AW: Anschlag auf Mohammed-Karikaturisten
Beleidigungen sind gezielte persönliche herabwürdigende Ehrverletzungen.
Nun ist Mohammed ja schon lange tot. Beleidigt fühlen sich mithin Moslems, welche die Karrikaturen des Propheten als persönliche Herabwürdigung betrachten.
Zunächst sei kurz darauf hingewiesen, dass es sich bei Karrikaturen als humoristisch überspitzte Darstellungen von Menschen oder gesellschaftlichen Zuständen an sich nicht um klassische Beleidigungen im herkömmlichen Sinn handelt sondern um eine bestimmte Form der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit einer langen politischen Tradition.
Ich sehe im vorliegenden Fall jedenfalls keine objektive Herabwürdigung der Moslems, weder eines bestimmten noch in ihrer Gesamtheit.
Sofern es subjektiv dennoch so empfunden wird, sollte man vielleicht eher einmal das verletzte Ehrgefühl hinterfragen, anstatt masslos über die Karrikaturisten herzuziehen.
Was gezeigt wird, ist ja nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern beruht auf Tatsachen und Vorgängen aus dem wahren Leben. Die Mohamedkarrikaturen zeigen reale Aspekte der Alltagswirklichkeit in den islamischen Gesellschaften, wie sie heute ist, bzw. in Erscheinung tritt.
Nur weil man sich als Moslem im Hinblick auf alles Religiöse strikter Selbstzensur unterwirft, kann man das noch lange nicht von anderen erwarten oder gar verlangen.
Wenn es in diesem Zusammenhang zu Meinungsverschiedenheiten kommt, kann man darüber streiten, nicht mehr.
Persönlich hielte ich es schlicht für falsch, die aus meiner Sicht negativen Aspekte aus der gegenwärtigen islamischen Lebenswirklichkeit nicht zu karrikieren. Karrikaturen eignen sich hervorragend dazu, wahrgenommene Misstände treffend sowie für alle nachvollziehbar und verständlich in einem Bild mit wenigen Worten aufzuzeigen.
Das macht mE nach durchaus auch in Bezug auf die islamische Welt Sinn!
Ist jemand anderer Ansicht, lässt sich darüber streiten, nicht mehr.
Alles was in diesem Zusammenhang über einen sozialverträglichen gesellschaftlichen Diskurs auf der Basis gegenseitiger Toleranz hinausgeht, ist strikt und in aller Schärfe zurückzuweisen.
Sofern es zu keiner Einigung kommt, endet der Konflikt im rechtlichen Standpunkt- anders geht es nunmal nicht.
Wenn Andersdenkende dagegen in der Folge verteufelt, angegriffen und umgebracht werden, dann darf es darüber keine Diskussionen mehr geben. Hier verbietet sich jegliche Relativierung bzw. jedwedes Verständnis für das begangene Unrecht.
Wer das offen bestreitet, leistet den gewaltbereiten, menschenverachtenden Fanatikern und Fundamentalisten bewusst oder unbewusst Schützenhilfe.
Die Gründe dafür, sich auf die Seite des Unrechts zu stellen, mögen verschieden sein:
Falsche Solidarität mit dem Täter oder seinem Volk aufgrund ethnischen u/o religiösen Zugehörigkeitsgefühls;
persönliche Positionierung im gefühlten Integrationskonflikt;
ein Bedürfnis nach Appeasement gegenüber nackter Agression und Gewalt;
political korrectness, die mit falsch verstandener Toleranz einhergeht;
Agressionen gegenüber dem Land und den Menschen der einheimischen Mehrheitsgesellschaft
und nicht zuletzt die wirtschaftlichen Interessen der Lobbyisten in der Mehrheitsgesellschaft.
Die Gründe sind allesamt inakzeptabel und daher abzulehnen.
P.S.: Man sollte den Blick vielleicht auch einmal in die entgegengesetzte Richtung wenden. Es geschehen nämlich objektiv tatsächlich zahlreiche schwere Beleidigungen des Propheten, Allahs sowie der Gemeinschaft der Gläubigen. Diese echten Beleidigungen liegen im heute üblichen fortgesetzten Missbrauch des Islam durch die Moslems.