Deutschland und die Gastarbeiter...

S

sommersonne

Guest
Du schreibst ja selbst Du vermutest wieviel die deutschen Lehrer in der Schweiz weniger verdienen als ihre schweizer Kollegen. Vermutungen helfen nicht weiter.

Ich mußte lernen das die Höhe des Gehaltes Verhandlungssache jedes einzelnen ist. Die deutschen Lehrer in der Schweiz können das auch tun und wenn ihnen das Angebot nicht zusagt, können sie es ablehnen.

Das galt wahrscheinlich auch für die Gastarbeiter in Deutschland. Sie konnten aber die Sprache nicht und deshalb mußten sie nehmen was man ihnen gab bzw. was für sie ausgehandelt wurde. Es gibt bestimmt irgendwo Aufzeichnungen wie weit das dann von den Löhnen deutscher Arbeiter abwich.
 

cahide12

Well-Known Member
Hab mir mal erlaubt dir hier zu antworten:)

Die DDR hatte doch auch Vertragsarbeiter, aus Kuba, Mosambik, Polen, Vietnam und Angola. Wie erging es denen denn? Ich habe nur mitbekommen das ein Integration nicht erwünscht war, stimmt das? Sie lebten auch in speziellen Wohnsiedlungen?

Ja, die gab es, und ja es stimmt, sie lebten meist isoliert in eigens dafür hergerichteten Wohnheimen. Kontakt war möglich, aber kontrolliert und eher unerwünscht.
ES gibt aber auch positive Beispiele, ich hab in Leipzig studiert, dort gab es das >HerderInstitut, hier haben alle, die in der DDR studieren wollten, erst einmal ein Jahr deutsch gelernt.
Ich hab z.B. mit einer Mongolin das Zimmer geteilt.
 

Vaterlich

Well-Known Member
Ja, die gab es, und ja es stimmt, sie lebten meist isoliert in eigens dafür hergerichteten Wohnheimen. Kontakt war möglich, aber kontrolliert und eher unerwünscht.
ES gibt aber auch positive Beispiele, ich hab in Leipzig studiert, dort gab es das >HerderInstitut, hier haben alle, die in der DDR studieren wollten, erst einmal ein Jahr deutsch gelernt.
Ich hab z.B. mit einer Mongolin das Zimmer geteilt.

Ohne in eine BRD-DDR Diskussion einzutreten, muss man hier diesbezüglich wohl aeussern: Als ob gaebe keine türkische Ghettos sowohl im BRD wie auch im heutigen Deutschland! Da die DDR nicht mehr existiert, somit sich nicht mehr verteidiegen kann, ist nichts leichter und einfacher, als auf die DDR möglichst viele Steine zu werfen. Daher waere es im Zusammenhang vom obigen Beispiel im BRD und Deutschland wohl nicht viel von der Bedeutung, zu erinnern, aber trotzdem: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!
 

alterali

Well-Known Member
Also irgendwie hab ich eine ganz andere Sicht!
Gastarbeiter waren eine 'Erfindung' der Wirtschaft.
Die Gesellschaft stand der Geschichte ablehnend zumindest skeptisch gegenüber.

Es gab auch nicht zu viel Arbeit, sondern man wollte jemanden der in der Scheiße wühlt nur nicht mehr bezahlen als einem Bürohengst. Eine Freundin von mir, hatte kein Verständnis dafür, dass man als Putze mehr verdienen könne, als als Bürokraft. In der Zeit hatte ich gerade einen Job als männliche Putzfrau und hab in Schule und Post gesäubert. Sie hat mir eine Job auf dem Bau besorgt.

Im Grunde war es Lohndrückerei. Ist heute nicht anders.

Und Integration?
Wallraff, alias Ali: Ganz unten zeigt wie man mit ihnen umgegangen ist.

In der Spinne (chemische Fabrik) hatte ich jeweils einen italienischen, spanischen und türkischen Kollegen. Das lief korrekt ab, besonders unter den Kollegen.
 

blackcyclist

Gesperrt
Ohne in eine BRD-DDR Diskussion einzutreten, muss man hier diesbezüglich wohl aeussern: Als ob gaebe keine türkische Ghettos sowohl im BRD wie auch im heutigen Deutschland! Da die DDR nicht mehr existiert, somit sich nicht mehr verteidiegen kann, ist nichts leichter und einfacher, als auf die DDR möglichst viele Steine zu werfen. Daher waere es im Zusammenhang vom obigen Beispiel im BRD und Deutschland wohl nicht viel von der Bedeutung, zu erinnern, aber trotzdem: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!

Ich muss dir zugestehen, du hast von der Problematik DDR und Ausländer keine Ahnung, aber die vertrittst du möglichst laut.
 
A

Amazone

Guest
Ohne in eine BRD-DDR Diskussion einzutreten, muss man hier diesbezüglich wohl aeussern: Als ob gaebe keine türkische Ghettos sowohl im BRD wie auch im heutigen Deutschland! Da die DDR nicht mehr existiert, somit sich nicht mehr verteidiegen kann, ist nichts leichter und einfacher, als auf die DDR möglichst viele Steine zu werfen. Daher waere es im Zusammenhang vom obigen Beispiel im BRD und Deutschland wohl nicht viel von der Bedeutung, zu erinnern, aber trotzdem: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!
Hat wer gesagt?

Also wie kommst du denn darauf das man auf jemanden einschlägt der sich nicht mehr wehren kann? Ich hatte schon einiges gelesen und hier eben die Gelegenheit genutzt, die zu fragen die es wissen müssen. That`s it!

