Türkei: Staatsfeind soll Asyl in Deutschland beantragt haben
Ankara / TP - Neue Hinweise auf den Aufenthaltsort des meistgesuchten Terroristen der Türkei nähren nach Angaben türkischer Medien den Verdacht, dass die deutschen Behörden bemüht sind, die Identität von Adil Öksüz zu verschleiern. Laut nachrichtendienstlichen Erkenntnissen erhielt Öksüz in Baden-Württemberg eine befristete Aufenthaltsduldung und setzte sich danach nach Hannover ab. Nach Öksüz wird seit mehr als einem Jahr weltweit gefahndet, die Justiz erhofft sich dadurch eine schnelle Auflösung der Geschehnisse rund um die Putschnacht. Ende Mai 2017 gab ein türkischer Journalist an, Öksüz sei über zwei ehemalige Ostblockstaaten vom BKA nach Deutschland eingeschleust worden, am Frankfurter Flughafen gelandet sein.
Bei der "Blackbox des Putsches" Adil Özsüz, handelt es sich um den türkischen Islamgelehrten und einem der Hauptangeklagten in Verfahren gegen mutmaßliche Putschisten in der Türkei. Einen starken Hinweis für die mutmaßliche Verbindung zum gescheiterten Putschversuch lieferten Sicherheitskameras in der Akıncılar-Airbase bei Ankara. Sie hielten in der Putschnacht Bilder eines grauhaarigen, hektisch herumlaufenden Mannes fest, der dort - wie alle anderen Zivilisten - nichts zu suchen hatte, jedoch Anweisungen an Militärangehörige gab, die dem Folge leisteten. Öksüz wurde im laufe der Nacht auf dem Militärflugplatz von Gendarmerieeinheiten ergriffen und dem Haftrichter vorgeführt. Nach dem Verhör wurde Öksüz unter Auflagen jedoch freigelassen, befindet sich seit dem auf der Flucht. Bislang sind die Hintergründe hierzu nicht eindeutig aufgeklärt. Die türkische Justiz hat auf Öksüz ein Kopfgeld in Höhe von umgerechnet 1 Millionen Euro für Hinweise zur Ergreifung gesetzt. Nachrichtendienste sollen Medienberichten zufolge auf Öksüz angesetzt worden sein, da er als Führer der Putschisten gehandelt wird. In der Türkei steht Öksüz auf der roten Liste und ist einer der acht meistgesuchten Terroristen.
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