Begegnungen

univers

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AW: Begegnungen

Der Mond lädt einen geradezu ein, um in der Nacht umher zu laufen. Die Strassen still, die Pflastersteine erinnern mich an andere Orte in anderen Ländern.
Länder, in denen die Ungepflegtheit der Pflastersteine die Lebensverhältnisse wiederspiegeln. Hier in der Republik wundert man sich, ja man ergärt sich gar über sich selbst, wenn man einen wackligen Pflasterstein erwischt und es wird fast zur Herausforderung, um so ein wackliges zuvor zu erahnen, bevor man drauf tritt. Das Geräusch, welches beim drauf treten daran erinnert, das es lose ist, verleitet einen dazu über das System nachzudenken.
Wer hat es geplant, wer ausgeführt, wie lange hat man dafür gebraucht, z.Bsp. um eine Fußgängerzone, wie die in Köln mit Pflastersteinen zu pflastern?
Wieviele Menschen wohl in dieser Branche beschäftigt sind, wieviele Steine sie ins ins Rollen bringen, Berge aushöhlen, Laster fahren, Kraftstoff verbrauchen, Kinder zu Hause auf sich warten lassen.
wir laufen einfach drüber und wundern uns, wenn so ein Stein lose ist...ich zu mindestens.
Auf so einer gepflasterten Fußgängerzone ging ich, den Mond zur meiner rechten Schläfe, als ich einen Mann näher kommen sah. Irgendwas hinderte mich daran ihn bewußt wahrzunehmen.
Beinah auf gleicher Augenhöhe erkannte ich in ihn einen Bekannten und fragte beiläufig, was es zu dieser späten Stunde abginge.
Er sagte, dass seine Laune am Boden wär. Ich erinnerte mich daran, dass seine Frau krank war und dachte sofort an sie, aber ließ nicht anmerken, sondern fragte, was los sei.
Er zog ein kleinen Zettel aus der Tasche und murmelte was dabei, woraus ich meinte vernommen zu haben, dass er wegen einer hohen Telefonrechnung betrübt wär. Aber hielt nun den Zettel, es war ein Tippschein und sagte, dass er mit zwei Spielen 10.000,-- € verpasst hätte.
Ich verstand nicht, wie diese Zettel verfasst werden, aber auch ich sah die Geldsumme von zehntausend Euro, nun verbesserte er sich und sagte, dass es nur an einem Spiel gelegen hätte, an dem Spiel zw. Bremen und Leverkusen. Dann schimpfte er auf den Laden ein, dass es nun das Fünfte Mal wäre, dass er was verpasse, dass dieser Ort unter einem bösem Fluch stünde.
Ich widersprach, dass der Ort zwar negativ beladen sein könnte, aber dies nicht mit einem Fluch erklärbar wäre.
Hmm..was nun? Schließlich wünschte ich ihm gute Besserung, aber fühlte dabei, dass es doch nicht die passenden Wörter waren und Gute Nacht.
Könnte man die Pflastersteine noch wahr nehmen, wenn man gerade zehntausend Euro verpasst hatte?
 
