Zu viel KITA?

Yaso2.0

Well-Known Member
24- Stunden Kita wäre für mich ein absolutes No Go!
Ich fände es ein Armutszeugnis für Deutschland, wenn so etwas tatsächlich den Kinder zugemutet werden würde.

die 24 Std. Kita ist nicht der Weg in die richtige Richtung. Was können die Kinder dafür, wenn die Eltern, um den Lebensunterhalt zu erbringen, nachts arbeiten gehen müssen. Was können die Eltern dafür?

Das Kind würde dann ja wie die Eltern Schichtweise in die Kita gehen. Wenns gut läuft im Wochenrythmus und wenns weniger gut läuft, wahrscheinlich Tageweise abwechselnd.

Kinder brauchen Strukturen und einen geregelten Tagesablauf. Man kann doch ein Kind nicht um 22 Uhr in die Kita bringen und dann hoffen, dass es am nächsten morgen um 6 ausgeschlafen ist, wenn die Mutter oder der Vater wieder von der arbeit kommt.

Zumal die Eltern danach ja auch noch ihren Schlaf benötigen.. Um das auch noch zu berücksichtigen, müsste das Kind wohl mind. 12 Std. bzw. noch viel länger in der Kita untergebracht werden.
Wie stellt man sich das vor? Wann kann man sein Kind dann sehen?

Anstatt das Geld in diese Form von Kitas zu stecken, sollte man die Eltern finanziell entlasten, so dass man z. B. einen Lohnausgleich erhält und die Nachtschichten nicht antreten muss oder evtl. den Firmen Steuerentlastungen oder ähnliches zusprechen, wenn sie alleinerziehende von den Abend und Nachtschichten außen vor lassen. (irgendwie muß es eine Firma ja reizen, alleinerziehende oder allgemein Eltern weiterhin zu beschäftigen)
Oder es müsste Tages- und Nachtmütter geben, die man dann für die Betreuung es Kindes im gewohnten Umfeld und vor allem im eigenen Bett sorgen.
 

Skeptiker

Well-Known Member
Manuela Schwesig will 24-Stunden-Kitas fördern. Das scheint fair zu sein für Eltern, die im Schichtdienst arbeiten.
http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2015-07/24-stunden-kita-schwesig

Herrlich.
Schöne, neue Welt.


Was genau findest du jetzt so schlimm daran? In DDR-Zeiten gab es Wochenkrippen. Ich wurde von meinen Eltern ab zwei Monate in die Krippe gegeben. Über fehlende Liebe kann ich mich eigentlich nicht beschweren.

Btw. Dein Vergleich der Herdprämie zur staatlichen Unterstützung für die KiTa's ist ebenfalls so ein Äpfel und Birnen Vergleich. Ist ja wie, daß du es ungerecht finden würdest, wenn Eltern, die ihre Kinder nicht in einen Sportverein schicken finanziell nicht "entlastet" wwerden.
 

Yaso2.0

Well-Known Member
Was genau findest du jetzt so schlimm daran? In DDR-Zeiten gab es Wochenkrippen. Ich wurde von meinen Eltern ab zwei Monate in die Krippe gegeben. Über fehlende Liebe kann ich mich eigentlich nicht beschweren.

Ich wurde zwar nicht gefragt, aber egal :D

Ich fände dieses ständige hin und her geschiebe zu den unterschiedlichsten Zeiten schlimm. Für ein Kind, nicht zu wissen, wann es heute oder morgen zu Hause ist und wann es in der KiTa ist.
Das Kind kann sich dann m. M. n. auf nix einstellen.

Wahrscheinlich wird es den anderen Kindern die Abends oder Nachts dort sind nicht anders gehen. Vielleicht sind dann auch ständig immer andere Kinder da, weil sich die Schichten der Eltern der jeweiligen Kiner nicht immer gleichen. Man kann also evtl. auch nicht mal "verbündete" finden. Es wird auch wahrscheinlich immer Wechsel bei den Erziehern/innen geben, weil keine ständig nur die Nachtschicht machen möchte. Auch hier kann das Vertrauensverhältnis leiden.

