AfD - wo mag die Reise hingehen...

ist die AfD eine Alternative für Deutschland?

  • ja, unsere einzige Chance!

    Votes: 5 11,9%
  • ja, als Protestwahl.

    Votes: 7 16,7%
  • ja....was soll ich sonst wählen?

    Votes: 3 7,1%
  • ja...nein...weiss nicht...

    Votes: 1 2,4%
  • nein.

    Votes: 3 7,1%
  • nein, definitiv keine Alternative!

    Votes: 28 66,7%

  • Total voters
    42

beren

Well-Known Member
Keinen Fernseher, kein Radio und keine kostenlose Wurfzeitung, auch keine abonnierte.
Und "das Internet" kann man sich ganz wunderbar mit seiner persönlichen Filterblase zurechtrücken. Da kommt es mir nur entgegen, dass ich niemanden in den Sozial Media habe, der Fussbalfan ist.

Das gleiche machen ja auch Leute, die an Chemtrails oder SMS-Tropfen glauben, die rechts sind oder Reichsbürger.
Sie finden Gleichgesinnte im Internet und bekommen mit der Zeit das Gefühl, dass immer mehr dieselbe Erkenntnis haben wie sei selbst, weil sie immer tiefer in ihre Filterblase eintauchen, bis sie nur noch bestätigung aus den eigenen Reihen bekommen und am Ende keinen Bezug mehr zu den Menschen haben, die anders denken.
Ich bin natürlich im Reallife von Leuten umgeben, die andere Filterblasen ihr eigen nennen, aber Schweiz und Fussball - das ist keine grosse Liebe wie in Deutschland. Hier hat man Handball und Schwingen. Auch das Fandasein ist nicht so ausgeprägt. Trotzdem habe ich von einem Schweizer erfahren, dass Deutschland Weltmeister ist :D

Deswegen kann ich auch so gut nachvollziehen, dass es ein Problem des gebildeten Horizonts ist ob man AfD wählt oder nicht. Wenn man nur von Leuten umgeben ist, die sich von den leeren Verpsrechen der Partei mitreissen lassen, dann geht man da natürlich in Ermangelung an Alternativen mit.

Ich bekomme meine Informationen, weil ich gezielt danach suche.
Ich suche gezielt nach aktuellen Ereignissen von gewissen Ländern, Regionen, Gruppen - oder eben nicht.



Das mit Fußball kommt noch ;)

WM ìn Russland war noch nicht.
 

Msane

Well-Known Member
Keinen Fernseher, kein Radio und keine kostenlose Wurfzeitung, auch keine abonnierte.
Und "das Internet" kann man sich ganz wunderbar mit seiner persönlichen Filterblase zurechtrücken. Da kommt es mir nur entgegen, dass ich niemanden in den Sozial Media habe, der Fussbalfan ist.

Das gleiche machen ja auch Leute, die an Chemtrails oder SMS-Tropfen glauben, die rechts sind oder Reichsbürger.
Sie finden Gleichgesinnte im Internet und bekommen mit der Zeit das Gefühl, dass immer mehr dieselbe Erkenntnis haben wie sei selbst, weil sie immer tiefer in ihre Filterblase eintauchen, bis sie nur noch bestätigung aus den eigenen Reihen bekommen und am Ende keinen Bezug mehr zu den Menschen haben, die anders denken.
Ich bin natürlich im Reallife von Leuten umgeben, die andere Filterblasen ihr eigen nennen, aber Schweiz und Fussball - das ist keine grosse Liebe wie in Deutschland. Hier hat man Handball und Schwingen. Auch das Fandasein ist nicht so ausgeprägt. Trotzdem habe ich von einem Schweizer erfahren, dass Deutschland Weltmeister ist :D

Deswegen kann ich auch so gut nachvollziehen, dass es ein Problem des gebildeten Horizonts ist ob man AfD wählt oder nicht. Wenn man nur von Leuten umgeben ist, die sich von den leeren Verpsrechen der Partei mitreissen lassen, dann geht man da natürlich in Ermangelung an Alternativen mit.

Ich bekomme meine Informationen, weil ich gezielt danach suche.
Ich suche gezielt nach aktuellen Ereignissen von gewissen Ländern, Regionen, Gruppen - oder eben nicht.

Du lebst in der Schweiz? ... das würde so einiges erklären.


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Berfin1980

Well-Known Member
Ihr wisst schon was für braune Verschwörungstheorien aufgestellt wurden, ja?

Das hier schlägt dem Fass den Boden aus.

In dem Text, gezeichnet von Tobias Montag, stellvertretender Sprecher des Kreisverbandes Solingen, wird die Zurechnungs- und Handlungsfähigkeit der Täter relativiert, weil sie sich im „vollalkoholisierten Zustand“ befunden hätten. Gleichzeitig wird bezweifelt, dass sich der Tathergang so abgespielt habe, wie er unter anderem vom Nachrichtenmagazin „Spiegel“ geschildert worden war. Dem Vater der türkischen Großfamilie wird in der Meldung zudem unterstellt, er habe die weiblichen Familienmitglieder eingeschlossen, wenn er das Haus verlassen habe. Als Quelle zitiert der AfD-Bezirksverband „Ereignisberichte von Anwohnern“.