P

Pit63

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Der Mond lädt einen geradezu ein, um in der Nacht umher zu laufen. Die Strassen still, die Pflastersteine erinnern mich an andere Orte in anderen Ländern.
Länder, in denen die Ungepflegtheit der Pflastersteine die Lebensverhältnisse wiederspiegeln. Hier in der Republik wundert man sich, ja man ergärt sich gar über sich selbst, wenn man einen wackligen Pflasterstein erwischt und es wird fast zur Herausforderung, um so ein wackliges zuvor zu erahnen, bevor man drauf tritt. Das Geräusch, welches beim drauf treten daran erinnert, das es lose ist, verleitet einen dazu über das System nachzudenken.
Wer hat es geplant, wer ausgeführt, wie lange hat man dafür gebraucht, z.Bsp. um eine Fußgängerzone, wie die in Köln mit Pflastersteinen zu pflastern?
Wieviele Menschen wohl in dieser Branche beschäftigt sind, wieviele Steine sie ins ins Rollen bringen, Berge aushöhlen, Laster fahren, Kraftstoff verbrauchen, Kinder zu Hause auf sich warten lassen.
wir laufen einfach drüber und wundern uns, wenn so ein Stein lose ist...ich zu mindestens.
Auf so einer gepflasterten Fußgängerzone ging ich, den Mond zur meiner rechten Schläfe, als ich einen Mann näher kommen sah. Irgendwas hinderte mich daran ihn bewußt wahrzunehmen.
Beinah auf gleicher Augenhöhe erkannte ich in ihn einen Bekannten und fragte beiläufig, was es zu dieser späten Stunde abginge.
Er sagte, dass seine Laune am Boden wär. Ich erinnerte mich daran, dass seine Frau krank war und dachte sofort an sie, aber ließ nicht anmerken, sondern fragte, was los sei.
Er zog ein kleinen Zettel aus der Tasche und murmelte was dabei, woraus ich meinte vernommen zu haben, dass er wegen einer hohen Telefonrechnung betrübt wär. Aber hielt nun den Zettel, es war ein Tippschein und sagte, dass er mit zwei Spielen 10.000,-- € verpasst hätte.
Ich verstand nicht, wie diese Zettel verfasst werden, aber auch ich sah die Geldsumme von zehntausend Euro, nun verbesserte er sich und sagte, dass es nur an einem Spiel gelegen hätte, an dem Spiel zw. Bremen und Leverkusen. Dann schimpfte er auf den Laden ein, dass es nun das Fünfte Mal wäre, dass er was verpasse, dass dieser Ort unter einem bösem Fluch stünde.
Ich widersprach, dass der Ort zwar negativ beladen sein könnte, aber dies nicht mit einem Fluch erklärbar wäre.
Hmm..was nun? Schließlich wünschte ich ihm gute Besserung, aber fühlte dabei, dass es doch nicht die passenden Wörter waren und Gute Nacht.
Könnte man die Pflastersteine noch wahr nehmen, wenn man gerade zehntausend Euro verpasst hatte?

Gute Frage!
Nächste Frage:
Könnte man sie noch wahrnehmen, wenn man die 10.000 Euro gewonnen hätte?

Was mache ich jetzt mit dem Geld?
Was leiste ich mir jetzt?
Für 6.000 könnte ich ... kaufen.
Doch dann wäre ja schon mehr als die Hälfte verbraucht.
Ach, ist doch egal- andererseits...
Mensch, hätte ich 15.000 könnte ich mir sogar ...leisten! Das muss man sich mal vorstellen.
Naja, man kann nicht alles haben.
Ausgesorgt hat man leider noch nicht, mit 10.000 Euro.
Eine Million müsste man gewinnen, dann bräuchte man sich keine Gedanken mehr machen, am besten zwei.
Wer weiss, wenn ich das nächste mal spiele, lande ich ja vielleicht nochmal einen Treffer, das wäre ja was. Zweimal hintereinander gewonnen!! Erst beim Ozzet, dann im Lotto.
Aber das ist natürlich mehr als unwahrscheinlich.
Wahrscheinlich ist vielmehr, dass ich mein Glück mit diesem Gewinn aufgebraucht habe.
Mist!
 

univers

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Als ich durch den Markt wanderte;

ich wollte eine Schnur für die Steine besorgen, die mir jemand als Geschenk mitgebracht hatte.
Kleine, je nach Art bunte Steine, die man Kraftsteine nannte. Ich brauchte eine Schnur, mit der man auch die Tespih, das Rosenkranz anreihte.

