75. Gedenktag....

[Alubehütet]

Ich bin überzeugt nicht jeder Osteuropäer ist in dieser Sache Burebistas Meinung.

Ich mache noch einmal den Unterschied, ich hatte dafür von @Burebista auch ein „Gefällt mir“ gekriegt, das ich als „auch wieder wahr“ deute: Rumänen und Balten haben die Nazis ganz anders mitgekriegt als Slawen. Die Esten sagen ganz klar: Der 8. Mai war kein Tag der Befreiung, es wurden nur die Besatzer ausgetauscht. Die Polen sind da zwiegespalten. Die sagen: Ja, doch, der achte Mai war ein Tag der Befreiung. Fügen dann allerdings ein „Aber“ hinzu. Wirklich frei waren wir danach eben doch nicht.

 

[Alubehütet]

Dachau und Buchenwald waren nur "nicht schön".

Habe ich in einem Atemzug genannt mit den Völkermord an den Indianern. Man kann auch mißverstehen wollen.

 

[Alubehütet]

Ein Großteil fühlte sich sehr wohl überrannt/erobert und hatte Repressalien zu ertragen.

Die sagen ja nicht: Juchu, die Nazis haben uns überrannt, wäre schön, wenn sie es noch mal täten. Sie sagen nur: Was nach den Nazis kam, war auch nicht besser. Und das muß man vielen Osteuropäern zugestehen, daß das für ihre Erfahrung stimmt.

 

[Bintje]

In diesem Zusammengang ist jeder Völkermord einzigartig!

Sicher. Allerdings ist mir von anderen Völkermorden keine derart perfide durchorganisierte Industrialisierung bekannt.
Oder fällt Dir auf Anhieb ein, wo außerdem noch Haare von Ermordeten zu Garn und Filz und deren Knochenreste zu Dünger vermahlen und im Straßenbau verwendet wurden?
Wo Knochen und Menschenhaut zu einem Lampenschirm verarbeitet wurden? So viel zum Thema Buchenwald.
Und ja, wissenschaftliche Aufarbeitung gehört natürlich dazu, wobei die Verwendung "biologischen Materials", sprich Haut, bei einem rechtsmedizinischen Gutachten über den berühmt-berüchtigten Lampenschirm fast 50 Jahre später nurmehr "nicht ausgeschlossen" werden konnte: https://www.buchenwald.de/en/1132/

Das macht die Existenz von Lagern wie Buchenwald in keiner Weise besser. Null.
Der Horror hat viele Dimensionen.

 

[Alubehütet]

Skythen und Germanen haben die Schädeldecken ausgesuchter Lieblingsfeinde in Gold eingefaßt und zu Trinkschalen verarbeitet. So etwas ist durchaus nichts Neues.

Menschenhaare verarbeiten zu Filz, Menschenknochen zu Seife, so etwas kannten wir noch nicht.

 

[sommersonne]

.....und ja, für den Ostblock änderte sich an der Natur des Systems nichts, nur dessen Parameter.

Die sagen ja nicht: Juchu, die Nazis haben uns überrannt, wäre schön, wenn sie es noch mal täten. Sie sagen nur: Was nach den Nazis kam, war auch nicht besser. Und das muß man vielen Osteuropäern zugestehen, daß das für ihre Erfahrung stimmt.

Da solltest du wohl noch mal ein paar Seiten zurück lesen. Dann erinnerst du dich besser.

Es ist ja kein neues Phänomen das mit der Zeit die negativen Seiten verblassen, ich bin aber entsetzt wie viele Worte und Beispiele ich hier (und nicht nur ich) finden muß um die Nazizeit, die Kriegsverbrechen und die Verbrechen an der Menschheit nicht ins Banale abgleiten zu lassen.

 

[Berfin1980]

Ich will dich erinnern das die Säuberungen in der UdSSR vor dem zweiten Weltkrieg begannen!

Oh danke.....ich habe auch den Archipel Gulag gelesen...... mit zarten 11 Jahren das erste mal.

Das sollte man immer und sobald im Namen der Ideologie, oder Religion for that matter, getötet wird, kann jene nicht gut/richtig sein.

Sehe ich genauso.

Bei mir auch, aber eben genau so die Verbrechen Stalins zu verniedlichen, oder jene von Mao oder Pol Pots etc pp. Jene @Berfin1980, gingen eben nicht über den Kurs von 100 Jahren, sondern ebenfalls in einer sehr überschaubaren Zeitspanne.

Jetzt sagst du mir bestimmt wo ich das verniedliche? Ja?

Es ging mir einzig und allein darum darzustellen das in 13 Jahren Herrschaft der Nationalsozialisten, über 60 Millionen Opfer in den Büchern stehen.

Jetzt belegst du mir mit einfachen mathematischen Rechnungen bitte, wie viele Opfer der hundertjährige Kommunismus im Vergleich dazu, in den Statistiken stehen hat.
Ich meine das müssten dann um die 500 Millionen sein. Und nicht wie behauptet, der Kommunismus hätte nach WK II mehr Opfer zu Buche stehen. Das sind übrigens genau diese Thesen die auch extrem RECHTE gern Nutzen.

Die Lager in Sibirien Stichwort Kartoga waren davon mal ab auch ein Mittel der Zaren set 1649, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.....oder liege ich da falsch?

 

[sommersonne]

Jetzt belegst du mir mit einfachen mathematischen Rechnungen bitte, wie viele Opfer der hundertjährige Kommunismus im Vergleich dazu, in den Statistiken stehen hat.
Ich meine das müssten dann um die 500 Millionen sein. Und nicht wie behauptet, der Kommunismus hätte nach WK II mehr Opfer zu Buche stehen. Das sind übrigens genau diese Thesen die auch extrem RECHTE gern Nutzen.

Das ist einfach eine unbewiesene Behauptung. Ich glaube nicht das der Kommunismus über seine Opfer so akribisch Buch geführt hat wie die Schergen der Nazizeit.

 

[Skeptiker]

Aber die Errichtung industrieller Großfabriken mit dem einzigen Ziel der Massenproduktion von Leichen, nebst einer gigantischen Logistik, diesen Fabriken das Rohmaterial – Menschen! – zuzuführen, das ist weltgeschichtlich singulär. Und bleibt es hoffentlich.

Ich sagte dir doch, lies dir Archipel Gulag durch!

 

[Skeptiker]

Ja, wenn es so ist, dann war es doch garnicht so schlimm. Was regen wir uns dann über die Nazis auf? Wir brauchen nicht an den Faschismus erinnern, denn andere Systeme haben fast das gleiche getan.

...und eben eine solche Schlußfolgerung ist hanebüchen!