Wie Volksparteien sich selbst demontieren - mit und ohne Rezo

Alubehütet

Well-Known Member
Unabhängig davon: Neuwahlen jetzt könnte tatsächlich dazu führen, daß die Grünen stärkste Kraft werden und somit den Kanzler stellen müßten. Damit aber wären CDU/CSU derzeit noch völlig überfordert.
 

Bintje

Well-Known Member
Unabhängig davon: Neuwahlen jetzt könnte tatsächlich dazu führen, daß die Grünen stärkste Kraft werden und somit den Kanzler stellen müßten. Damit aber wären CDU/CSU derzeit noch völlig überfordert.

Na ja, fürs Sommertheater dürfte jedenfalls gesorgt sein. Die Union schiebt vermutlich Panik, dass die SPD alles hinschmeißt und wird mit Durchhalteparolen glänzen. Die SPD, wenn sie Chuzpe hat, dürfte versuchen, ihre noch geplanten Vorhaben bis zur Sommerpause durchzusetzen. Die Grünen brauchen jetzt eigentlich nicht viel zu machen, außer sich staatstragend zu geben.
Und FDP und Linke können je nach Gusto fröhlich dazwischen böllern.

Aber vielleicht kommt es auch anders, und von der schleunigst geänderten Anne Will-Runde heute Abend (genauer: JETZT) erwarte ich gar nix.
Olaf Scholz (tadaaa!) ist ebenfalls dabei. Logo. Der will ja noch was. Werden.
https://www.presseportal.de/pm/6694/4286519

Gäste u.a.:
  • Olaf Scholz (SPD, Vizekanzler und stellvertretender Parteivorsitzender),
  • Norbert Röttgen (CDU, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages),
  • Luisa Neubauer ("Fridays-for-Future"-Aktivistin),
  • Cerstin Gammelin (stellvertretende Leiterin des Parlamentsbüros der "Süddeutschen Zeitung")
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Msane

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Ich frage mich wie es aussehen würde wenn die Grünen wirklich mal Regierungsverantwortung bekommen.
Opposition ist in der Regel bequemer, als Regierung kann man den Menschen nicht mehr so einfach nach dem Mund reden und sich die schönen Themen rauspicken, da werden die Parteien am Erfolg gemessen, und Erfolg bedeutet als Regierung nicht Prozente bei der Wahl, sondern Bruttosozialprodukt, Wirtschaftwachstum, Arbeitslosenzahl usw.
Im wirtschaftlich erfolgreichen Süddeutschland sind die Grünen viel konservativer als in anderen Bundesländern.


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alterali

Well-Known Member
Unabhängig davon: Neuwahlen jetzt könnte tatsächlich dazu führen, daß die Grünen stärkste Kraft werden und somit den Kanzler stellen müßten. ……..
Keine Partei muss den Kanzler stellen, meines Wissens jedenfalls.

Wenn grüner Kanzler, warum nicht solo mit grünem Kabinett.
Vieles könnte man schon in der jetzigen Situation mit Hilfe namentliche Abstimmung durchsetzen.
 

EnRetard

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Nee, @Skeptiker , der Widerstand gegen die GroKo-Neuauflage war doch beträchtlich.
Nach Lindners Rolle rückwärts hat Steinmeier sie da reingepredigt - und aus Staatsraison und Schiss vor Neuwahlen haben sie artig mitgemacht und alle berechtigten Bedenken beiseite gefegt. So sehe ich das. Die Umfrage-Ergebnisse sind freilich logisch, das finde ich auch.
Ach komm, die Funktionärin Nahles hat an nichts anderes gedacht als an Posten. Wie kann die Posten-SPD möglichst vielen selbstgerechten Sesselpupsern ihre Posten möglichst lange erhalten. Dass Nahles eine saukotzschlechte Politikerin ist, weiß man seit Pippilotta, mindestens aber seit sie sich in der Causa Maaßen von Seehofer an der Nase durch die Manege schleifen ließ und nicht mal merkte, wie sehr sie sich zur Äffin machen ließ. Gut, dass sie weg ist, scheiße, dass sie die Posten überhaupt je bekommen konnte.
 

Bintje

Well-Known Member
Ich frage mich wie es aussehen würde wenn die Grünen wirklich mal Regierungsverantwortung bekommen.