Doch wollte ich vorher eine Kleinigkeit an Essen essen. An dem provisorisch hergestellt ausschauedem Grill gab es Frikadellen und Haehnchenbrustfleisch, ich entschied mich für das letztere und nach einigen Minuten stand es vor mir, auf dem Tisch.
Waehrend ich noch am essen war, kam ein Paar mittleren Alters mit einem etwa 6 jaehrigem Jungen vorbei.
Auf der Höhe des Grillstands rief der Junge, dass er Hunger habe. Der Vater gab sein Einverstaendniss, bestellt in seinem Namen, nach dem er den Jungen danach fragte, Frikadellen und ging mit der Frau weiter, der Junge blieb am Stand.
Es war kühl oder wie auch immer, die Bewegungen der Menschen liess mich erzittern, mich ergriff dieses unsagbares Zittern, noch bevor ich sie sah, sei es, dass sie hinter einem parkendem Auto raus kamen oder hinter den Marktstaenden.
Der Junger stand ruhig mit gespreizten Beinen,fest die Erde umklammernd da und wartete, dass er sein Essen bekam.
Als ein nach einem Erzittern, wieder Mal meine aufmerksamkeit an einem Mann haengen blieb und ich ihn nachschaute, wie er sich von mir fort bewegte und ich danach sinnte, waas es wohl sein mag, dass ihn voraus eilte und mich erzittern liess, schmiess der Junge ein kleines etwas, das wie zusammengeknülltes Papier ausschaute hinter den selben Mann nach.
Ich wunderte mich und mich schüttelte es innerlich.
Ich fragte den Jungen, ob er denn Mann kannte.
Er verneinte es.
Das nahm mich für den Jungen irgendwie ein, als haetten wir beide diesselbe Empfindung gehabt.
Ich fragte ihn, was wenn der Mann es bemerkt und wissen wollte, wieso er das getan haette.
Er sagte, dass er dann sich hinter dem Grillstand versteckt haette und nach einer kleinen Denkpause hatte er einen noch genialere Idee;
dass er naehmlich ihn unbeirrt in den Augen geschaut haette, als ob er es nicht gewesen waere, der nach ihm was schmiess.
Ehrlich gesagt, hatte ich eine andere Idee, die ich ihn wissen liess;
dass er wahrscheinlich schnellr als der Mann laufen könne und er laufend davon gekommen waere, aber ich gestand ihm, dass seine Idee besser waere.
Waehrend dessen hatte er sich mit dem halbem Brot mit Frikadellen zum Tisch gesetzt, wo ich ihn einen Sitzplatz angeboten hatte.
Das halbe Brot war in der Mitte durchgeschnitten und die Frikadellen waren dazwischen gelegt, nur so nahm das Brot an Breite zu, so dass man kaum den Mund weit genug aufreissen konnt, um reinzubeissen.
DEshalb hatte ich es auf der serviette ausgebreitet, und ass es mit Haend und Füsse, sozusagen..:twisted:
Er tat sich ebenso schwer, wie sollt er es nicht, wenn man bedenkt, dass ich mit meinem ausgewachsenem Mund es nicht beikommen könnte.
Also empfahl ich ihm, dass er das Brot mit der Hand zerdrücken sollte, was höchstwahrscheinlich auch ihm eingefallen waere.
Er zerdrückte es und wir assen.
Wir redeten über dies und jenes, in einem Fluss. Er liess mich wissen, dass wenn Atatürk nicht gewesen waere, wir jetzt in ein für uns fremdes Land gelebt haetten. Die Englaender, die die staerkste Armee der Welt hatten, die Franzosen...
Ich fragte ihn, woher er das Wissen hatte. Er erklaerte, dass bei ihnen im Haus ein sehr alter Mann lebte und dieser haette wohl den Krieg noch miterlebt, dieser Mann hatt es erzaehlt gehabt.
Hmm..mir ging durch den Kopf, dass es wirklich nichts ausmacht, ob wir Englaender oder Türken waeren..ich blieb still.

