Hallo Felicia,
mir ging es so ähnlich wie dir. Heute gehts mir gut!
Zu dem Thema Panik- und Angstattacken hast du meiner Meinung nach sehr viele und vorallem sehr gute Ratschläge bekommen.
Ich hatte solche "Zustände" noch nie. Auch noch nie ein Anzeichen für sowas. Bis ich aus heiterem Himmel und ganz plötzlich anfing, ständig zu denken ich würde sterben. Ich fing an zum Arzt zu laufen. Ich hatte immer irgendwelche Wehwehchen, die ich gleich für tödliche Krankheiten hielt. Ein ziepen in der Brust war für mich ein klares Anzeichen für Brustkrebs.
Wenn ich vom Arzt raus war, redete ich mir ein, dass er bestimmt nich alles gesehen hätte und ich doch bestimmt Bauspeicheldrüsenkrebs hätte oder ähnliches.
Wenn ich mit meiner Tochter alleine zu Hause war fing ich an zu heulen, was, wenn ich jetzt sterben würde und meine Tochter würde hier alleine bleiben und das Haus anzünden oder sich selbst verletzen oder ähnliches, abends schlief ich nicht ein, aus Angst ich könnte einen Herzinfarkt erleiden. ich war kurz vorm Nervenzusammenbruch.
Ich ging also wieder zum Arzt, weil ich wollte, dass sie nach meiner Bauchspeicheldrüse guckt. Die Ärztin sah in meine Patientenakte und fragte "Mensch, was ist los mit Ihnen, 20 Jahre waren Sie nicht hier und jetzt so gut wie jede Woche"
Ich fing schluchzend an zu heulen. Ich hätte Angst irgendwo hin zu gehen, ich könnte tot umfallen, ich hatte Angst irgendwelche unentdeckten Krankheiten zu haben. Ich hatte einfach Angst.
Sie gab mir eine Überweisung in eine psychische Klinik. Ich hab dort relativ schnell einen Termin für ein "Aufnahmegespräch" bekommen.
Bis der Termin anstand, hatte ich mir vorgenommen, mit meiner Familie darüber zu sprechen. Sogar vor meinem Mann versteckte ich alles!
Ich rief also alle meine Geschwister und meine Mama an und sie kamen vorbei. Sie schauten mich alle fragend an, sie dachten ich würde ihnen eine 2te Schwangerschaft verkünden, erzählten sie mir später..
Also sagte ich ihnen wie es ist. Ich habe Angst zu sterben, ich habe Angst vor tödlichen Krankheiten. Ich trau mich nix mehr alleine zu machen und will das Haus nicht verlassen.
Sie schauten mich ganz entsetzt an und nahmen es alle auf. Und danach ging es für mich nur noch Bergauf, man nahm sich mehr Zeit für mich. Mein Bruder kam jeden Tag, auch wenns nur 5 Minuten waren, bei mir vorbei um nach dem rechten zu schauen. Meine Mama auch oder sie riefen halt an. Dieses Gefühl beruhigte mich schon. Meine Schwestern holten mich jeden Tag für einen spaziergang ab, auch wenns nur ne halbe Stunde war. Sie nahmen mich mit zum nächsten Supermarkt, nur um eine Packung MIlch zu kaufen. Egal was, hauptsache täglich raus!
Dann ging ich zum Aufnahmegespräch in die Klinik. Die Dame dort kam mir persönlich sehr seltsam vor. Ich hatte das Gefühl, sie will mir noch irgendwelche Symptome einreden, die ich nicht hatte.
Dieses Gefühl, dass sie mich kranker machen könnten, als ich bin, half mir auch. Ich wollte nicht "krank" werden also fing ich täglich an auch alleine wieder raus zu gehen. Erst vor die Tür, bis zum Bäcker um die Ecke und jeden Tag etwas weiter. Ich fing an, mehr für mich zu tun.
Ich hörte auf, Druck auf mich aufbauen zu lassen. Ich müsste eine perfekte Hausfrau und vorbildliche Mutter sein. Ich müsste dabei immer Top gestylt sein und die Bude muss auf Hochglanz poliert sein. Dieser Druck machte mich fertig. Das war Druck, den ich im Umfeld sah. Später erkannte ich, dass es auch bei den Leuten nur Fassade war.
Heute gehts mir gut! Sobald ich merke ich verfalle in alte Muster, ziehe ich die Notbremse. Ich gönne mir Ruhe!
Ich mache Sport, treffe meine Freundinnen und lasse dann auch etwas stehen und liegen (Hausarbeiten oder ähnliches)
Sprich mit deiner Familie, in wie weit können sie dich unterstützen, auch finanziell. damit du mal wieder runterkommst, evtl eine Therapie machen kannst. Die wollte ich auch machen, aber ich habe keinen Therapieplatz bekommen.
Versuch mal zu analysieren, wann die Attacken kommen, ist vorher irgendwas auffälliges passiert?
TRENNE DICH VON "FREUNDEN" DIE DIR NICHT GUT TUN!!!!