Natürlich lieben die Eltern ihre Kinder weiterhin, aber meinst du nicht, deine Eltern hätten dich auch lieber länger zu Hause gehabt, wenn sie nicht hätten arbeiten müssen?

Ich finde es gibt kein zu früh oder zu spät (altersmäßig) für die Kita, aber ich finde schon, dass ein Kind abends im eigenen Bett im eigenen zu Hause schlafen und durch eine vertraute Person betreut werden sollte. Sei es die Mutter, der Vater, die Oma oder eben die Tagesmutter.
 

Skeptiker

Well-Known Member
Natürlich lieben die Eltern ihre Kinder weiterhin, aber meinst du nicht, deine Eltern hätten dich auch lieber länger zu Hause gehabt, wenn sie nicht hätten arbeiten müssen?

Meine Eltern mußten nicht, sondern meine Mutter wollte wieder arbeiten.

Zum Thema Regelmäßigkeit bzw. gewohnte Tagesabläufe: Schichtdienst ist schon sehr strukturiert und ist nicht heut mal so, morgen mal so. Rotation der Erzieher hat man auch im normslen KiTa-Betrieb und die Kinder haben immer mehr "Vertrauenspersonen" als die Erzieher der eigenen Gruppe. Da sehe ich also eher kein Problem.
 

Yaso2.0

Well-Known Member
Meine Eltern mußten nicht, sondern meine Mutter wollte wieder arbeiten.

Zum Thema Regelmäßigkeit bzw. gewohnte Tagesabläufe: Schichtdienst ist schon sehr strukturiert und ist nicht heut mal so, morgen mal so. Rotation der Erzieher hat man auch im normslen KiTa-Betrieb und die Kinder haben immer mehr "Vertrauenspersonen" als die Erzieher der eigenen Gruppe. Da sehe ich also eher kein Problem.


Ok, dann war das eine Entscheidung deiner Mutter und das ist ja auch ihr gutes Recht, ich dachte sie musste es so tun.

Du hast recht, sie haben immer mehrere Vertrauenspersonen. Aber eine KiTa mit Rund um die Uhr Betreeung wird dann aber ja noch noch mehr Personal benötigen. Da wird es m. M. n. schwer(er), eine richtige Vertrauens/Bezugsbeziehung zu entwickeln.

In meinem Umfeld sind noch alle die, die in Schichtarbeit tätig sind, entweder Kinderlos oder der eine Partner ist zu Hause. Wobei es da eine Freundin (kinderlos)gibt, die täglich ne andere Schicht arbeitet. früh-mittel-spät oder nacht. Keine Ahnung, ob sie den Job noch machen könnte, wenn sie mal ein Kind bekommen sollte.
 

nordish 2.0

Well-Known Member
Ist ja wie, daß du es ungerecht finden würdest, wenn Eltern, die ihre Kinder nicht in einen Sportverein schicken finanziell nicht "entlastet" wwerden.
Na, das ist ja jetzt wirklich ein toller Vergleich.
Dazu muss ich nun wrklich nichts sagen.

Was genau findest du jetzt so schlimm daran?
Dass diese Freiwilligkeit sehr schnell in einem Zwang ausarten könnte.
Stichwort Jobcenter.
 

hilal74

Well-Known Member
Glaube kaum, dass das jemand in Anspruch nehmen wird.

Aber es ist schon schwierig für Berufstätige Alleinerziehende beider Geschlechter. Im Artikel werden ja genau die Schichtarbeiter genannt.

Da ist man doch echt froh, wenn man eine riesige kinderfreundliche Familie hat. Mein Kind nachts in der Kita schlafen lassen und arbeiten - wäre undenkbar für mich :eek:

Ich glaub 8 Stunden wären auch zu lang für mich. Aber ich hab keine Kinder und auch von Kitas keine Ahnung. Ich rede dann in ein paar Jahren mit :))
Nachts ein Kind in der Kita lassen, halte ich schon für extrem.Selbst 8 Stunden wäre für meine Kinder damals nichts gewesen und auch für mich nicht.Man kann es auch übertrieben:eek: Meine Enkeltochter geht bis mittags in die Kita. Meine Tochter arbeitet in ihrem Beruf als Altenpflegerin am Wochenende,wenn mein Schwiegersohn zu Hause ist. Springt sie in der Woche mal ein, ,bleibt sie bei uns.
 

