Deutschland und die Gastarbeiter...

Vaterlich

Well-Known Member
Es gab praktisch Null Integration, egal was deine Bücher sagen.

Klar gab es das Buch und es gab auch Sprachunterricht für die Gastarbeiter. Aber weniger für das Leben oder die Freizeit, sondern für die Arbeit.

Okay, besseres habe ich auch nicht erwartet. Ich glaube euch beiden dabei, was ihr allgemein gesagt habt. Ihr habt ja wohl Recht, man kann am Ende vielleicht gar nicht von einer Integration in der DDR reden. Trotzdem glaube ich, es muss wenigstens eine Bemühung gegeben sein. Denn fast alle Bücher und Zeitschriften, die ich erwaehnt habe, habe ich in der Bibliothek der Uni Basel gesehen. Einige davon habe ich schon. Man merkt, die Titel der Büchern sowie deren Zahl können nicht ein Zufall sein. Dies betrachte ich als eine "Bemühung" :) Ob diese Bemühung nützlich geworden ist, ist ja eine andere Frage.

Habe mir gerade das Buch angeschaut, also es ist 2001 bei Langenscheidt erschienen, da steht nix von DDR-Buch und die Kommentare sind sehr unterschiedlich.

Kleine Korrektur hier. Die 12. Auflage des Buches erschien 1989 bei VEB Verlag Enzyklopaedie Leipzig.

Um diesmal eine subjektivische Bewertung zu vermeiden, sage ich mal, das Buch ist heute wohl das von deutschen LinguistInnen meist verwiesene Grammatikbuch.
 

blackcyclist

Gesperrt
Okay, besseres habe ich auch nicht erwartet. Ich glaube euch beiden dabei, was ihr allgemein gesagt habt. Ihr habt ja wohl Recht, man kann am Ende vielleicht gar nicht von einer Integration in der DDR reden. Trotzdem glaube ich, es muss wenigstens eine Bemühung gegeben sein. Denn fast alle Bücher und Zeitschriften, die ich erwaehnt habe, habe ich in der Bibliothek der Uni Basel gesehen. Einige davon habe ich schon. Man merkt, die Titel der Büchern sowie deren Zahl können nicht ein Zufall sein. Dies betrachte ich als eine "Bemühung" :) Ob diese Bemühung nützlich geworden ist, ist ja eine andere Frage.



Kleine Korrektur hier. Die 12. Auflage des Buches erschien 1989 bei VEB Verlag Enzyklopaedie Leipzig.

Um diesmal eine subjektivische Bewertung zu vermeiden, sage ich mal, das Buch ist heute wohl das von deutschen LinguistInnen meist verwiesene Grammatikbuch.

DDR soll auch Deutsche Demokratische Republik heißen und das Volk die Macht haben. In Wirklichkeit war nichts demokratisch und das Volk hatte nichts zu melden.
 
A

Amazone

Guest
Okay, besseres habe ich auch nicht erwartet. Ich glaube euch beiden dabei, was ihr allgemein gesagt habt. Ihr habt ja wohl Recht, man kann am Ende vielleicht gar nicht von einer Integration in der DDR reden. Trotzdem glaube ich, es muss wenigstens eine Bemühung gegeben sein. Denn fast alle Bücher und Zeitschriften, die ich erwaehnt habe, habe ich in der Bibliothek der Uni Basel gesehen. Einige davon habe ich schon. Man merkt, die Titel der Büchern sowie deren Zahl können nicht ein Zufall sein. Dies betrachte ich als eine "Bemühung" :) Ob diese Bemühung nützlich geworden ist, ist ja eine andere Frage.

Deswegen ging meine Frage ja an die beiden. Was du da gelesen hast war reine kosmetische Propaganda, mehr nicht. Eine Integration war nicht angestrebt, das ist Fakt.

Das Regime wollte eine gute Außendarstellung und es hat lange gedauert bis man das durchschaut hat. Die Menschen in der DDR wussten aber genau was los war.

Aber da wir schon bei der Schweiz sind, seit dem 19. Jahrhundert wurden dort Gastarbeiter beschäftigt. Heute gehen auch viele Deutsche in der Schweiz arbeiten weil sie dort besser verdienen. Was sagen die Kantone dazu?
 

