Was lest ihr ??

HeyÖzgürlük

Well-Known Member
9783036957906.jpg
 

hasbelkader

Well-Known Member
Schutzengel von Paulo Coelho habe ich erst letztens gelesen. Na ja, abgesehen vom Schreibstil und der Erzählweise war sie keine so leichte Lektüre.

"Wir alle schaffen um uns herum eine Art >magischen Raum<. Im Allgemeinen ist es ein Umkreis von fünf Metern -und wir achten auf alles was darin ist. Egal ob es sich um Menschen, Tische, Telefone oder Schaufenster handelt: Wir versuchen, diese kleine Welt, die wir selber geschaffen haben, unter Kontrolle zu halten. Die Magier hingegen blicken immer in die Ferne. Sie erweitern diesen >magischen Raum< und versuchen sehr viel mehr Dinge zu kontrollieren. Sie nennen das >zum Horizont blicken<." [S.31]

Dies war eine Passage, die mir gut gefallen hat. Wie aber anscheinend fast alle Werke von Coelho, ist auch Schutzengel sehr spirituell und philosophisch gehaltene, man kann gut esoterisch sagen. Ich habe das Bedürfnis, mir unbedingt einige Interpretationen dazu zu lesen / hören. Interessante Aspekte werden angesprochen, aber kurz gehalten. Der Leser hat viel Spielraum sich einen Reim zur Geschichte zu bilden. Mich wird es noch eine Weile beschäftigen. Den Alchimisten habe ich noch nicht gelesen und irgendwie zieht er mich nicht mehr wirklich an. Diese offenen Stellen im Buch fand ich irritierend.


upload_2020-4-11_14-6-46.png
 

Bintje

Well-Known Member
Steven Taylor: "Die Pandemie als psychologische Herausforderung"

Das vor Corona entstandene Buch begann mich wegen einer zufällig gefundenen Rezension zu interessieren.
Jetzt lese ich es, um - vielleicht - besser begreifen zu können, warum eine kleine Handvoll offenbar dafür anfälliger Menschen, die ich kenne, seit Beginn der ganzen Chose in abgefahrene esoterische Erklärungsmuster und Verschwörungstheorien abgedriftet sind.
Und finde etliche Vermutungen bestätigt. Besonders interessant:

"Im Rekurs auf vergangene Pandemien macht Taylor auf Verschwörungstheorien und das Verbreiten von Gerüchten als Begleiterscheinungen von weltweiten Epidemien aufmerksam. Da das Buch vor Corona erschien, geht er nur im Vorwort der deutschen Ausgabe auf deren Besonderheit ein. [...]
Mit der Berichterstattung zu vergangenen Pandemien setzt er sich kritisch auseinander. »Während des Ausbruchs von Sars zwischen 2002 und 2003 verstärkten beispielsweise Medien Gefährlichkeit und Ansteckungsgefahr des Virus, was zu weit verbreiteter, aber nur kurz andauernder Angst und sichtbarem Fremdenhass führte.« [...]"

Lesenswert auch deshalb, weil der Autor einen völlig unaufgeregten Ton anschlägt und in seinen Beschreibungen relativ neutral bleibt.
 
Top