Bozkurt in der Schwiegerfamilie....ahhhh

Indira

Member
Zu Migranten in Amerika kann ich sagen dass jeder der etwas leistet im grossen und ganzen geschaetzt wird. Egal welcher Nation. Es geht also sehr um Bildung und Einkommen. Ich habe dort Verwandte, und sie waren erstaunt zu hoeren dass hier zb Inder meist belaechelt werden und Zeitung austragen etc. Sie sagen in den USA gehoeren Inder zu den besten Ärzten und Computerspezialisten und sind gut angesehen. Aus Indien wiederrum weiss ich dass diejenigen aus guten Familien mjt guter Bildung,alle in die USA oder Kanada ziehen, und die Armen nach Deutschland, da es hier leichter ist einzureisen.
In den USA gibt es einen ansteckenden Patriotismus, und auch Tuerken sehen sich dort als Amerikaner. Da sie dort Chancen haben und der generelle Optimismus dort wohl ansteckend ist. Wie das nun mit Trump wird ..hmmm
 

eruvaer

Well-Known Member
Das geht den Schwaben in Berlin aber auch nicht anders ;)

Wir sind nicht ausländerfeindlich, alles Quatsch. Wir sind bloß fremdenfeindlich :)
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das ist schon so.
wir Deutschen sind nicht grad das kuschligste Völkchen...
während man in wärmeren Gefilden in der Kneipe schnell gesellig wird, fragt sich der Deutsche "will der mir mein Bier klauen? oder was reinschütten? dass ich ihm was ausgebe? der soll weggehen."
guckt man sich eine WM im Ausland an und die Umsitzenden porsten plötzlich auf Deutschlands Sieg, ist man sich sicher: "der GANZE LADEN VERARSCHT EINEN DOCH! ...oder wollen die jetzt etwa dass ich eine ausgebe? ich verschwinde lieber durch WC-Klo bevor die mich noch zusammenschlagen..." :confused:

Einwohner anderer Länder, die ebenfalls für diese Geselligkeit bekannt sind, warten mich in der Vergangenheit oft, dass es nicht persönlich gemeint sei, wenn man keinen Blickkontakt herstellt, sich woanders hinsetzt, solange noch Platz ist in der Bahn, man keinen schönen Tag wünscht im Vorbeigehen und sich in der Kneipe nicht in ein Gespräch verwickeln lässt....hm? ist mir nicht aufgefallen...ist doch ganz wie daheim <3

von Flüchtlingen hab ich das nun besonders häufig gehört, dass Deutsche kalt und herzlos wirken.
ich sagte ihnen, sie sollten einfach weiter freundlich bleiben - irgendwann gewöhnen sie sich schon dran und sagen auch mal "hallo" zurück, dann könne man beim übernächsten mal versuchen nach dem Wetter zu fragen :confused:

ebenso fallen dann auch Freundschaften weniger offen und herzlich aus - abgesehen von den wirklich guten, die dann aber auch quasi zur Familie gehören - für immer!

Die Antwort, die ein Freund seiner Freundin mal auf die Frage "ist das mit uns jetzt eigentlich was ernstes?" gab, sagt da eigentlich alles "Ja klar, was dachtest du denn!? ich will mich nicht in 10Jahren schon wieder an jemand neues gewöhnen" :confused:


....wie kamen wir jetzt so weit vom thema ab? o_O
 

Almancali

Well-Known Member
In Deutschland biste eben immer Türke, egal, mit welcher Staatsbürgerschaft. Deutsch-Türke eben. "Deutsch-Russen" gibt's auch, die werden genauso wenig als "echte" Deutsche akzeptiert.
Vollkommen richtig! Das Ganze ist keine Einbahnstraße, wo sich das "hier geborene Kind" einer Migrantenfamilie zu integrieren hätte und sich hier an alle Regeln halten muss. Umgekehrt führt auch noch ein Weg! Nämlich, dass man auch als gut integrierter hier akzeptiert und anerkannt wird. Wird man aber nicht!

Auf mich selbst projeziert habe ich hier meinen Schulabschluss gemacht, Studiert, Als Zeitsoldat gedient und mich richtig gut integriert... Zumundest dachte ich das immer...

Allerdings hat sich diese Sichtweise in den letzten Jahren sehr geändert, wenn man den Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt und auch Aussagen von Einheimischen anhört. Da ist es nur verständlich, dass hier ein Interessen- und Kulturenkonflikt entfacht und man sich als "gut integrierter" Fragt: "Wo gehöre ich eigentlich hin".

Gerade die letzten Tage lese ich in Kommentarbereichen einiger namhafter Magazine den Ausdruck "Kulturbereicherer", was im Kontext des Kommentars abfällig verwendet wird. Damit sind nicht explizit Flüchtlinge, Araber oder Türken gemeint - sondern all diejenigen, die fremd sind und dem muslimischen Kulturkreis (egal ob sie es leben oder nicht) zugeordnet werden.