Pitane

Gesperrt
Ol, worum geht es denn dann? Das die Gastarbeiter einen Teil zum Wirtschaftswunder beigetragen haben? Das steht doch wohl außer Frage. Das die Gastarbeiter als Lohnsklaven hergeholt wurden? Das sie ausgebeutet wurden? Diskriminiert wurden?

es sieht so aus als ob du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Ich kenne sehr viele welche von ihrem Sklavenlohn in der Türkei Land, Wohnungen und Häuser gekauft haben. Von den Mieteinnahmen können sie sehr gut Leben. Erinnere dich wie viele Lira noch vor 10 und Jahren dort ein haus oder ne Wohnung gekostet hat.
Ich kenne z. B. die 83 jährige Oma welche in Izmir 5 Eigentumswohnungen besitzt (natürlich mit Mieteinnahmen) z.Zt. lebt sie mittellos in einem Hamburger Altenheim.
In meinem Umfeld leben viele Türken seit über 40 Jahren welche hier in D ein Haus gebaut oder gekauft haben und in TR zusätzl. noch Immobilien besitzen und das alles vom Sklavenlohn. Das Eigentum hier und dort gönn ich ihnen sie haben dafür gearbeitet und Lohn erhalten.
Es wurde niemand nach Deutschland gelockt oder verschleppt, man ist der Armut zu Hause entflohen und konnte außerdem noch einen Teil der Verwandschaft ernähren, siehe Krankenversicherungsschutz der Eltern in der Heimat.
 

Sedatbey

Well-Known Member
Ich stelle fest, dass Lügen, die oft verwendet werden, irgendwann die Wahrheit sind. Lese ich mir die Beiträge hier durch, so hat die staatliche Propaganda ganze Arbeit geleistet. Was schreibt zum Beispiel Wikipedia über die Anwerbung der Gastarbeiter?

Beispiel Italien

Im Herbst 1953 warb die italienische Regierung erstmals in der Bundesrepublik Deutschland für die Aufnahme italienischer Arbeitnehmer. Auf diesem Weg sollte das Handelsbilanzdefizit Italiens gegenüber der Bundesrepublik Deutschland durch Überschüsse in der Übertragungsbilanz kompensiert werden, um die Leistungsbilanz Italiens der Bundesrepublik Deutschland gegenüber auszugleichen. Zunächst reagierte die Bundesregierung zurückhaltend auf das Angebot.
http://de.wikipedia.org/wiki/Anwerbeabkommen_zwischen_der_Bundesrepublik_Deutschland_und_Italien



Beispiel Türkei

Außenpolitisch bedeutsam war die Rolle der Türkei als NATO-Mitglied an der Südostflanke zur damaligen Sowjetunion und als wichtiger Handelspartner Deutschlands. Insbesondere erhoffte sich die Türkei einen Rückgang der hohen türkischen Arbeitslosenzahlen, die durch ein dauerhaft über dem Wirtschaftswachstum liegendes Bevölkerungswachstum verursacht waren: „Die Türkei hatte ein erhebliches Interesse daran, einen Teil der rasch anwachsenden Bevölkerung befristet als Gastarbeiter ins Ausland zu schicken“[7]. Durch die Geldüberweisungen der Gastarbeiter in die Türkei sollte das Handelsbilanzdefizit der Türkei im Handel mit Deutschland durch Überschüsse in der Übertragungsbilanz kompensiert werden, um die türkische Leistungsbilanz der Bundesrepublik Deutschland gegenüber auszugleichen.[8] Im Interesse Deutschlands und der NATO lagen aber ebenso die wirtschaftliche und politische Stabilität der Türkei...............
Zunächst reagierte die Bundesregierung jedoch zurückhaltend auf das Angebot. Arbeitsminister Theodor Blank lehnte ein Abkommen ab, da er aufgrund der religiös-kulturellen Distanz zwischen türkischen Gastarbeiten und Einheimischen Konflikte befürchtete.[10] Anton Sabel, Präsident der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung, erklärte im September 1960 gegenüber dem Arbeitsministerium, arbeitsmarktpolitisch sei momentan keine Vereinbarung mit der Türkei notwendig.[11] Zu diesem Zeitpunkt waren gerade erst die Abkommen mit Spanien und Griechenland abgeschlossen worden (März 1960). Im August 1961 unterbrach schließlich der Mauerbau den bis dahin noch anhaltenden Zustrom von Arbeitskräften aus dem Osten. Zwei Monate später gab die Bundesregierung dem Drängen der türkischen Regierung nach, da diese eine Absage ansonsten „als eine Diskriminierung betrachten müsse“...............

http://de.wikipedia.org/wiki/Anwerbeabkommen_zwischen_der_Bundesrepublik_Deutschland_und_der_Türkei



Nicht Deutschland hat die Gastarbeiter angefordert. Im Fall der Türkei haben sogar die USA erheblichen Druck auf Deutschland ausgeübt.
 