Hier war wieder das dunkle Rad der durch den Menschen erschaffenen Geschichte in ein noch dunkleres Terrain unterwegs..
und schwerfaellig waelzt es sich dahin, stets das selbsterschaffne Eigenbild voraus projektierend, sich Wwunden zulegend und mit jeder Umrundung, die Last schwerer, dass es in selbstmörderische İdeen verfaellt, Weltkriege brechen aus, Atombomben explodieren.
So schnell war der Junge sein Glanz los, es stimmte mich traurig und trauriger.
Himmel und ich dachte ich könnte an ihm etwas Erleuchtung erlangen, ein wenig Licht, dass nicht blendete.
Ein Licht dass erfrischte, als würde man darin baden.
Denn er war voller stilles Wissen, das fast noch nicht verschüttet war...

Ich alberte noch was mit ihm rum und ging meines Weges, den Marktplatz bis zu seinem Ende.
Es fand sich nicht diese Schnur, ein Haendler meinte, er würde es bestellen und in den naechsten Wochen - es war ein Wochenmarkt- waere es auch bei ihm zu haben sein.
Ich kaufte zwar nicht die Sschnur, aber dafür sah ich an einem Stand von einem Bauernpaar, Traubensirup und kaufte ein Pfund, was ich etwas teuer fand..
upps, da faellt mir ein, dass es genauso viel gekostet hat, wie das Sirup, welches eine Frau aus Kapadokien mit hatte.
Wir waren unterwegs nach Polatlı, um die Gordion Ruinen zu besichtigen, jedoch reichte die Zeit nicht mehr aus, denn es war 16:10, als wir im Busbahnhof von Polatlı, nach der weiteren Verkehrsverbindung ausschau hielten, um 17:00 würde das Freiluftmuseum schliessen, liessen einige dort anwesende Leute uns wissen.
Also nahmen wir den nachsten Bus zurück nach Ankara. Wir bekamen die Logenplaetze, gleich die erste Reihe, rechts vom Fahrer. Eigentlich kann ich es nicht mit ansehen, wenn ein andere faehrt und so war es mir unwohl, dass ich die nachsten 60 Km. um Fahrkünste des Busfahrers bangen musste.
Wie erleichtert war ich, als mich ein Schlaefrigkeit befall.
Meine Begleitung weckte mich drei Mal aus dem tiefstem und friedvollstem Schlaf. Eigentlich haette ich sauer auf sie sein müssen, aber mich beschlich der Gedanke, dass ich womöglich geschnarcht haette und sie gezwungen war mich aufzuwecken.
So war es..
Ich wurde von den Nachbarsitzen schon belaechelt..Ich wandte mich bei der ankunft an den Busfahrer und sagte vorwurfsvoll, was er denn für ein Fahrer waere.
Er: Weshalb ?
Ich: Man kann doch mal über eine Unbebenheit fahren und hin und herschwenken. Er waere so gut gefahren, dass ich einschlief.

In Ankara sassen im Service der Busstation und warteten, dass es sich füllt, damit wir losfuhren.
Ich rie einigen einsteigenden ermunternd zu, dass sie willkommen seien, denn so würden sich der Bus füllen und wir könnten losfahren.
Einen rief ich gar zu, als er gerade aus dem Bus auszusteigen schien;
ersolle ja nur bleiben..
Nun wir alberten und vertrieben die Zeit. Im Bus sassen mitunter zwei Frauen, um die 50 -baeurliche 50!:lol:-, eine von ihnen hatte iene Kopfbedeckung an.
Ich wandte mich, nach dem wir losgefahren waren, an sie und fragte, was sie mit sich trugen.
Es standen ein Paar weisse Leinensaecke vor ihren Füssen. Die Frau mit der Kopfbedeckung klaerte mich auf, dass es Traubensirup waere und sie zum verkaufen bzw. auf Bestellung aus Kapadokien gebracht haette.
Ich fragte, was es koste. Sie sagte, dass sie 7 Kg Behaellter haette und das Kilo koste 10 Lira. Ich wollte aber nur ein Pfund, höchstens 1 Kg.
So kam es nicht zum Geschaeft.
Sie sassen in den Reihen hinter uns, ich wandte mich wieder nach vorne und wir fuhren durch die Dunkelheit.
Nach einige Zeit klopfte es an meiner rechten Schulter, ich wandte mich nach hinten und wurde mit einem Behaellter, das wie der Verschluss einer Termosflasche aussah, konfrontiert.
Sie sprach; "Koste es mal".
Ich nahm es ehrfürchtig an, denn solche Aufrichtigkeit verdient nur Ehrfurcht, reichte es meiner Reisebegleiterin, sie nahm es und ich gab meine Erkalerung dazu, was es sei und dass sie daran trinken sole.
Sie nahm, sei es aus Unsicherheit oder uch aus Feingefühl, einen kleinen Schluck davon und ich trank den Rest..
hmm..lecker und lecker

