Wer hat Erfahrungen mit Angst- und Panikattacken machen müssen? Hilfe!

Skeptiker

Well-Known Member
Gerade bei Angststörungen arbeiten Therapeuten vor allem mit Verhaltenstherapien - die Patienten lernen, sich ihren Ängsten zu stellen und mit ihnen umzugehen.

Ja, wie willst du dich aber einer Angst stellen, wenn du nicht die Ursache dafür kennst....aber wir drehen uns, glaube ich, im Kreis. Ich habe mal Tante Wiki bemüht:

"Psychoanalyse als Therapie

Im engeren Sinn ist die Psychoanalyse ein psychotherapeutisches Behandlungsverfahren. Im Unterschied zu übenden bzw. trainierenden Verfahren (wie Verhaltenstherapie) zählt sie zu den aufdeckenden Therapien, die versuchen, dem Patienten ein vertieftes Verständnis der ursächlichen (meist unbewussten) Zusammenhänge seines Leidens zu vermitteln – was oft mit dem Begriff der Einsicht verbunden wird. Es wäre jedoch ein Missverständnis, eine rationale Einsicht in die Verursachungszusammenhänge als wesentliches Ziel einer psychoanalytischen Therapie anzusehen. Vielmehr wird eine weitergehende Umstrukturierung der Persönlichkeit und insbesondere des Gefühlslebens in denjenigen Bereichen angestrebt, die zur Aufrechterhaltung psychopathologischer Elemente (Symptome, Persönlichkeitseigenschaften) beitragen.

Die klassische Psychoanalyse findet über einige Jahre hinweg drei- bis fünfmal wöchentlich statt. Der Patient bzw. Analysand liegt auf einer Couch und sagt möglichst unzensiert alles, was ihn gerade bewegt bzw. ihm durch den Sinn geht (freies Assoziieren). Der hinter ihm sitzende Analytiker hört mit einer Haltung „gleichschwebender Aufmerksamkeit“ zu und teilt dem Analysanden die während des psychoanalytischen Prozesses gewonnenen Erkenntnisse mit („Deutung“), wann immer er dies für günstig hält. Insbesondere bemüht sich der Analytiker, die sich in der Beziehung zu ihm einstellenden Übertragungen typischer emotionaler Muster bzw. Motive des Analysanden aufzuspüren und ihren Stellenwert innerhalb der Psychodynamik des Analysanden zu interpretieren, um sie einer Veränderung zugänglich zu machen („Übertragungsanalyse“). Auch die Traumanalyse kommt während der analytischen Behandlung zur Anwendung.

Neben der „großen“ psychoanalytischen Therapie mit bis zu 300 (von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommenen) Sitzungen sind heute kürzer dauernde tiefenpsychologische Therapieformen weit verbreitet (siehe unter anderem Analytische Psychotherapie und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie), bei denen sich Analytiker und Analysand gegenübersitzen und sich ein- bis zweimal wöchentlich treffen. Erwähnenswert sind noch die psychoanalytischen Fokaltherapien und Kurzzeittherapien, bei denen versucht wird, ein zentrales, mehr oder weniger klar umschriebenes Problem in insgesamt ca. 20 bis 30 Sitzungen zu behandeln, sowie die „niederfrequente psychoanalytische Psychotherapie“, mit ein bis zwei Sitzungen wöchentlich.

Es wurden Methoden entwickelt, die besonders für die Behandlung von spezifischen psychischen Störungen geeignet sind.

Die Psychoanalyse findet Anwendung bei Erwachsenen sowie bei Kindern und Jugendlichen. Zudem gibt es psychoanalytische Paar- und Familientherapie, Gruppenanalyse, stationäre psychodynamische Therapie und psychoanalytisch orientierte Supervision."

