AW: Angriffe auf Mosleme in Burma
Gewaltrausch im Namen Buddhas
Mit der einen Hand hält der Mönch seine safranfarbene Kutte fest, mit der anderen schwingt er einen Schlagstock. Wie im Gewaltrausch schlägt er mit anderen auf einen am Boden liegenden Mann ein - solche schockierenden Bilder gehen von den jüngsten Ausschreitungen gegen Muslime in Birma via "YouTube" um die Welt. Der oberste Aufrührer sitzt in einem Kloster in Mandalay.
Hass statt Spiritualität
"Wie können wir in unserem eigenen Land sicher sein, wenn selbst spirituelle Führer Intoleranz und Hass predigen?" sagt Myo Win. "Früher sind junge Männer und Frauen auf spiritueller Sinnsuche ins Kloster gegangen", schreibt der birmanische Journalist Swe Win in der "New York Times". "Aber in den 50 Jahren der Militärjunta haben Bürgerkriege und verheerende Armut Novizen in die Klöster getrieben." Ähnlich wie bei der Armee, schreibt er, "und manche Klostervorsteher waren genauso brutal wie Offiziere".
Flugblätter voller Hasstiraden
"Wir haben hier seit den Zeiten unserer Großväter friedlich zusammengewohnt", sagt ein Einwohner von Chauktel in der Nähe von Oakkan, wo viele Häuser niedergebrannt wurden. "Seit die 969-Bewegung hier vor ein paar Monaten auftauchte, leben wir in Angst vor unseren Nachbarn." Ang Than (42) aus dem Nachbardorf Wunkite in der Nähe berichtet: "Wir haben DVDs und Flugblätter voller Hasstiraden mit dem Emblem 969 in den umliegenden Dörfern gefunden."
"Wir machen uns große Sorgen, dass die Unruhen Rangun erreichen", sagt der Vorsitzende des Islamrates, Wanna Shwe. "Hier leben eine Million Muslime. Wenn die jungen Leute das Gefühl haben, sie werden gezielt angegriffen, werden sie zurückschlagen."
Er argwöhnt, dass Offiziere hinter den Hetzkampagnen stehen, die den Öffnungsprozess nach dem Ende der Militärjunta torpedieren wollen.
http://www.t-online.de/nachrichten/...che-schockieren-mit-gewalt-gegen-muslime.html