Am naechsten Morgen, erzaehlte meine Begleitung sogleich, als wir uns trafen, dass sie eine Bitte an micht haette. Sie haette in der vergangenen Nacht von Kapadokien getraeumt und sie bat mich, dass wir dorthin fahren.
İrgendwann im Laufe des Tages kristalissierte sich der Gedanke bei mir, dass der Traum durch die Kraft des Sirups meine Begleitung traeumen liess.
War ich bis dahin nur ihr zuliebe unterwegs, um ein Auto zu mieten, so war ich jetzt über und über von diesen Gedanken fasziniert, so dass ich, was auch komme, nach Kapadokien wollte, um meine Begleitung dieser Kraft folgen zu lassen, war er doch ihr im Traum erschienen.

Und wir waren dort...
Wunder und Donnerwetter, kalt und nass war es, uns nicht.
Menschenleer war es, uns kam es überlaufend vor..

Ah, die Schnur!
Nach dem das eine Ende des Marktes erreicht war, kehrt ich um und ging beharrlich richtung das andere Ende und siehe da, es gab dort welches.
 

univers

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Ergaenzung;

und die Steine trage ich am linken Armgelenk, wie ein Amulet. Selbst wenn, die ihnen nachgesagte Kraft sich mir nicht offenbaren sollte oder ich diese Kraft nicht zu deuten vermochte, ihr buntes ausschauen fühlt mich mit gelassener Heiterkeit und kindische Freude.
 

univers

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die spinnt!

Ja, spğinnen soll sie ja, daher heisst sie auch Spinne.
Es war an einem sonnigem Morgen, als ich mich auf dem Balkon auf eine Kiste, mit einem Kissen drauf hinsettzte. Das Balkon bekommt bis in den frühen Nachmittag Sonne ab und wenn sich die Gelegenheit ergibt, nütz ich die Sonnenwaerme, in diesen etwas abgekühlten Tagen.

Wie ich den Blick umherschweifte, sah ich etwas in der Luft, dass kleiner als der kleinste Korn war, nur fiel es nicht, eher sah es zappeilig haengend aus.
Sogleich erkannte ich, den in der Sonne glaenzenden Faden und ich wusste, es konnte nur eine Spinne sein.
Als haette sich angehalten gefühlt und hielt nur meinetwegen, damit ich mir die Gedanken sortiere.
Denn so schnell meine Erkentnis, nach dem ich den Faden erkannte, dass es sich um eine Spinne handelt, ebenso schnell lief sie nach meiner Erkenntnis, dass sie meinetwegen gehalten hatte, abwaerts.
Es musste eine andere Zeitauffasung unsererseits gegeben haben.
Ich begrügte mich von nun an mit dem erstarrtem Bild einer kleinen Spinne, die an einem Faden, an einem sonnigem Morgen abwaerts vorwaerts kommen wollte.
Waehrend ich in dieses Bild starrte, war sie laengst in meiner Kopfnaehe und erst jetzt geriet bei mir das erstarrte Bild ins wanken.
Leichte Panik ergriff mich, was wenn sie mir auf dem Kopf landen würde, ich würde sie nicht mal, bei ihrer Grösse mit den Fingern ausfindig machen können.
Blieb aber sitzen und sie war nun an ihrem Faden weiter untenabwaerts geglitten.
In meiner Brustnaehe angekommen, schwenkte sie in grösser werdenden seitliche Bewegungen, als würde sie diese Schwenker dazu benutzen, um Anlauf zu kriegen.
Ich versuchte sie mit Pusten von mir wegzukriegen und dabei übersah, dass ich ihr damit mehr Antrieb gab, denn sie fiel nicht vom Faden.
Erst nachdem sie irgendwo auf meinem Pullover in Bauchöhe gelandet war, erkannte ich meinen Fehler.
Ich sah an mir runter, waehrend ich noch sass und machte sie in einer Falte des Pullovers aus und sprang sogleich auf.
Denn sie aus dem Spalt rauszupusten waere mir nicht gelungen, andrerseits wusste ich nicht, wie ich sie sonst rauskriegen sollte, denn es lag mir nichts daran, sie einfach zu zerdrücken, was mir schon in den Sinn gekommen war.
 