nordish 2.0

Well-Known Member
Wenn 8 Stunden die reine Arbeitszeit ist.
Hinzu kommt ja noch das das jeweilige Elternteil ja noch mind. 6 Std. schlafen muss. Sind wir schon bei 14 Std.
Arbeitsweg 1 Std......
Dann hat man vielleicht noch ein schulpflichtiges Kind.
Wo fängt in dieser Familie der Bedarf an, wo hört er auf?

Leider gibt es Menschen, die weder einen Partner noch eine Familie in ihrem Umfeld haben, wo sie die Kinder lassen könnten, und trotzdem finde ich diese Idee einfach schrecklich.
 

hilal74

Well-Known Member
Wenn 8 Stunden die reine Arbeitszeit ist.
Hinzu kommt ja noch das das jeweilige Elternteil ja noch mind. 6 Std. schlafen muss. Sind wir schon bei 14 Std.
Arbeitsweg 1 Std......
Dann hat man vielleicht noch ein schulpflichtiges Kind.
Wo fängt in dieser Familie der Bedarf an, wo hört er auf?

Leider gibt es Menschen, die weder einen Partner noch eine Familie in ihrem Umfeld haben, wo sie die Kinder lassen könnten, und trotzdem finde ich diese Idee einfach schrecklich.
Hmmm,ich arbeite ja im Ganztagsbereich einer Grundschule. gut,das sind ältere Kinder, aaaaaaber mir tun die Jüngsten trotzdem leid, wenn sie ab mittags jede Minute auf die Uhr schielen,wann sie endlich abgeholt werden.es ist ein langer Tag...Tja und die Kitakinder...Natürlich ist es in vielen Familien nicht möglich sie bei Großeltern zu lassen und im Grunde ist es ja notwendig und schön, wenn sie unter Gleichaltrigen sind und dort viele wichtige Dinge lernen. Ich finde nur,dass es immer mehr ausgeweitet wird. Ich warte noch darauf das die erste Kita übers wochenende öffnet oder bes das schon?
 

eruvaer

Well-Known Member
Vielleicht müsste sich das ganze System KiTa dann auch in seinem Angebot einer längerfristigen Betreuung anpassen.

(kann man überlesen:
Wenn ich mir vorstelle den ganzen Tag in meinem alten Kindergarten hocken zu müssen - okay..da war ein toller großer Spielplatz mit vielen verschiedenen Klettergerüsten, im Sommer hat man manchmal Wasser für Matsch bekommen, aber da war man auch nicht die ganze Zeit - die meiste Zeit hockte man in dem einen Raum mit Kuschelecke, Malecke, Bauklotzecke und Frühstücksecke....manchmal bin ich zig mal am Tag auf Toilette gegangen nur um aus dem Raum raus zu kommen, auf dem Flur alle Bilder angegguckt, mir die Fächer und Jacken der andern Kinder angeschaut - wie im Museum - vor lauter Langeweile....und das war nur von morgens bis mittags! :confused:
/hier gehts weiter:)

mal einen Blick in Richtung Waldkindergarten, Waldorfkindergarten und co werfen.
dann kommen vllt auch mal die ganzen "überqualifizierten" studierten Erzieherinnen mit ihren Methoden, wie Tanz deinen Namen, Bastel dir dein eigenes Klorollenauto, Selbstverteidigung kann man zb auch schon mit ganz kleinen Kindern anfangen etcpppp....
und es sollte viel mehr bei Wind und Wetter im Schlamm gehockt werden! ;)

btw kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum es schlimmer sein soll schlafend in einer KiTa zu verweilen, als wach? bei ganztägigen KiTas und den kleineren werden doch auch Mittagsschläfchen gehalten - und wer schläft der sündigt (hier wäre "vermisst" vllt passender) nicht.


Dafür, dass die -Notwendigkeit- solcher Einrichtungen verhindert werden sollte, bin ich allerdings auch.
 
Top