Der Forschung blieb bisher auch die Anzahl der Rumäniendeutschen in polizeilichen Waffen-SS-Einheiten verborgen. Die ersten Zuweisungen zu KZ-Totenkopfverbänden sind ab Oktober 1941 belegt, eine letzte im Oktober 1944. Aus Literatur-, vor allem aber aus Archivunterlagen konnte die Identität von 336 KZ-Wachmännern eindeutig festgelegt werden. Die tatsächliche Zahl rumäniendeutscher KZ-Wachmänner lag bei mindestens 2 000, wobei unterschiedliche Berechnungsmethoden bis zu 3 400 zulassen. Zu diesen rumäniendeutschen KZ-Wachleuten müssen Rumäniendeutsche in SD-Sondereinheiten mit Massenmordaufgaben hinzugezählt werden, etwa der so genannten „Volksdeutschen Kompanie“ des SD, zu deren Hauptaufgaben das Erschießen russischer Gefangenen zählte.
Eine Untersuchung der Verteilung nach KZ-Stammlagern ist schwierig, aber nicht unmöglich. Drei unabhängige Quellen belegen, dass die größte Anzahl von rumäniendeutschen KZ-Wachmännern den Vernichtungslagern Auschwitz und Lublin-Majdanek zugeteilt wurde. Hier waren 57 bis 76% (1 162-1 558 Personen) der 2 000 mindestens einmal während ihres Kriegsdienstes tätig. Auch im Fall der Mindestangabe ist die Zuweisungshöhe weit überproportional. Weitere Lager mit hohen Zuweisungszahlen waren Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen, kleinere Gruppen Rumäniendeutscher sind auch in vielen anderen Stammlagern nachzuweisen. Die Gefallenenrate der rumäniendeutschen SS-Angehörigen lag bei 27,5%. Sie liegt weit über der bisherigen Schätzung von 15 Prozent, bezeugt aber keinesfalls einen in der Literatur ausgesprochen verbreiteten „überdurchschnittlich hohen Blutzoll“ (siehe Milata 2007, S. 273, S. 274 FN 87), im Vergleich zur Waffen-SS oder dem deutschen Heer, deren Gefallenenrate ebenfalls auf knapp unter 30% geschätzt wird.