univers

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Das Gebaeude ist von den Deutschen anno 1920, oder so erbaut worden. Es hat die Höhe eines Vier stöckigen Hausses, jedoch könnte man von der Innenansicht usgehend behaupten, dass es nur 2 Stockwerke haette. Denn die Halle innen ist hoch gewölbt und das ganze Gebauede ist so weitraeumig, dass, wann ich immer dort bin, mich gern lange aufhalt.
Es befindet sich genauer an einem Landvorspung, dass wie ein Dreieck ins Meer reinschneidet.
Das Gebauede und die Sonne stimmen mich wehmutig und ich ruf sie an, dem Hafen meiner Sehnsucht.
Wie gern ich sie jetzt hier haette.

Die Faehre setzt von Haydarpaşa - dem Endstation der Bahn auf der asiatiachen Seite oder auch der Start derselben, je nachdem, wie man es nimmt, ab.

Möwen fliegen gemaechlich über das schaeumende Wasser, welches die Faehre als Spur hinter sich zieht.
Einigen davon scheint die Fahere langsam voran zu kommen und sie fliegen an uns vorbei, ohne Eile und zielbewusst.
Die Sonne scheint, als ob es Hochsommer waere, man sucht eher Sitzplaetze im Freiem auf.
Wir ziehen an der Kızkulesi (Maedchernturm-wortwörtlich) und an Beylerbeyi, einem Palast vorbei. Zur Rechten ist die 1.Bosphorusbrücke sichtbar. Uns gegenüber, Topkapı Serail und und...

Ich möcht mich in diese Stadt einstürzen.
Ich befinde mich in İstanbul.

Hir tickt alles anders, woran es wohl liegen mag, gar an meiner Sichtweise!?
Nein..selbst die Raben sind übergross, was auf den Fisch zurückzuführen ist, den sie verzehren, von den Möwen ganz zu schweigen, die eine Flügelbreite wie ein Adler haben.

Die Faehre legt bei Eminönü an;
man hört spanisch, grieschich, englisch, türkisch. kurdisch, russisch und weiss Gott noch was für Sprachen.
Deutsch?
Spaeter möcht ich es erwaehnen, das deutsche.

Ich mag Fisch essen, überall wird Fisch angeboten, der frisch aus dem Meer kommend, am Strandpromenade gebraten wird. Um an einem der ca 100, wenn nicht mehr Sitzplaetzen ran zu kommen ist nicht zu denken, es sei denn man ist zu Zweit und waherend einer Wache schiebt, um einen Sitzpltz zu ergattern, fischt der andere Fisch aus der Bude.:lol:

Nun, ich wollte Fisch essen, also ass ich es stehend.

