Das hat er nicht so wörtlich gemeint denke ich. Er meinte ja der Soli wird nicht von den Wessis bezahlt, sondern von der EU und meint damit vielleicht das Geld was von der EU in den Osten geflossen ist.
Vielleicht kann er uns noch mal aufklären was er gemeint hat.
Vielleicht hilft ihm das hier weiter:
https://ec.europa.eu/germany/eu60/aufbau_ost_de
Zitat:
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 hat sich Brüssel maßgeblich am Aufbau in Ostdeutschland beteiligt. Allein zwischen 2000 und 2006 flossen EU Fördergelder und Regionalhilfen in Höhe von rund 23 Milliarden Euro nach Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Inzwischen hat sich die Summe der EU Förderungen aus den europäischen Strukturfonds auf 43 Milliarden Euro (2015) erhöht.
Um beim Beispiel zu bleiben: Mec-Pomm stehen im Zeitraum 2014/2020
2,289 Milliarden Euro von der EU zu. Milliarden. Schleswig-Holstein (ebenfalls strukturschwach) bekommt im selben Zeitraum unter
800 Millionen, jedenfalls nach diesen Angaben.
Nach
diesem Bericht sind es knapp 850 Millionen, egal, jedenfalls bedeutend weniger. Aber macht nix, das wird demnächst nochmal gekürzt. Nicht, weil der Norden so reich ist, das nicht, aber durch den Brexit fallen ja Mittel weg, die verteilt werden könnten. Dafür planen sie in Mec-Pomm schon mal, wie sie den anhaltenden Geldsegen aus Brüssel auch künftig verbraten können. Anderes Fördergebiet halt. Und der Westen: falsche Himmelsrichtung.
Ich weiß, das klingt jetzt richtig angefressen, aber wenn man die Auswirkungen dieser ungleichen Förderpolitik aus unmittelbarer Nähe mitbekommt (und dazu noch Soli zahlt), könnte man auf den Gedanken verfallen, dass die großzügige Gießkannenverteilung nach Osten 30 Jahre nach dem Mauerfall inzwischen großer Mist ist.
Möchte lieber nicht wissen, was die Leute im Ruhrgebiet und im Saarland sagen. Die gucken vermutlich noch bedröppelter aus der Wäsche. Gelsenkirchen gilt bundesweit als ärmste Stadt in ganz Deutschland.
Gelsenkirchen, nicht Görlitz!
https://www.derwesten.de/staedte/ge...t-es-noch-dicker-neue-studie-id216848629.html
Interessiert aber keinen Ostalgiker mit Wessi-Allergie ...
Mm, so dolle haben wir uns glaube ich auch wieder nicht die blühenden Landschaften gewünscht. Aber es gab ja die tollen Fördermittel mit denen haben dann westdeutsche Unternehmer die blühenden Landschaften hergestellt. Ostdeutsche Unternehmen wurden kaum berücksichtigt bei der Auftragsvergabe und es wurde oftmals Sachen gebaut die kein Mensch brauchen konnte.
Aber davon ab, bin ich schon länger der Meinung der Soli könnte nun mal westdeutschen Ländern zur Verfügung gestellt werden. Wir sind erstmal schön genug.
Das mit der Auftragsvergabe stimmt teils, teils. Kann nur wiedergeben, was hiesige Handwerksbetriebe erzählen: dass die aus Ostdeutschland ihnen erst Aufträge mit Dumpingpreisen weggeschnappt haben, und als dann Polen dazu stieß, wurde es finster. Jetzt ist es bei EU-weiten Ausschreibungen sowieso immer ein Glücksspiel.
Ich weiß nur, dass es etliche Ostdeutsche im Baugewerbe zügig nach Westen gezogen hat, auch in die Schweiz und nach Österreich, wo bedeutend besser gezahlt wird. -
Puuh, gerade noch die Kurve zu Österreich bekommen, was ich beim langen OT mildernd anzurechnen bitte.