http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoanalyse

"Eine analytische Psychotherapie ist besonders dann angezeigt, wenn der Patient "an sich selbst leidet", oder zum Beispiel wenn sich beim Patienten im Lebensverlauf keine rechte Lebenszufriedenheit einstellt bzw. eine überdauernde tiefe diffuse Lebensunzufriedenheit besteht oder zum Beispiel der Patient an eingeengten Erlebens- und Verhaltensweisen leidet. Sie ist ebenfalls indiziert bei wiederkehrenden, gleichen, neurotischen und verfestigten Mustern, wenn zum Beispiel wichtige Entwicklungsaufgaben (wie befriedigende Beziehungen, Partnerschaften, Familienplanung etc.) nicht bewältigt werden können. Ebenso bei einer durchgängig verfestigten chronisch neurotischen Entwicklung, die in eine tiefe Grundstörung eingebettet ist, wenn also aus der Biografie gewachsene und verfestigte neurotische Strukturen (Grundpersönlichkeit) und ihre Muster bereits im Inneren aufgrund ihres schweren neurotischen Charakters eigenen Krankheitswert entwickelt haben. Die analytische Psychotherapie ist auch dann besonders indiziert, wenn eine Fokussierung auf aktuelle Ziele und eine Bewältigung eines aktualisierten Konfliktes nicht die notwendigen größeren strukturellen Veränderungen erreichen würden, d.h. wenn hier also ein Bewältigen des aktuellen Konfliktes nicht ausreichen würde, um ein wiederholen einer solchen Situation mit einer erneuten Erkrankung in der Zukunft auszuschließen, weil eine Bearbeitung der grundlegenden Muster und Persönlichkeitsanteile notwendig ist. Eine weitere Indikation für die analytische Psychotherapie stellt die bereits Jahre andauernde Chronifizierung einer psychischen Erkrankung dar. Des Weiteren gehören zum Indikationsspektrum einer analytische Psychotherapie verschiedene Persönlichkeitsstörungen (vor allem die narzisstische, histrionische, anankastische, ängstlich-vermeidende, abhängige und schizoide Persönlichkeitsstörung). "

http://de.wikipedia.org/wiki/Analytische_Psychotherapie

Ja, er ist schon etwas älter und nach dem Einlesen macht er (auch) die analytische Psychotherapie. Wird auch von der Krankenkasse übernommen.
 

Leo_69

Well-Known Member
Ich halte das für 2 verschiedene Sachen. Ängste wie Höhenangst oder vor irgendwas Angst zu haben....das ist das Eine.

Aber eine Panikattacke ist für mich etwas völlig anderes. Sie kommt unangemeldet plötzlich über dich, egal was du gerade tust.
Ob du einfach nur im Restaurant sitzt oder gerade telefonierst. Also keine beängstigenden Situationen.

Nur was dann kommt, deine ganze Gedanken steigern sich nur noch mehr rein als dich zu beruhigen. Und du kannst nix gegen tun, als abzuwarten bis es vorbei ist.
 
N

nordish

Guest
Aber eine Panikattacke ist für mich etwas völlig anderes. Sie kommt unangemeldet plötzlich über dich, egal was du gerade tust. Ob du einfach nur im Restaurant sitzt oder gerade telefonierst. Also keine beängstigenden Situationen.
Ich habe genug Panikattacken erlebt...
Nur komischerweise wurden diese nie behandelt.... fällt mir grad auf.
Ich wurde nur dazu angehalten ruhig zu bleiben, mit dem Wissen, dass es nichts lebensbedrohliches ist.
 

Gizelle

Well-Known Member
Feli, als Laie könnte ich mir vorstellen, dass man sich gerade bei Panikattacken, die Krankheiten betreffen stationär gut aufgehoben fühlt? Um einen herum alles Ärzte, die im Fall der Fälle zur Stelle wären. Mir würde das Sicherheit geben. Auch die Angst vor Nebenwirkungen bei angstlösenden Medikamenten wäre ja unter kontrollierter Aufsicht.

Ich weiß nicht, wo Du das her hast, dass es in der Psychatrie schlimm sein soll? Vielleicht in der geschlossenen, aber da kämst du ja nicht hin. Ich fands eher wie Klassenfahrt...Tischtennis , Malen, joggen, heimliche Partys auf den Zimmern. Gebracht hat es mir Ruhe in mein Leben zu bringen, was zu der Zeit sehr extrem war. Aber am erholsamsten war eigentlich nein sagen zu können zu allem, worauf ich keine Lust hatte, wann kann man das schon? Außerdem konnte ich einfach im Bett liegen und mal 2 Wochen durchheulen, den Luxus hab ich draußen auch nicht. Da war echt gar nichts beängstigend, bis auf die Einzeltherapiesitzungen.
 

grünesblau

Well-Known Member
Ich kann das, was Gizelle berichtet aus den Erfahrungen einer Freundin bestätigen. Ihr hat diese stationäre Zeit geholfen und sie hat sich vorsichtig mit Probetagen/Nächten wieder daran gewöhnt, alleine zuhause klar zu kommen.

Bei der Person in meinem Fall waren die Panikattacken derart stark, dass ich oft alles stehen und liegen lassen musste, um zu ihr zu kommen. Und eine ganze Zeit hab ich auch bei ihr übernachtet, damit sie nachts zu mir krabbeln konnte, wenn es wieder losging. Nur meine direkte Anwesenheit hat sie beruhigt. Es klang bei Dir jetzt aber nicht danach, als ob es da Menschen Deines Vertrauens gäbe, die sich unmittelbar und verlässlich um Dich kümmern können. Vielleicht habe ich das aber auch falsch gelesen. Dann würde ich an Deiner Stelle dort offen ansprechen, dass Du gerade auf Hilfe angewiesen bist und Unterstützung brauchst.

