30 Jahre Mauerfall

eruvaer

Well-Known Member
Ich will die nicht verteidigen, aber manchmal habe ich den Eindruck das "bei der Stasi gewesen zu sein" viel härter verurteilt wird als nach dem 2. Weltkrieg "Nazi gewesen zu sein".
Soweit ich weiss haben die bei der Stasi nur ausspioniert, gefoltert und inhaftiert mit eher vereinzelten Todesurteilen - die sind also um eine Massenvernichtung besser als Nazis.
 

sommersonne

Well-Known Member
Keine Frage. Aber die ehemaligen Nazis durften Politiker, Lehrer, Manager sein, damals. Heute gibt es vor der Einstellung Untersuchungen ob jemand bei der Stasi war und die bekommen dann den Posten nicht. Das ist schon ein Unterschied.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Das läuft schon 'ne Weile. Erst die Aufrege mit tagelanger Exegese dieses unfassbar bescheuerten Manifests, und dann seit Freitag der GAU: der Verleger tritt vor seine Redakteure und erklärt ihnen, dass er, ja nun, hrrrmmppff, etwas peinlich, sozusagen aus einer Zwangssituation heraus bei der Stasi war. Aber nicht aktiv!
Ich habe es halt erst mitgekriegt, als das Stasi-Gedöns am Wochenende hochgeploppt war, und wühle mich jetzt durch zum Anfang der Geschichte.

Zwischendrin hatte ich's fallen gelassen; Hauptstadtgeschichten halt, kenne die Berliner Zeitung nicht (außer daß es sie gibt), können die auch klären, ohne daß ich mir auch noch eine Meinung bilde.
Zwar hat er Berichten und seiner Akte zufolge andere NVA'ler emsig angeschwärzt, aber sozusagen nur passiv. Oder so.
Befehlsnotstand. Um nicht ins Gefängnis zu kommen. Und abgesprochen mit dem, den er verpfiffen hat, was er über den verpfeiffen darf, und was besser nicht. Sagt er.

Er hat sich dabei ja immerhin umfänglich und ausführlich erklärt. Detailliert genug, daß man ihm drauf kommen wird, wenn er gelogen hat.
Ich will die nicht verteidigen, aber manchmal habe ich den Eindruck das "bei der Stasi gewesen zu sein" viel härter verurteilt wird als nach dem 2. Weltkrieg "Nazi gewesen zu sein".
In diesem Falle ja, aber anders als Du denkst. @Bintje steckt da mehr drin und wird Dir die Links nachliefern, aber die Pointe bei dieser Geschichte ist die, daß gerade die Berliner Zeitung sich in den 90ern radikal von StaSi-Leuten gesäubert getrennt hat. Da war nichts mit Anhörung, Entschuldigung, Erklär dich mal. Gab es eine Hauptakte – Raus.
 
Zuletzt bearbeitet:

Msane

Well-Known Member
Soweit ich weiss haben die bei der Stasi nur ausspioniert, gefoltert und inhaftiert mit eher vereinzelten Todesurteilen - die sind also um eine Massenvernichtung besser als Nazis.

Die Stasi ist als Geheimpolizei Teil des kommunistischen Systems, und der Kommunismus hat hunderte Millionen Menschen umgebracht, in der DDR wenig, aber weltweit schon.
Nationalsozialismus bzw. Faschismus und Kommunismus dürften sich bezüglich Massenmorde in Nichts nachstehen.
Kann auch keinem empfehlen, zu versuchen gegeneinander Aufzurechnen, die Dinge die man bei solch einer Recherche in Erfahrung bringt, dürften so manches Weltbild erschüttern.


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eruvaer

Well-Known Member
Die Stasi ist als Geheimpolizei Teil des kommunistischen Systems, und der Kommunismus hat hunderte Millionen Menschen umgebracht, in der DDR wenig, aber weltweit schon.
Nationalsozialismus bzw. Faschismus und Kommunismus dürften sich bezüglich Massenmorde in Nichts nachstehen.
Kann auch keinem empfehlen, zu versuchen gegeneinander Aufzurechnen, die Dinge die man bei solch einer Recherche in Erfahrung bringt, dürften so manches Weltbild erschüttern.


