AfD - wo mag die Reise hingehen...

ist die AfD eine Alternative für Deutschland?

  • ja, unsere einzige Chance!

    Votes: 5 11,9%
  • ja, als Protestwahl.

    Votes: 7 16,7%
  • ja....was soll ich sonst wählen?

    Votes: 3 7,1%
  • ja...nein...weiss nicht...

    Votes: 1 2,4%
  • nein.

    Votes: 3 7,1%
  • nein, definitiv keine Alternative!

    Votes: 28 66,7%

  • Total voters
    42

EnRetard

Well-Known Member
Die Kontingentjuden, die nach 1989 hier her gekommen sind, sind nicht wegen ihrer Religion, sondern aufgrund ihrer Herkunft/Abstammung hier, also als Volksangehörige. Schön nachzulesen in Kaminers „Russendisko“. Ich kenne mich mit denen nicht so aus.
Sowohl als auch. Die UdSSR führte Juden als "Nationalität". Das BAMF nennt in seinen Aufnahmebedingungen beides:

jüdischer Nationalität sein bzw. von mindestens einem jüdischen Elternteil oder von einem jüdischen Großelternteil abstammen und sich zu keiner anderen Religion bekennen.

Ungenau bleiben beide Termini: Die Aufnahme von Deutschstämmigen wie von Juden bezog sich nicht auf Russland allein, sondern auf die gesamte Sowjetunion, was bei beiden Gruppen einen gewaltigen Unterschied macht. Viele Juden kommen aus der Ukraine, viele Deutsche aus Kasachstan.

Daß sie eher ticken wie die Rußlanddeutschen, also Pro-Putin etwa, ist eher erst mal ein Verdacht, eine Spekulation, richtig.


und schon wieder Spekulationen und Ungenauigkeiten.
Hier und hier was halbwegs Belastbares über die parteipolitischen Vorlieben von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus der ehem. UdSSR: 14% bzw. 15% für die AfD kommen dabei heraus. Das ist nicht wesentlich mehr als im Durchschnitt aller Volksgruppen. Übrigens ist laut der 2. Quelle die Linke erfolgreicher als die AfD. Selbst wenn man, was ebenfalls heikel ist, unterstellt, dass Deutsche mit Ex-UdSSR-Hintergrund AfD und Linke wählen, weil beide Parteien im Ruf stehen, weniger Putin-kritisch zu sein als die anderen Parteien, kommen wir nur auf ein Drittel. Und über das Wahlverhalten der jüdischen Zuwanderer sagt es rein gar nichts.
 

Bintje

Well-Known Member
Macht sie immer. Der Schönenborn-WDR verantwortet die Sendung.

Ich hab das mal gedanklich Revue passieren lassen. Die Pro-AfD-Talker (dazu rechne ich den ausgetretenen Kruse, der die Partei ja weder verfassungs- und demokratiefeindlich, noch braun findet) und AfD-Kritiker hielten sich mit 50:50 etwa die Waage. Frau Maischberger achtete m.E. auch penibel darauf, dass sich das nicht verschob, weil sie beispielsweise Kipping bei Ansätzen zu echter inhaltlicher Kritik das Wort abschnitt. Die blieb dann auch entsprechend blass und sollte aber zum Schluss erklären, warum beispielsweise die Kommunistische Plattform vom VS beobachtet wird. Stattdessen durfte der vormalige ZDF-Reporter Wolfgang Herles ("Tichys Einblick"), meines Wissens noch nicht AFD, unwidersprochen viel Stuss von sich geben: es gebe "keinen Diskurs" im Bundestag, große Fragen würden "alternativlos durchgewunken", und der Verfassungsschutz solle sich "gefälligst um die Schlägertrupps der Antifa kümmern und auch darum, was in den Moscheen gepredigt wird“.

Kann zufällig jemand erinnern, ob die Öffentlich-Rechtlichen die Linke vor zehn, elf Jahren mit entsprechend viel Aufmerksamkeit in Talkshows bedacht haben? Ich glaube nicht.
Hätten sie's getan, wäre die Linke heute m.E. in sämtlichen Landtagen und im Bundestag zweistellig.
Die AfD soll endlich mal aufhören zu jammern. Mehr Gratis-Werbung können die gar nicht für sich abstauben, ganz gleich, welchen Bockmist sie verzapfen. Und das hat Gauland auch gestern getan. Ausgiebig. Er brauchte sich auch nicht zum Eklat wegen der Knobloch-Rede zu erklären. Das kam nämlich gar nicht zur Sprache. Unsäglich!
Wie gesagt, ohne Amann hätte man die Sendung problemlos in einen privaten Demokratie-Simulations-Kanal verschieben können.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Andreas Kemper gerade. Großes Kino. Hat die ÖR vernichtend kritisiert. Einfach nur: Treffer, versenkt.

