Auto-Attacke in Münster

Msane

Well-Known Member
Hatten wir oben schon, daß Terrorismus und Psychosen sich nicht ausschließen. Eher ist das Gegenteil der Fall. Es geht um die Tatsache, daß es sich um einen gut geplanten Anschlag handelte, mit dem Ziel, so viele Menschen wie möglich zu töten, zu verstümmeln, zu traumatisieren. Fünfzig Menschen haben sich bisher bei dem Opferbeauftragten gemeldet und um Hilfe gebeten. Fertig ist da noch lange nichts. Auch nicht mit Blick auf das Motiv. Sonst gäbe es da inzwischen mehr über die schlechte Kindheit, das verkannte Genie oder sexuelle Gewohnheiten.
Ich frage mich, wie die Nummer genannt würde, wenn ein Deutscher muslimischen Glaubens oder mit türkischen bzw. arabischen Wurzeln den Anschlag verübt hätte. Dann wäre es eine Terrorattacke.
Amri, der erwiesenermaßen kein gläubiger bzw. praktizierender Muslim war, gilt als Terrorist. Niemand entschuldigte seine Tat mit einer Psychose, obgleich ein solche gewiß zu Grunde lag. Seine Straftat war die gleiche. Warum gilt Jens R. nicht als Terrorist? Weil er getaufter Biodeutscher ist?
Gleiches Recht für ALLE, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religionszugehörigkeit, Klasse, Einkommen usw.
Nix mit Verschwörungstheorie.

Weil es sachlich falsch ist Jens R. als Terroristen zu bezeichnen, Terroristen verfolgen mit ihren Anschlägen immer politische oder religiöse Ziele, dies ist bei Jens R. nicht der Fall, er ist Amokfahrer bzw. Massenmörder.


.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
@Mendelssohn
Münster: Der Jens R. hatte mehrere Campinggasflaschen und Polenböller. Wenn er drauf angelegt hätte, hätte der Knall noch lauter sein können. Kontakte zu Muslimen hatte er keine, das mit der rechten Szene hat sich wohl auch nicht bewahrheitet.
Jens R. hatte darüberhinaus ein AK47 (unbrauchbar gemacht, also vermutlich nicht geladen) und eine Sprengstoff-Falle in seiner Wohnung, nur nicht fertiggestellt.
Ich kenne keinen, der das eine hätte und an das andere auch nur denken würde. Kranksein, ist das eine, Umgang mit Waffen und Bausätzen, die du mal nicht so einfach um die Ecke kriegst, das andere.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Weil es sachlich falsch ist Jens R. als Terroristen zu bezeichnen, Terroristen verfolgen mit ihren Anschlägen immer politische oder religiöse Ziele, dies ist bei Jens R. nicht der Fall, er ist Amokfahrer bzw. Massenmörder.
Wir wissen noch gar nichts über seine Motivation. Und schon gar nicht über den konkreten Auslöser, bis darauf, daß die Stadt proppevoll war. Insbesondere am Kiepenkerl, wo die Gassen so eng sind, daß sich die Leute schon bei Regenwetter auf die Füße treten. Vielleicht war das schöne Wetter ja der Anlaß? Verspricht jedenfalls eine höhere Opferquote. Und da wir noch gar nichts über seine Ziele wissen, würde ich zunächst einmal gar nichts ausschließen. Es kann z. B. auch ein Akt gegen das saturierte Münsteraner Bildungsbürgertum mit katholischen Wurzeln gewesen sein, in dem man keinen Fuß an Land bekam. Usw. usw. Damit wäre dann die Psychose in der Politik angekommen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Der Typ war anscheinend ein Soziopath. Krank durch und durch. Wie du schon sagtest, wer will, kann sich auch mitmenschenschonend entleiben.
Ihr kennt anscheinend keine Leute, die über einen erweiterten Selbstmord nachdenken, kennt deren Denke nicht.

