EnRetard
Well-Known Member
Sowohl als auch. Die UdSSR führte Juden als "Nationalität". Das BAMF nennt in seinen Aufnahmebedingungen beides:Die Kontingentjuden, die nach 1989 hier her gekommen sind, sind nicht wegen ihrer Religion, sondern aufgrund ihrer Herkunft/Abstammung hier, also als Volksangehörige. Schön nachzulesen in Kaminers „Russendisko“. Ich kenne mich mit denen nicht so aus.
jüdischer Nationalität sein bzw. von mindestens einem jüdischen Elternteil oder von einem jüdischen Großelternteil abstammen und sich zu keiner anderen Religion bekennen.
Ungenau bleiben beide Termini: Die Aufnahme von Deutschstämmigen wie von Juden bezog sich nicht auf Russland allein, sondern auf die gesamte Sowjetunion, was bei beiden Gruppen einen gewaltigen Unterschied macht. Viele Juden kommen aus der Ukraine, viele Deutsche aus Kasachstan.
Daß sie eher ticken wie die Rußlanddeutschen, also Pro-Putin etwa, ist eher erst mal ein Verdacht, eine Spekulation, richtig.
und schon wieder Spekulationen und Ungenauigkeiten.
Hier und hier was halbwegs Belastbares über die parteipolitischen Vorlieben von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus der ehem. UdSSR: 14% bzw. 15% für die AfD kommen dabei heraus. Das ist nicht wesentlich mehr als im Durchschnitt aller Volksgruppen. Übrigens ist laut der 2. Quelle die Linke erfolgreicher als die AfD. Selbst wenn man, was ebenfalls heikel ist, unterstellt, dass Deutsche mit Ex-UdSSR-Hintergrund AfD und Linke wählen, weil beide Parteien im Ruf stehen, weniger Putin-kritisch zu sein als die anderen Parteien, kommen wir nur auf ein Drittel. Und über das Wahlverhalten der jüdischen Zuwanderer sagt es rein gar nichts.