Anschlag Berlin city west

Alubehütet

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Niemand konnte damit rechnen, daß die Polizei so blöde ist, Handy und Papiere erst nach zwei Tagen zu finden. Und so verstrahlt bin ich nun auch nicht, daß ich glaube, die hängen da alle mit drin. Wenn ich auf der Flucht bin, bin ich bestrebt, erst einmal möglichst weit weg zu kommen, um erst dann meine Identität preiszugeben.

Warum gibt es noch nicht einmal ein Bekennervideo auf YouTube? Hey, seht her Leute, ich hab's gebracht, bin voll der Checker, und jetzt auf dem Weg nach Syrien?
 

eruvaer

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Mmmh... Ich verstehe noch nicht ganz warum es schwieriger sein soll einen größeren Truck zu fahren... Ein Trecker oder Bagger ist erstmal etwas komisch.
Aber ein Lkw?
Der Vater meines Ex-Freundes war Fernfahrer. Auch für Schwerlasttransporte. Die großen Oschis, für die man nachts ganze Straßen sperren und sie eskortieren muss mit blinkeblink. Der hat sich öfters aufgeregt, dass er die immer machen müsse, weil sich zwei seiner Kollegen das nicht zutrauen würden. Sein O-Ton war:
Wenn man einen LKW fahren kann, dann ist auch egal wie viele Tonnen mehr oder weniger man da unterm Hintern hat..
Kann ihn dazu leider nicht mehr befragen, da verstorben, aber ich halte das für einleuchtend. Die ganz großen LkW bin ich zwar noch nicht gefahren, aber wirklich anders als ein Transporter fährt dich das auch nicht...
Wir hatten letztens einen neuen Focus als Ersatzauto für unser Brumbrum und der fuhr sich auch wie ein Truck... Gleiches komisches Cockpit.... Was für ein hässliches Auto...

Und für das "Ausbrechen" des Lkw kann auch gut ein sehr spät eintretendes Gewissen oder ein plötzlich aufkommender Fluchtinstinkt (wie komm ich aus der Menge raus...je weiter ich rein fahre...!?) Grund genug gewesen sein.

*edit:
Was natürlich nicht heißen soll, daß es Amri gewesen sein muss. Dafür reicht mir schon das Hinterlassen vom Ausweis als Gegenargument ;)
 

Mendelssohn

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Alubehütet

Well-Known Member
So ein Truck hat einfach einen ganz anderen Wendekreis. Du mußt gewaltig umdenken, wie Du das Lenkrad einschlägst. Hier im Bergischen sind Autofahrer immer wieder überrascht, wie weit die Busse einschlagen müssen. Und Fahranfänger unter diesen müssen bisweilen Kollegen zur Hilfe rufen.
 

Alubehütet

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Und für das "Ausbrechen" des Lkw kann auch gut ein sehr spät eintretendes Gewissen oder ein plötzlich aufkommender Fluchtinstinkt (wie komm ich aus der Menge raus...je weiter ich rein fahre...!?) Grund genug gewesen sein.
Das ist Spekulation, wir können uns da nicht hinein versetzen, und machen wollen wir's ja nicht.

Aber ich glaube, wenn man eine solche Wahnsinnstat begeht, dann zieht man auch bis zum Anschlag erst mal durch. Also geradeaus bis zum Aufprall. Da denkst Du nicht mehr, da bist Du nur noch Adrenalin.

Zumal der Fahrer aktuell ja auch zu kämpfen hat mit der automatischen Bremsung. Jedes Mal, wenn er wieder einen überfahren hat, stoppt das Scheißding wieder, und er muß runter vom und wieder rauf auf's Gaspedal.

Der erste Moment, wo Denken oder Reflexe wieder einsetzen könnten, ein was mache ich hier eigentlich? oder ein wie komme ich aus der Nummer wieder raus?: Wenn der Truck steht. Du die Wumme ergreifst und überlegst, ob Du jetzt schon den 72 Servicemitarbeiterinnen überstellt werden willst – Du könntest auch versuchen, dir den Weg freizuschießen. Noch hat man es ja nur mit Zivilisten zu tun.
 