Du sprichst die "Deutsch-Russen" an, die nicht als "echte" Deutsche akzeptiert werden. Das mag stimmen. Allerdings bewegen die sich etliche Stufen über uns in der Liste der "Akzeptierten". Sie werden hier lieber gesehen, als die "Deutsch-Türken". Natürlich kann ich das weder belegen noch attestieren. Es sind halt subjektive Eindrücke, die man als aufmerksamer Leser und Medieninteressierter so aufschnappt.

Also wieso sollte ich meine türkische Staatsbürgerschaft ablegen, wenn, egal wie ich es drehe und wende, eh nicht zum Kreis der Deutschen gehöre ... letztendlich ...

Ich signalisiere weiterhin meine Bereitschaft zu einem friedlichen Zusammenleben und habe so einiges dafür getan (worauf ich auch stolz bin), was allerdings keinerlei Beachtung findet. Wie gesagt: Es ist keine Einbahnstraße.
 

EnRetard

Well-Known Member
Die Deutschen mit dem Migrationshintergrund ehem Sowjetunion haben einen großen Vorteil: in der Regel deutsche Nachnamen, und die Einwanderer aus dem jüdischen Kontingent haben das Glück, dass der gemeine, zweigehirnzellige Vorstadtnazi Namen wie "Axelrod" nicht als jüdisch erkennt. Das hilft der ersten Generation nicht, aber den nachfolgenden, die mit Vornamen nicht mehr "Vladimir/Waldemar" oder "Jevgenij/Eugen" heißen. Ich weiß nicht, in was für einem Umfeld du lebst, aber ich kann dir aus täglicher Anschauung versichern: Es gibt eine(1) Parallelstruktur hier, und das ist nicht die von der Ditib. Russophone Ärzte, russophone Friseure, Geschäfte. Selbstverständlich Putinmedia.

Wer qualifiziert arbeiten will und einen russischen Akzent oder sonstwie als "Deutsch-Russe" eingeordnet wird, erlebt das gleiche wie "Deutsch-Türken". Arroganz, Ignoranz oder einfach keine Antwort.
Ausnahmen in Gesundheitsberufen, aber da nehmen sie der Not gehorchend auch Türken, Schwarze oder Spanier mit 100 Stunden Crashkurs Deutsch.
 

eruvaer

Well-Known Member
ich empfinde es im Allgemeinen oft dennoch als zweischneidiges Schwert.
Einzelgänger haben es da oft einfacher.

anders ist es mit nicht-Einzelgängern.
sie gesellen sich eben oft weil es einfacher ist zu "ihresgleichen"
"die Russen" kamen mir in der Schule immer genau so vor wie die Mädels aus dem Nachbardorf.
sie hatten eine Gemeinsamkeit und standen wie eine Mafia zusammen.
es war schwer da rein zu kommen nur um mal mitzureden.
mein verstorbener Freund hatte das aufrgund widriger Umstände geschafft, weswegen ich lange Zeit auch einen russischen Freundeskreis hatte - aber dennoch bleibt man immer ein bisschen aussen vor..auf den Geburtstagen, Hochzeiten uswusf....man spricht Russisch :)
irgendwann verstand man schon worum es ging und immer wieder setzte sich jemand zu einem um bewusst mit einem etwas Deutsch zu reden - aber vorwiegend bleibt es russisch.

ähnlich später im Studium mit den türkischen Studenten. davon hatten wir in meinem Jahrgang mehr als überdurchschnittlich viele und unser Jahrgang wurde an diversen Stellen für den guten Zusammenhalt und blablabla gelobt...
auch hier fing ich irgendwann langsam an Türkisch zu verstehen (der Sprachkurs kam erst später, wodurch mir dann auffiel, was für ein niedliches Türkisch die Kinder der zweiten/dritten Generation sprechen... ;) ) auch hier war ich auf die Geburtstage, Grillabende undundund eingeladen und dabei...und immer mal wieder wechselte das Gespräch ins Deutsche, damit alle was verstehen....

solang es sich nur um eine Sprache handelt wäre es leicht diese zu lernen.
bspw in meiner Heimat gab es eher russisch Sprechende Leute, im Studienort und der Region eher türkisch sprechend....aber man kann nicht alle denkbaren Sprachen lernen, damit das ganze auch wirklich harmonisch klappt...chinesisch kann ich bis heute nicht, obwohl ich im Studienort davon auch eiiinige kennengelernt hab. ein chinesischer Freund von uns sagte darüber mal "das ist so. Chinesen bleiben lieber unter sich."
eine russische Bekannte suchte mit ihrer Familie mal eine neue Wohnung und die Tochter sagte immer schon im Auto "nein, hier nicht. hier wohnen nur Russen." das erkenne man an den Gardienen. sie hat ihre Eltern da raus gezwungen und ihre Mutter engetrieben sich mit deutschen Freunden zu treffen, wo sich sich immer nicht genug wert und dumm fühlte - und es klappte...
 
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