Aber vor allem wollte ich sehen, was aus unserer Liebe herauszuholen ist.
(...)
Nun kann ich tun und lassen, was ich möchte. Ich werde nur noch tun, worauf ich wirklich Lust habe. Freiheit.

YES!!!

Ich weiß, es ist schwer, Süße und du hast im Moment auf nichts von alledem mehr Lust... Das kenne ich absolut... :-?

Aber es lohnt sich! Gib dir ein bisschen Zeit und dann:
Spring einfach!!
Ohne zu denken... Du hast nichts zu verlieren...
Einfach so ohne Netz und doppelten Boden, tu was Verrücktes, ein Abenteuer...
Insbesondere Reisen veränderte deine Welt, die sich lange nur um ihn gedreht hat. Andere Kulturen, viele tolle Menschen zeigen dir, dass die Welt so viel größer und ALLES möglich ist!

Dies ist deine Zeeeeit, dies ist dein Leben...! :wink:
http://www.youtube.com/watch?v=0LhOd0bQyPY&feature=share
 

russini

Well-Known Member
AW: Was ich Dir noch sagen wollte

Liebe Aylin,

es ist sehr traurig deine Geschichte zu lesen und es treibt mir Tränen in die Augen. Auch wenn dein Schmerz noch tief sitzt, so habe Mut die neu gewonnene Freiheit zu genießen. Die Welt da draußen ist so wunderschön, bereise sie, erfüll dir deine Träume.

Die Lust kommt mit dem Tun.

Lg, Russini
 
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