Hier im WDR-5 gibt es mittags nach zwölf ein „Tagesgespräch“, wo Hörer zu einem Thema anrufen. Da hat irgendwer den Fehler gemacht, ihn gegen 12:40 Uhr durchzustellen. Und er hämmert los wie ein Maschinengewehr: Das Problem sei nicht, daß die Gaulands, die von Storchs, die Höckes durch die Talkshows tingeln. (Aktuell hat der WDR einen Shitstorm am Hals, weil sie David Berger ein 50minütiges „Tischgespräch“ gegönnt haben.) Das Problem sei, daß z.B. er nicht eingeladen werde. Er sei nun mal einer der anerkannt ausgewiesenen Experten für AfD im Allgemeinen, Höcke im Besonderen. Er habe, jüngst noch vom BfV anerkannt, nachgewiesen, daß Björn Höcke Landolf Ladig sei. Und er werde höchstens mal von den Krautreportern interviewt. Tatsächlich war er sogar schon mal vom WDR-5 eingeladen gewesen; das sei dann kurzfristig gecancelt worden, weil Trump gewählt wurde. Seitdem hätten die sich nie wieder gemeldet bei ihm.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@Bintje Nicht die Linke, aber Gregor Gysi war vor 10, 15 Jahren unheimlich präsent. Weil er sehr pointiert und unterhaltsam war. So hat er nicht nur Quote, sondern auch Gäste gezogen: Oh, das kann vergnüglich werden, dann komme ich auch!

Davor habe ich ja immer noch Schiß: Das die Rechten mal einen Gysi, Fischer, Lafo, Haider kriegen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ach ja, Kemper noch so: Und Höcke ist eben kein Rechter, kein Ultra-Nationalkonservativer, Höcker sei schlicht ein Faschist. Er meint, er wäre wöchentlich zu Vorträgen geladen, und immer sei das Feedback: Warum ist das nicht bekannt? Warum wird das nicht breit von etwa den ÖR-Medien berichtet?
 

Bintje

Well-Known Member
@Bintje Nicht die Linke, aber Gregor Gysi war vor 10, 15 Jahren unheimlich präsent. Weil er sehr pointiert und unterhaltsam war. (...)

Es geht mir nicht um einen Solitär, eine einzelne versprengte (entschuldige den Ausdruck) Rampensau.
Wagenknecht zieht auch. Der Punkt, der mich nervte, war die offenkundige Schieflage.
Um geheuchelt naive Frage diskutieren, ob die AfD potenziell verfassungsfeindlich ist, was vom VS zurzeit (vorsichtig) bejaht wird, bietet man Gauland auf sowie den parteiabtrünnigen Jörn Kruse, von dem sich aber herausstellt, dass er seine frühere Partei weder für braun, noch für demokratie- und/oder verfassungsgefährlich hält - und überhaupt: Höcke werde viel zu hoch gehängt. Da war er sich mit seinem vormaligen Parteichef ganz einig. Dazu noch Wolfgang Herles als vermeintlich Pseudo-Neutralen, dessen Aussagen ihn teilweise für die nächste BT-Wahlliste der AfD qualifizierten. Das waren schon mal die AfD-Fürsprecher, mithin die Hälfte des Podiums.

Auf der Gegenseite Reul, der verschiedentlich seine wachen Momente hatte, Amann (hellwach und gleichfalls für die Beobachtung) sowie Kipping (dagegen). Kipping, die sich für politische Auseinandersetzung aussprach, wurde von der Moderatorin öfters aufs stille Stühlchen geschickt, indem die nicht müde wurde anzumerken, ja, sie müsse das ja so sehen, weil von der Linken und ihr mehrfach beliebig das Wort abschnitt.
Reul reulte hauptsächlich herum (vor allem, als Gauland Helmut Kohl mit Höcke verglich), Amann war super, und Gauland konnte lang und breit ausbreiten, Höcke sei weder Nazi noch Faschist und so weiter. Überhaupt seien höchstens 40% der Parteimitglieder (oder -anhänger?) mit Höckes Flügel konform, vielleicht auch nur 30.
Rechtsruck? I wo. Gab's nicht. Nicht in Gaulands Welt.

Da frage ich mich ernstlich nach einer halbwegs ausgewogenen Zusammensetzung beziehungsweise auch nach der beziehungsweise überhaupt einer Haltung von Frau Maischberger.
Aber wahrscheinlich hielt sie das für ausgewogen.
 
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