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Ich hab's absichtlich nur auf innerhalb der DDR bezogen.
Egal welche Zusammenhänge man sich auf der Welt ansieht, es steckt immer ein Haufen Menschenverachtung und Unmenschlichkeit in grossen Vereinigungen - ob politisch, religiös oder kommerziell.
 

Msane

Well-Known Member
Ich hab's absichtlich nur auf innerhalb der DDR bezogen.
Egal welche Zusammenhänge man sich auf der Welt ansieht, es steckt immer ein Haufen Menschenverachtung und Unmenschlichkeit in grossen Vereinigungen - ob politisch, religiös oder kommerziell.

Faschismus, Kommunismus und auch viele Religionen, haben das Ziel die Menschen gleichzuschalten, Individualität zu unterdrücken und strikt einer übergeordneten Ideologie zu folgen.
Deshalb schätze ich so sehr unsere Freiheit, die wir im Rahmen unser Verfassung leben können.
Ich glaube viele wissen diese Freiheit gar nicht richtig zu schätzen, diese Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit, für diese muss man jeden Tag erneut einstehen.

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Skeptiker

Well-Known Member
Da hab’ ich was für dich:


Platz 5
“Egon Krenz hat mit dieser persönlichen Entscheidung Millionen Menschen selbstbestimmte, positive Lebenswege ermöglicht, die uns unter anderem diesen Text in dieser Zeitung veröffentlichen lassen.”

Die “persönliche Entscheidung”, die an dieser Stelle gerühmt wird, meint die unvergleichliche Großherzigkeit, dass Egon Krenz die Demonstranten der friedlichen Revolution nicht auf der Stelle festnehmen, erschießen, foltern und überrollen ließ. Egon, deine Güte währet ewiglich!

geht noch, ist noch kein Witz, nur den Aberwitz wiedergegeben, aber dann

Platz 3
“Und so wie wir Herrn Krenz dankbar sein müssen, sollten wir Frau Merkel dankbar sein dafür, dass wir im „Sommer des Willkommens“ von 2015 beweisen konnten, auch anders zu können.”

Nochmal Krenz, sorry. Aber es ist einfach so unfassbar irre. … Ja, wirklich verblüffende, historische Ähnlichkeiten: Beides Mal kamen jubelnde Menschen über die Grenze – und beides mal haben wir nicht geschossen!!
:D
Was für ein schreckliches Geschreibsel! Beim lesen dieses Artikels haben sich mir die Fußnägel aufgestellt. Was für ein Schreiberling ist das?
 

Skeptiker

Well-Known Member
Ich weiß, von den Salonkommunisten, ne? Hab mich vor Tagen gekringelt vor Lachen und dachte nur: wtf!? Vernichtender Einstieg: "[...] Hätten Holger und Silke nur in klaren, kurzen Sätzen geschrieben: “Wir danken einem autokratischen Verbrecher, Egon Krenz, dass er nicht noch mehr Menschen töten ließ, als sich sein Volk erhob. Und wir entschuldigen uns bei einem anderen autokratischen Verbrecher, Wladimir Putin, dass Deutschland damals nicht euphorischer war, als er eine Rede auf Deutsch hielt – und wir verstehen vollkommen, dass er Jahre später aus Frust die Ukraine überfallen musste. Und wir finden, Deutschland ist irgendwie besser als andere Länder, weil wir so gute Mahnmäler bauen für ermordete Juden.”

Wäre das Ehepaar Friedrich nicht so reich, dass sie offenbar das Grundgesetz des Journalismus aushebeln können, dass jeder Text redigiert werden muss, ausnahmslos jeder, egal wie mächtig, wohlhabend oder gefährlich sein Urheber ist, looking at you, Jochen Arntz, Chefredakteur der Berliner Zeitung, elender Feigling, dann hätte sich an diesem Freitag vielleicht ein Hurrikan der Kritik erhoben. So blieb es bei einem Windhauch. Auch weil es dem Ehepaar Friedrich gelingt, in ihrem Text gleichzeitig wahnsinnig und wahnsinnig kryptisch zu sein. So haben es Manifeste an sich."

:D:D
Schrecklicher Schreibstil, gell?
 
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