Irgendwie scheint Dir entgangen zu sein, dass sie a) von 1998/2005 auf Bundesebene in (Mit-) Regierungsverantwortung waren und b) in etlichen Bundesländern in wechselnden Koalitionen mitregieren. o_O

Oder geht's Dir um das ausgelaufene Modell alleiniger Regierungsverantwortung?
Damit kann m.W. zurzeit keine Partei dienen. :)
 

Bintje

Well-Known Member
Ach komm, die Funktionärin Nahles hat an nichts anderes gedacht als an Posten. Wie kann die Posten-SPD möglichst vielen selbstgerechten Sesselpupsern ihre Posten möglichst lange erhalten. Dass Nahles eine saukotzschlechte Politikerin ist, weiß man seit Pippilotta, mindestens aber seit sie sich in der Causa Maaßen von Seehofer an der Nase durch die Manege schleifen ließ und nicht mal merkte, wie sehr sie sich zur Äffin machen ließ. Gut, dass sie weg ist, scheiße, dass sie die Posten überhaupt je bekommen konnte.

Seufz.. was ich später sonst noch schrub, hast Du gelesen? Ja/nein/vielleicht? ;)
Wie auch immer: der Widerstand gegen die GroKo war an der Basis ganz erheblich. Sonst hätte Frau Ich-will-aber-auch-mal-was-zu-sagen-haben Lange aus Flensburg keine 27% eingeheimst.
 

Alubehütet

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Ich verstehe nicht ganz ... Die Posten, die Nahles inne hatte, würde sie vermutlich immer noch inne haben, wäre die SPD jetzt in der Opposition?
 

EnRetard

Well-Known Member
Ich verstehe nicht ganz ... Die Posten, die Nahles inne hatte, würde sie vermutlich immer noch inne haben, wäre die SPD jetzt in der Opposition?
Ich habe Nahles nicht unterstellt, persönlich postengeil zu sein, sondern halte sie für eine traditionelle, arrogante, realitätsfremde Berufspolitikerin/-funktionärin, für die es erstrebenswert ist, dass die SPD, in die viele eingetreten sind, um Karriere zu machen, zu jedem Zeitpunkt und egal wo, möglichst viele von diesen Karrieristen mit Posten versorgt. Man will "gestalten", nennt nicht nur sie das. Groteske Selbstüberschätzung ist mit Realitäten kollidiert, es hat gewaltig gerummst - und Pippilotta musste erkennen, dass sie die Welt nicht machen kann, widdewidde wie es ihr gefällt, dass sie keine Pferde tragen und nicht mal die vielen Herren Nilsson dirigieren kann.
 

Bintje

Well-Known Member
Ich verstehe nicht ganz ... Die Posten, die Nahles inne hatte, würde sie vermutlich immer noch inne haben, wäre die SPD jetzt in der Opposition?

Wenn ich das richtig überschaue, hat die SPD in den letzten 30 Jahren 15 Parteivorsitzende verschlissen (mit Steinmeier und Scholz kommissarische mitgerechnet). Bei der kurzen Halbwertszeit wäre es erstaunlich gewesen, wenn Nahles eine Ausnahme gewesen wäre.
Und Scholz, der das natürlich auch weiß, hat gestern bei Anne Will abgewunken unter Verweis auf seinen Ministerposten. Allerdings vermute ich, er wartet als gewiefter Taktiker, bis die Lage vielleicht mal wieder günstiger ist. Wobei ich nicht glaube, dass das eintritt. Ralle Stegner scheint mir im Moment ausgesprochen clever: nach allem, was ich heute morgen las, fordert er ein transparentes Verfahren samt Urwahl für den Parteivorsitz. Damit macht er sich die Forderung der SPD-Initiative SPD++ zu eigen, die dasselbe in einer Petition verlangt und die "Stunde Null" ausgerufen hat.

https://spdplusplus.de/parteivorsit...SzsgFBio17jbgODMBGJdV4-L_MLf1eDiHIfNdFN6ZdxXU

@EnRetard , jetzt habe ich Dich besser verstanden, denke aber, da kam etliches zusammen: sowohl die Fehler, die sie gemacht hat, als auch der geballte Unmut in der Partei über gesunkenen Zuspruch und Mitgliederzahlen, der bereits vor ihrer Ära brodelte. Das lag weiß Gott nicht an ihr allein, definitiv nicht. Der Parteivorsitz ist halt Mission Impossible: kann gutgehen, geht aber mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Grütze. ; )
 
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