Brexit - das Phantom

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich habe über Weihnachten verschiedene ältere amerikanische Filme (Western usw. ) im Fernsehen gesehen, in denen der amerikanische Bürgerkrieg indirekt oder direkt häufig Thema war. Einen "Krieg" nannten es nur die Südstaaten, während es die Nordstaaten eine Rebellion nannten. Dieser Staatenkrieg dauerte vier Jahre. Das war der einzige Krieg, den die amerikanischen Staaten gegeneinander geführt haben. Die Staaten Europas standen bis zur EU dagegen ungefähr 2500 Jahren in permanentem Krieg mit- und gegeneinander. Aus dieser Sicht sind USA und EU m. E. nicht vergleichbar.
Vergleichbar sind USA und EU (ob mit oder ohne UK) in Sachen Klassen- und Rassenkampf. Ein solcher durchzog die Geschichte Europas noch parallel zu den permanenten Kriegen der Fürsten und wurde durch die Eroberer in alle Welt mit der Logik des Kapitalismus exportiert, also auch nach Amerika.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Die Staaten der USA sind gleichwohl weitaus souveräner als die der EU. Einige haben die Todesstrafe, andere nicht. In Kalifornien haben sie die klimafeindliche Politik Trumps fröhlich ignoriert.

Näheres zum konstitionellen Vergleich USA/EU siehe hier ;)
 

alterali

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Mendelssohn

Well-Known Member
Europa, speziell die EU, speziell Deutschland sind Vasallen der USA.
Auch unter Biden manifestiert sich das.
Umgekehrt gilt natürlich das Gleiche, dass auch die USA ein Vasall Europas sind. Sonst hätte UK den Brexit gar nicht gewagt.
Unter Biden manifestiert sich bisher eines: Zurück zur alten Interdependenz - statt eines Vielfronten (Handels)kriegs.
 

alterali

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Umgekehrt gilt natürlich das Gleiche, dass auch die USA ein Vasall Europas sind. Sonst hätte UK den Brexit gar nicht gewagt.
Unter Biden manifestiert sich bisher eines: Zurück zur alten Interdependenz - statt eines Vielfronten (Handels)kriegs.
Dem kann ich nicht folgen!
Biden ist mE. der Sachwalter Trumpscher Politik. Auschließlich! Vielleicht doch sogar umfassender.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Dem kann ich nicht folgen!
Biden ist mE. der Sachwalter Trumpscher Politik. Auschließlich! Vielleicht doch sogar umfassender.
Das kann ich nicht erkennen.
Bidens erste Schritte machten Trumps Ausstieg aus der Weltgesellschaft rückgängig und sorgten bei Johnson für einen rhetorischen Turn sondergleichen. Dennoch wird Johnson nicht auf große Symphatie im Oval Office stoßen, allein deshalb nicht, weil er den kommenden Wahlkampf schon verloren hat. U. a. deshalb, weil seine Verlobte zu üppig mit Steuergeldern bei der Verschönerung des Amtssitzes umgegangen ist. In der Krise hält man sich zurück, das weiß nicht zuletzt die Queen, die auf einem stabileren Stuhl sitzt als Johnson.
 

Mendelssohn

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Hinzu kommen weitere Vertragsbrüche seitens Londons, wodurch die EU dann rechtlich auch entbunden ist, soweit ich das sehe, leere Regale in Nordirland und eine mögliche Separation Schottlands.
 

alterali

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Biden akzeptiert den Kotau der EU/Deutschlands aufzurüsten.
Deutschland bleibt Atommacht ohne eigene Macht.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Die Parlamentswahlen in Schottland rücken immer näher (6. Mai), und die schottische National- bzw. Unabhängigkeitspartei liegt laut Umfragen weit vorn. So weit vorn, dass sogar ein absolute Mehrheit drin ist. Unabhängig davon, ob sie 40 oder 50% der Stimmen gewinnen, wird Sturgeon stark genug aus der Wahl hervorgehen, um ein neues Referendum auf den Weg zu bringen. Auch die Tories in London sehen kaum eine Möglichkeit, dieses Referendum zu verhindern.
https://www.fr.de/politik/schottlan...urgeon-boris-johnson-referendum-90427060.html
Es brodelt in Schottland und Nordirland, in den obersten Etagen der Tories (Cameron) und in Windsor.
Die britische Mutante hat man dagegen gut in den Griff bekommen, weitaus besser als Deutschland - trotz oder gerade wegen des Brexit. Manchmal kann es von Vorteil sein, nicht teilen zu müssen. Aber nur manchmal.
 
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