Die sind nicht nur todunglücklich, wollen nicht nur nicht mehr leben. Sie denken, sie seien nicht (nur) selber Schuld, sie seien ihr Leben lang gemobbt worden, rumgeschubst von anderen, aus Gedankenlosigkeit, aus Bosheit; hier: Die Nachbarn lassen Zeugs auf dem Flur stehen, über das ich dann gefallen bin, die Doktoren haben mich falsch behandelt, weil sie mich nicht leiden können. Sie wollen nicht einfach so aus dem Leben scheiden, weil sie selber ihrer Meinung eben gar nicht mal hauptursächlich Schuld sind an ihrer Misere, und eben auch nicht irgendwelche tragischen Umstände. Andere sind schuld. Und die sollen nicht auch noch über seinen Suizid lachen können, ihnen soll das Lachen vergehen. Wer so tickt, will ein paar andere mitgehen lassen, auf jeden Fall ein Zeichen setzen, einen finalen Aufschrei.

Einer, der freiwillig den sozialpsychiatrischen Dienst aufsucht ist kein egomanischer Soziopath, sondern ein zutiefst unglücklicher Mensch, der Hilfe sucht.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wir wissen noch gar nichts über seine Motivation.
Wir nicht, aber man schon. Es gibt einen 36seitigen Opferbrief, und man ist der Meinung, das ist Privatkram von nicht öffentlicher Bedeutung. Und ich sehe nichts, was dagegen spricht. Wo da etwas wäre, was wir wissen sollten, und das man uns verheimlicht.

Das scheint eine nicht ohne weiteres kategorisierbare, sehr individuelle Geschichte zu sein.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Wir nicht, aber man schon. Es gibt einen 36seitigen Opferbrief, und man ist der Meinung, das ist Privatkram von nicht öffentlicher Bedeutung. Und ich sehe nichts, was dagegen spricht. Wo da etwas wäre, was wir wissen sollten, und das man uns verheimlicht.

Das scheint eine nicht ohne weiteres kategorisierbare, sehr individuelle Geschichte zu sein.
Der Erklärungsbrief eines Attentäters für sein tödliches Attentat auf den öffentlichen Frieden sei Privatkram von nicht öffentlicher Bedeutung? Seit wann?
Des weiteren fällt auf, daß keinerlei Auskunft über seinen Internetgebrauch vorliegt. Entweder haben sie sein Passwort noch nicht geknackt oder die Festplatte wurde zerstört oder man kann oder will noch nichts sagen.
Die Auskünfte sind dünn und das läßt gewiß nicht nur mich nachdenken.
Es müßte längst feststehen, wo sich Jens R. sein Equipment besorgt hat. Bei der Antifa gewiß nicht.
 

Msane

Well-Known Member
Unbrauchbar gemachte Waffen waren bis zuletzt frei verkäuflich, dass Material für den Bau einer Sprengfalle kriegt man in jedem Baumarkt.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
"Unbrauchbar gemacht" bedeutet üblicherweise, dass der Schlagbolzen entfernt wurde.
Unbrauchbar gemacht, kann alles mögliche heißen. Vor allem sagt es nichts darüber aus, ob der aktuelle Inhaber des Maschinengewehrs es unbrauchbar machte oder unbrauchbar erwarb in der Hoffnung, es brauchbar machen zu können und ob er überhaupt wußte, daß es unbrauchbar war.
Wo besorgst du dir ein Maschinengewehr, ob brauchbar oder unbrauchbar? Jeder Hinterhof würde abwinken. Wo findest du Bauanleitungen zur Wohnungssprengfalle?
Wenn das warme Wochenende eine Woche später gewesen wäre, wäre der Plan vielleicht noch ausgereifter ausgefallen mit Blick auf Sprengstoff-Falle und MG-Geknatter. So gesehen weiß man nicht, wem man mehr danken muß, daß nicht mehr Tote und Schwerstverletzte zu beklagen sind: dem Kalkül oder der Psychose.
 
Top