Außerdem gab es hier durchaus den Tenor das man Bekanntschaften mit diesen Menschen geschlossen hat. Fakt war aber das Regime hat dies nicht gern gesehen.
 

Vaterlich

Well-Known Member
Ich muss dir zugestehen, du hast von der Problematik DDR und Ausländer keine Ahnung, aber die vertrittst du möglichst laut.

Muss man die DDR-Ära, wie du und sommersonne, unbedingt direkt und praktisch in der DDR, also als deren BürgerInnen, erlebt haben, um über sie eine Ahnung haben zu können? Kann jemand keine Ahnung über z.B. Gulag haben, nur weil er bzw. sie dort nicht ZwangsarbeiterIn war? Kannst du keine Ahnung über die Türkei haben, weil du hier nicht wohnst?

Ich kümmere um und berücksichtige die Erfahrungen und Meinungen aus erster Hand, wie eure. Schon mal habe ich gesagt, ich glaubte euch beiden. Das heisst aber auf keinem Fall, dass ich keine Ahnung über die DDR habe. Es gibt ausreichende, sogar mehr als genügende Literatur aus der ganzen Welt über die DDR, die Sowjetunion, den Eiserne Vorgang, etc. Gesagt, geschrieben, diskutiert wurden viel über dieses Thema. Viele Schlussfolgerungen in der genanten Literatur basieren auf eure, ja deine und sommersonnes Erfahrungen.

Ich wollte nicht die DDR vertreten. Lediglich wollte ich darauf verweisen, die Situation im BRD und im huetigen Deutschland nicht etwas besser sein kann. Ich kenne nicht viele Beispiele, aber hier ist eins:

Ich habe mal einen türkischen Grenzgaenger kennengelernt. Er lebe seit mehr als 30 Jahren in Deutschland. Er konnte nur mehrere -und mit 'mehrere' meine ich echt mehrere!- alltaegliche Saetze im Deutschen. Dass die Schuld grösstenteils an ihm selber liegt, soll für einen Augenblick beiseite bleiben. In Bezug auf seine Schuld kann man ja ein anderes Mal detailiert viele sagen. Aber ich fragte mich: 30 Jahre in Deutschland, trotzdem nur mehrere deutsche Saetze? Ja, habe ich mich dann antwortet, weil er lebt nicht in Deutschland, sondern in einem isolierten türkischen Ghetto in Deutschland.

Wenn du in Hinblick auf die sprachliche Integration ein schlechteres Beispeil aus der DDR kennt, z.B. einen Auslander, der innerhalb 30 Jahren in der DDR gar keinen deutsch Satz bilden konnte, dann halte ich mich gern zurück. Werfen wir alle in jenem Fall die Steine auf die DDR zusammen!
 

blackcyclist

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Nun, Väterlich, wurde deinem Gastarbeiter eine Wohnung in einem Ghetto zugewiesen und der Kontakt mit der deutschen Bevölkerung verboten? Nein, aber genauso war es in der DDR.
 
S

sommersonne

Guest
Nun, Väterlich, wurde deinem Gastarbeiter eine Wohnung in einem Ghetto zugewiesen und der Kontakt mit der deutschen Bevölkerung verboten? Nein, aber genauso war es in der DDR.
Dein Ärger auf die DDR in allen Ehren, aber in Leipzig wohnten sie in keinem Ghetto.
Isabella aus Equador, die wohnte in einem Studentenwohnheim, Plattenbau mit Bad und Heizung und warmen Wasser aus der Wand. (Hätte ich auch gern gehabt, aber ich hatte kein Bad, mußte Kohlen schleppen und WC war eine halbe Treppe tiefer.)
Verbote die deutsche Bevölkerung zu kontaktieren, gab es auch nicht. Das waren ja alles Bruderländer (hust) aus denen sie kamen. Es wurde nicht unterbunden, aber auch nicht gefördert. Es gab ja immer Ärger, wenn dann Heiratswünsche anstanden und das sollte wohl hauptsächlich vermieden werden. Außerdem brauchte man zusätzliche Arbeiter und wollte nicht, das welche mit den Männern abwanderten.
 

blackcyclist

Gesperrt
Dein Ärger auf die DDR in allen Ehren, aber in Leipzig wohnten sie in keinem Ghetto.
Isabella aus Equador, die wohnte in einem Studentenwohnheim, Plattenbau mit Bad und Heizung und warmen Wasser aus der Wand. (Hätte ich auch gern gehabt, aber ich hatte kein Bad, mußte Kohlen schleppen und WC war eine halbe Treppe tiefer.)
Verbote die deutsche Bevölkerung zu kontaktieren, gab es auch nicht. Das waren ja alles Bruderländer (hust) aus denen sie kamen. Es wurde nicht unterbunden, aber auch nicht gefördert. Es gab ja immer Ärger, wenn dann Heiratswünsche anstanden und das sollte wohl hauptsächlich vermieden werden. Außerdem brauchte man zusätzliche Arbeiter und wollte nicht, das welche mit den Männern abwanderten.

Studenten sind noch mal was anderes, aber was ich so mitbekommen habe, die sogenannten Vertragsarbeiter hatten kaum Rechte und wurden oft trotz angebotener Ausbildung für unbeliebte Arbeiten verwendet. Der Polenblock im meiner Heimatstadt hieß nicht umsonst so.
 
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