Es zieht mich weiter in Richtung des grossen Bazaars.
Eine Liebe hatte mir spasshalber aufgetrgen, ich solle von jedem Gewürz je 200 gr. kaufen. Ich sagte ich, dass es mir teuer zu stehen kommen würd, um an ihr zu duften, sie würde sagen, um sie zu beschnuppern. Fies kann die detusche Sprache manchmal sein.
Und ich wollte es umgehen, den Bazaar, aber nach einiger Zeit fand ich mich unabwendbar vor einem der Eingaenge.
Und ich stürzte rein, der Bazzar seinerseits, stürzte mit seiner Farbtracht auf mich ein.
Himmel ich sollte mich zügeln und nichts kaufen.
Die bunten Keramik Teller und Tassen, das Gold und die Teppiche und die Gewürze und und..
"..Ein Goldkettchen als Geschenk..." hörte ich auf deutsch. Ich wandte mich nach der Quelle der Stimme
, zwei junge Blondienen unterhielten sich untereinander.
Hey...wart jemand von Euch, am 04. Dezember 2009 im grossem Bazaar von Istanbul?
Ich floh..
Ohne was gekauft zu haben..
 

univers

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Die Liebe überkam mich..
Ich muıss mich abbremsen, damit ich nicht hinschmelz. Wobei, was wenn ich schmelzen würd.

Alles um mich, die vielen Leute in dieser Stadt sind mir lieb, dass manche Frauen so schauen, als ob sie an mir den Lebenspartner verloren haetten.
Aber dem ist nicht so!
Es ist mir alles lieb, die Bahn, die Möwen, der Fischer und der Strassenhaendler, von dennen es in Istanbul wimmelt.
Der Maronenverkauefer...
Der Schuhputzer
Der Mann im Zug, der Wundpflaster verkauft
Der am Hafen von Eminönü verkauft Papiertaschentücher
Der Simit Verkaeufer (Simit= Sesamkringel)
uppss..kaum Frauen?
doch, die Frauen, die vor der berühmtesten Staatslotteriefiliale des Landes, der Nimet Bacı", Lotterien der Ziehung zum Jahreswechsel anbieten.

Die Katzen und, was mir noch entgangen ist.
Ich lieb sie alle und alle erwidern diese Liebe.

Ich muss dringend Lou Reed, diesen schraegen Dichter hören, damit ich etwas aus dem Lot bin.
Ich bin verliebt.
Verliebt in das, was ich wahr nehm.
 

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und ich kont meiner Liebe keinen Halt geben, so kaufte ich eine Leier- Saz.
Als Andenken an meine Liebe...
 

univers

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Diese Stadt ist definitiv zu viel für meine Aufnahmefaehigkeit, als dass ich Euch alles erzehlen könnt.
Hab ich mir ausgedacht, Euch doch was zu erzaehlen kommt mir da ein Knirps von gerad mal 2 1/2 Jahren in die Quere.
Ich, der grosse Augen darüber macht, was hier wie laeuft, laeuft dieser Bub vor seinem Vater, ohne dass ihm die vorbeifahrenden Autos angst einjagen. Seelenruhig packt er irgend etwas auf und isst es, es ist zu dunkel, als dass ich ausmachen kann, was es ist.
Aber da laueft ein Strssenkötter und auch er ist im Umgang mit dieser Stadt mir weit überlegen. Er hat den Dreh raus, wie er die Menschen und den Verkehr umgeht und doch sich von der Suche nach Nahrung nicht aus der Ruhe zu bringt
Ich staune und staune.
Die Lichter sind jetzt an und das Ufer auf der anderen Seite des goldenen Horns frohlocken.
Halte mich wer kann, ich muss rüber.
 

univers

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ıch lauf über und über
ohne vom Platz zu weichenund der gute Herr, der I-Betreiber scheint mich durchschaut zu haben, dass er ohne Aufforderung stendig mir Tee bestellt.
O ja..gerne trink ich es, als waere es das Liebeselixier.

Ich frag mich nicht, wo es enden soıll..
Es scheint endlos zu sein.
Und ich möcht Euch gestehen, dss ich Euch liebe.
Wie konnte es passieren, dass ich, ich der doch kein Junge von Gestern sit nun überrant wurde, von der Liebe.

Die Liebe ist in meinen Augenmwinkel,ich spüre sie förmlich, in meinen Beinen, die mich vorwaerts draengen.
Ich müsste weiter ziehen, denke ich bei mir ohne jegliche Erwartung.
 
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