eruvaer

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Der erste Moment, wo Denken oder Reflexe wieder einsetzen könnten, [...]: Wenn der Truck steht.
Du schreibst erst selbst, dass er jedes mal gebremst wird und immer wieder neu Gas geben muss.
Er bleibt zwar was die Geschwindigkeit angeht vielleicht nicht stehen, was die innere Wahrnehmung angeht aber jedes Mal wenn der Lkw bremst. Jedes Mal.
Und wie gut er (wer auch immer) sich das mit dem knallhart strickt durchziehen überlegt hat... Sieht man an den vielen Fehlern, Mängeln, mangelnder Effizienz (entschuldigt die Wortwahl) und letztendlich an der recht schlecht vollzogenen Flucht incl zufälligem vergessen von Handy und Pass im LKW. Nicht im Busch, nicht auf dem Parkplatz...im LKW.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Du schreibst erst selbst, dass er jedes mal gebremst wird und immer wieder neu Gas geben muss.
Er bleibt zwar was die Geschwindigkeit angeht vielleicht nicht stehen, was die innere Wahrnehmung angeht aber jedes Mal wenn der Lkw bremst. Jedes Mal.
Und hat dann anderes zu tun, als Skrupel oder Gewissensbisse zu kriegen.
Und wie gut er (wer auch immer) sich das mit dem knallhart strickt durchziehen überlegt hat... Sieht man an den vielen Fehlern, Mängeln, mangelnder Effizienz (entschuldigt die Wortwahl) und letztendlich an der recht schlecht vollzogenen Flucht
Wieso? er ist doch angekommen? o_O
incl zufälligem vergessen von Handy und Pass im LKW.
Du vergißt nicht Handy und Paß. Also … Du vielleicht :p Ich vergesse eines von beidem. Aber beides verloren, vergessen – Die wurden deponiert.
 

eruvaer

Well-Known Member
Du vergißt nicht Handy und Paß. Also … Du vielleicht :p Ich vergesse eines von beidem. Aber beides verloren, vergessen – Die wurden deponiert.
Es gibt Handyhüllen die beinhalten Fächer für Ausweise. Bei der Menge an Papieren die der Herr, der bei seiner erfolgreichen Flucht in die falsche Himmelsrichtungen draufging, gehabt haben soll, hatte er sicherlich eine Männerhandtasche. Oder eine Männerclutch für jeweils das passende Handy, Ausweis und Währung für die jeweilige Identität.
Nur weil dir nicht alle Indizien und Beweise zur Verfügung stehen, heißt es nicht, dass es sie nicht gibt und sie nicht eindeutig sind.
Eindeutiger als "großes Lenkrad drehen ist groß schwer."
 

Alubehütet

Well-Known Member
@eruvaer Ich habe das alles recherchiert. Bin zu faul, das jetzt rauszugoogeln. Handy und Papiere wurden an unterschiedlichen Orten gefunden; Papiere, meine ich, unter dem Fahrersitz.

Und: Die brauchen mir nicht alle Beweise und Indizien zur Verfügung stellen. Ein Beweis würde mir reichen, EINER. Na, so wie sie uns bis hierhin belogen haben ... zwei. Aber sie stellen nicht mal starke Indizien zur Verfügung. Bei allen Handyaufnahmen am Breitscheidplatz, bei allen Überwachungskameraaufnahmen, um deren Übermittlung die Polizei ausdrücklich gebeten hatte, nicht ein Foto von Amri am Tatort. Was immer noch nicht bewiese, daß er den Truck gesteuert hätte, aber sie können nicht einmal beweisen, daß er überhaupt vor Ort war!

Und warum sollte er nicht vor Ort sein? Nach meiner Theorie weiß er, daß da was passieren wird. Weil er selber mal die Hauptrolle dabei spielen sollte. Offensichtlich war er nicht einmal vor Ort. Oder doch? Nicht einmal das wissen wir.

@Mendelssohn Woher hatte Amri so viel Geld bei sich? Alleine mit Drogenverticken kann er das nicht erworben haben, zumal er selber Konsument war. Gute Frage, obwohl er schon eben kein Kleindealer mehr war, auf den er nachträglich zurückgestuft wurde. Muß ich mal drüber nachdenken.

Vielleicht hat ihm so der LKA-Typ seine Papiere und Handy „abgekauft“? In einer aufgeregten Situation, „Wie Du kannst den Truck nicht fahren, was bist Du denn für ein Fail“ – „Warum soll ich dir meine Papiere und mein Handy geben?“? Ein hektischer Plan B, wo der LKA-Mensch noch gar nicht weiß, wie er einen Mord an einem Polen jetzt hochjazzen soll zum eigentlich geplanten Breitscheidplatz-Attentat, jetzt, wo Amri ausfällt. Er soll jedenfalls zum Täter gemacht werden.

Einen Grund, warum Amri den Truck in den Markt gesteuert haben soll, sehe ich da trotzdem nicht. Wenn man wüßte, daß er das getan hätte, könnte man so eine Verschwörungstheorie basteln, warum doch das Jäger-LKA dahinter stecken könnte. Ich sehe keine Grund zu der Annahme, daß Amri am Steuer saß.
 
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