Ansonsten wäre vielleicht tatsächlich ein stationärerer Aufenthalt für Dich sinnvoll. Aber das muss letztlich wirklich ein Arzt bzw. Psychologe mit Dir erörtern. Es ist ja gut, wenn Du auf diesem Weg nach Austausch und Rat suchst, statt Dich zu verkriechen, aber zögere den nächsten Schritt nicht zu sehr heraus, Dir professionelle Hilfe zu suchen.
 

Felicia

New Member
Oha.
Jetzt war ich einige Tage lang nicht online und habe in der Zeit eine Menge an Antworten bekommen. Danke Leute!
Muss mir allerdings erst mal alles genauer durchlesen und durch den Kopf gehen lassen.

Allerdings ist niemand auf die Sache mit der Religion, also mein eigentliches Hauptproblem und wahrscheinlichster Auslöser der Panikattacken, eingegangen, hm...
Hat auch in der Hinsicht jemand Erfahrung machen müssen?
 

Yaso2.0

Well-Known Member
Oha.
Jetzt war ich einige Tage lang nicht online und habe in der Zeit eine Menge an Antworten bekommen. Danke Leute!
Muss mir allerdings erst mal alles genauer durchlesen und durch den Kopf gehen lassen.

Allerdings ist niemand auf die Sache mit der Religion, also mein eigentliches Hauptproblem und wahrscheinlichster Auslöser der Panikattacken, eingegangen, hm...
Hat auch in der Hinsicht jemand Erfahrung machen müssen?

Das liegt evtl daran, dass es hier ständig zu auseinandersetzungen kommt, wenns ums Thema Religion geht.

heyözgürlük hatte dir angeboten sich mit ihr per privatnachricht auszutauschen, sie ist aleviten.

Ich bin sunnitin, kannst mich auch gerne per Privatnachricht kontaktieren, wenn ich dir irgendwie behilflich sein kann.
 

noname75

Well-Known Member
Seitdem habe ich eine enorme Angst vor Gott, mein ursprüngliches Gottesbild des liebenden Gottes ist seitdem wie zerschlagen, ich stehe schon morgens verängstigt auf und habe Angst vor dem, was mir eingeflößt worden ist. Gerade seitdem ist meine Angst vor Panikattacken und dem Sterben noch allgegenwärtiger geworden als sie es jemals war, ich kann einfach nicht mehr, bin mit den Nerven total am Ende...

Was würdet ihr mir raten?

Termine beim Psychologen haben mir leider bisher nicht helfen können und in die Psychiatrie möchte ich ehrlich gesagt nicht.
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Könnt ihr mich aufmuntern oder ging es vielleicht jemandem ähnlich?

Sorry, dass es so viel geworden ist.
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Liebe Grüße und einen schönen Abend @:)

Ich sag dir mal was.

Habe keine Angst, wenn es einen Gott geben sollte wird er dich nach deinen Taten und deinem Herzen beurteilen. Dieses ganze, mach dies nicht und das nicht, fördert in der Regel immer die Macht des Mannes und der Religion.
Reli fusst auf Angst.
Du siehst, es wirkt bei dir auch schon.

Aber ehrlich gesagt solltest du dich einem Arzt anvertrauen. Es ist immer leicht Ratschläge zu geben. Aber die sind Subjektiv. Wir kennen dich nun mal nicht.
 

Novus

Well-Known Member
Allerdings ist niemand auf die Sache mit der Religion, also mein eigentliches Hauptproblem und wahrscheinlichster Auslöser der Panikattacken, eingegangen, hm...
Hat auch in der Hinsicht jemand Erfahrung machen müssen?

Felicia, schlechte Menschen haben schlechte Götter, gute Menschen Gute. Denn sie schaffen sie nach ihrem Ebenbild. Während sich einige Menschen manche Grausamkeiten nicht mal vorstellen können, reden sich andere ein, dass der Erschaffer seine Untertanen bis in alle Ewigkeit mit schlimmsten Dingen Foltern wird. Und Foltergründe sind so geistreiche Sachen wie, dass nicht aufsagen täglicher Wiederholungen von Sätzen in dem der Allmächtige als Allmächtig gehuldigt wird mit dazugehörigen Gymnastikübungen.
Es gibt Kulturen die hatten soviel Angst vor ihren Göttern (z.B. Osterinsel) die haben sich Totgehuldigt. Das Volk gibt es nicht mehr, weil ihre Götter wollten das man alle Bäume abhackt bis sie nix mehr zu essen hatten.
Da gibt es andere bei der Menschen für ihre Götter geopfert werden, andere die Kriege wegen ihren Göttern führen, ... Und widerrum ganz andere, die wegen ihren Göttern keiner Ameise was antun wollen. Weil deren Gott sagt das alles Leben was wertvolles ist.
Was sagt dein Gott in dir?
 
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