Skeptiker

Well-Known Member
es sieht so aus als ob du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Ich kenne sehr viele welche von ihrem Sklavenlohn in der Türkei Land, Wohnungen und Häuser gekauft haben. Von den Mieteinnahmen können sie sehr gut Leben. Erinnere dich wie viele Lira noch vor 10 und Jahren dort ein haus oder ne Wohnung gekostet hat.
Ich kenne z. B. die 83 jährige Oma welche in Izmir 5 Eigentumswohnungen besitzt (natürlich mit Mieteinnahmen) z.Zt. lebt sie mittellos in einem Hamburger Altenheim.
In meinem Umfeld leben viele Türken seit über 40 Jahren welche hier in D ein Haus gebaut oder gekauft haben und in TR zusätzl. noch Immobilien besitzen und das alles vom Sklavenlohn. Das Eigentum hier und dort gönn ich ihnen sie haben dafür gearbeitet und Lohn erhalten.
Es wurde niemand nach Deutschland gelockt oder verschleppt, man ist der Armut zu Hause entflohen und konnte außerdem noch einen Teil der Verwandschaft ernähren, siehe Krankenversicherungsschutz der Eltern in der Heimat.

Ich glaube du hast mich komplett falsch verstanden!

Ich bin hier völlig deiner Meinung.

(Las sich mein Post so diametral entgegen gesetzt zu dem, was ich eigentlich aussagen wollte?)
 
N

nordish

Guest
das ist gar nicht so selbstverständlich/einfach, wie es auf den ersten Blick scheint...
Super, hatte einen ellenlangen Text geschrieben, dann ist mir das Ding hier abgestürzt....Jetzt schreib ich nur soviel:
Jeder ist für sien Leben verantwortlich... Wer sich ausgrenzen möchte, der tut es eben, dann darf er aber nicht rumheulen.
Das gilt sowohl für Biodeutsche wie für alle anderen auch.
 

Vaterlich

Well-Known Member

Ich denke, die deutschspraechigen Kantonen sind damit zu frieden. Was sollte es sonst anders? Man heisst die günstigere Arbeitskraeft überall willkommen - egal, woher sie auch kommen mag. (Natürlich unter Bedingungen der Herren und Herrinnen aber das ist hier gerade nicht der Gegenstand.)

Wenn ich mich richtig erinnere, war eine Ausnahme Tessin, das vor allem von den ItalienerInnen zosusagen besetzt worden will. Da kommen Beschwerde aus manchen Kreisen, namentlich von den Schweizer Nationalisten, dass die auslaendische Arbeitskraeft die Stelle der inlandischen trete, und somit selbst die SchweizerInnen keine Stelle mehr kriegen. Das will in gewisser Masse schweizweit gelten.

Aber parallel zu der Folge in Deutschland muss ich auch dies erwaehnen. Sogar diejenigen Nationalisten gaben in ihren Broschüren hinsichtlich einer Ausschaffungsinitiative(!) zu, die Ökonomie der Schweiz haette ohne die auslaendische Arbeitskraft nicht dort gewesen sein, wo sie heute ist - eine bemerkenswerte Bekenntnis!
 

Vaterlich

Well-Known Member
Ich kenne sehr viele welche von ihrem Sklavenlohn in der Türkei Land, Wohnungen und Häuser gekauft haben.

Veraendert dies die Tatsache, dass sie nur Sklavenlöhne verdienen konnten?

Ich kannte mehrere deutsche Lehrerinnen, die als Grenzgaengerinnen bei Sprachschulen in Basel gearbeitet haben. Zwar habe ich keine Angabe darüber, wie viel oder wie gut sie verdien(t)en. Aber ich vermute, sie verdien(t)en bis zum 50% weniger als eine Schweizer Lehrerin mit den gleichen Qualifikationen. Sie auch können mit solchen geringeren Löhnen in kommenden Jahren sich Wohnungen in Deutschland kaufen. Veraendert dies die Tatsache, dass sie in der Schweiz geringere Löhne verdienen?

Übrigens: die SchweizerInnen kümmern sich offenbar um die Qualifikationen der Lehrerinnen gar nicht. Sie müssen damit deswegen zufrieden sein, arbeitlose Deutsche auf der Strassen als Lehrerin einzustellen, solange sie irgendeinen Uni-Abschluss haben, weil sie ihnen viel weniger bezahlen müssen. Schliesslich gibt es dazu bereits auch Werbematerial: Sie sind gerade die echten deutschen Muttersprachlerinnen! Ich liebte sie alle (sogar mehr als Lehrerinnen! Hehe!) Sie waren freundlich und liebenswürdig. Aber als Lehrerin wussten sie nicht einmal, dass das "könnten" die Konjunktivsform des "können" ist!

Und noch übrigens :) : Es gibt mehrere Faktoren dafür, dass manche in der Türkei Land, Wohnungen und Haeuser haben kaufen können. Viel zu arbeiten ist sicher eine davon. Aber eines ist gewiss: die erwaehnte Tatsache ist keinesfalls eine Gefaelligkeit von Deutschland, auch wenn vielleicht ein Vorteil.
 
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