Auch Mevlüde Genc, die bei dem Brandanschlag zwei Kinder, zwei Enkel und eine Nichte verlor, erwähnen die Schreiber der AfD. Ihr unterstellen sie indirekt Ladendiebstahl und werfen ihr vor, der deutschen Sprache nicht mächtig zu sein.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Der FR-Mensch stand wohl unter Zeitdruck. Der alkoholisierte Zustand der Täter spielt insofern eine Rolle, als daß sie in der offiziellen Version so voll gewesen sein sollen, daß sie kaum haben laufen können. Montag bezweifelt, daß sie in dem Zustand hätten die Tat überhaupt begehen können. Er bezweifelt überhaupt, daß alles so gewesen sei, wie behauptet wurde.

Im Kern hat Montag leider Recht. :( Die Solinger Polizei hat noch objektiv ermittelt und berichtet, und so den ersten Täter festgesetzt, Christian R. Dann hat Wuppertal übernommen, und seitdem wird gelogen, daß sich die Balken biegen. Insbesondere wird die Rolle des Nordrhein-Westfälischen Verfassungsschutzes in der Kampfsportschule von Bernd Schmitt völlig heruntergespielt. Auch die Wuppertaler Autonomen treten ein, leider mit guten Gründen,
Für einen neuen NRW-Untersuchungsausschuss zur Rolle des Verfassungsschutzes im Umfeld des Rechtsterrorismus wie z.B. der Anschläge von Solingen, Düsseldorf-Wehrhahn und des NSU!

Daß in einem solchen Klima in der Solinger Bevölkerung Gerüchte und Verschwörungstheorien herumgeistern, sollte nicht verwundern. Die Frauen seien eingesperrt gewesen ist natürlich blühende Phantasie. Schließlich sind auch Jungs verbrannt worden.

Damals war das Internet noch nicht, was es heute ist. Was ich schon damals mitgekriegt habe, daß in der Tat bei drei von vier Tätern nicht so eindeutig ist, welche Rolle sie gespielt haben. Umgekehrt habe ich was im Kopf, den Benzinkanister habe gemeinsam mit Christian der Störkraft-Bassist Stefan Rasche an der Tanke gekauft.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Sehr lesenswerter Essay im SPIEGEL zum Zwanzigjährigen. :)

Diese Erfahrung kleiner und großer Verletzungen im Alltag war es auch, die vor allem Jugendliche und junge Männer aus der türkischen Gemeinschaft Solingens in den Sturm aus Gewalt und Zerstörung riss - immer wieder angefacht von auswärtigen Agitatoren aller politischen Richtungen ihres Heimatlandes, vor allem aber der rechten "Grauen Wölfe". Solingen war damit zur Bühne türkischer Politik geworden: Ihre Akteure erkannte man überall an den Brennpunkten der Stadt inmitten des wütenden Protestes - smarte Anzugträger, Organisatoren mit einem der damals gerade neuen D-Netz-Handys.

Den deutschen Nachbarn war sicher kaum bewusst, dass "Solingen" damit soeben zur bedeutenden Etappe in der türkischen Migrationsgeschichte geworden war: indem Hunderttausende Zuwanderer stärker als je zuvor zur türkischen Gemeinde zusammenrückten. Mit engerer Bindung an ihren Heimatstaat - und klaren Forderungen an ihr Gastland. Für Faruk Sen, damals Direktor des Essener Zentrums für Türkeistudien, war die weitere Entwicklung absehbar. Er warnte in Solingen davor, dass sich bei weitem nicht nur die erste Gastarbeiter-Generation stärker abschotten werde: Der Einfluss der türkischen Medien drohe zu wachsen und der Gedanke der Integration nachhaltig zu leiden.

Aber auch:

Die jüngsten Erkenntnisse rund um die NSU-Morde eröffnen Dimensionen des Denkens, die man sich 1993 niemals zugestanden hätte: Was ist, wenn die Zeugenhinweise auf einen größeren rechtsradikalen Zusammenhang der Mordtat doch realistisch waren? Wenn die dokumentierten eklatanten Ermittlungspannen die wahren Hintergründe tatsächlich zugedeckt hätten?

Die Vorstellungskraft von behördlichem Totalversagen hat in den vergangenen Monaten geradezu Flügel bekommen. Und schon vorher waren die Zweifel vieler Solinger daran, dass die Ermittlungen und der Prozess die ganze Wahrheit ans Licht gebracht haben, nicht gerade gering: Ein Teil der Verurteilten entsprach überhaupt nicht dem Klischee tumber Glatzen, sondern kam aus gutbürgerlichen Familien und damit aus der gesellschaftlichen Mitte. Daher kannten viele Solinger erstaunlich viele Umstände der Tatnacht - und sahen sich im Urteil auf etlichen Ungereimtheiten und ungeklärten Fragen sitzengelassen. Vor allem, weil schon 1993 im Umfeld der Verurteilten V-Leute des Verfassungsschutzes eine bis heute undurchsichtige Rolle spielten.
 
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