Brexit - das Phantom

Alubehütet

Well-Known Member
Die Queen hat es geschafft, ihr Amt wie ihre Person zur Pop-Ikone zu machen. Was um so erstaunlicher ist, als das es das zu ihrem Amtsantritt (beinahe) nicht gab, (beinahe) keine Vorläufer hatte. Eine eigenartige, eigentlich institutionell wie als Person aus der Zeit gefallene Persönlichkeit, und dennoch so very british. Inklusive Merchandise. Love that. Nach ihr hatte das nur Prinzessin Diana geschafft – Und überboten: Sie war nicht nur eine Pop-Ikone, sie war ein Superstar.

Elisabeth II hat dabei viele Qualitäten gehabt ähnlich Papst Johannes Paul II. Geht mir nicht um sein Pontifikat, sondern um die Wahrnehmung: Auch so ein aus-der-Zeit-Gefallener, der aber nun mal da ist, und den man trotzdem irgendwie auch gern hat.


König Charles wird ebenso wenig in ihre Fußstapfen treten können wie Papst Benedikt in die seines Vorgängers. Was jeweils schon bei Amtsantritt klar war/ist. Übergangskandidat. Man wünscht ihm eine hinreichend lange und würdige Regentschaft, aber dann doch auch einen rechtzeitigen Rücktritt. Im Amt alt und siech werden wie Joh. Paul II wird er ebenso wenig können wie Papst Benedikt. Die Queen hätte es können, blieb zum Glück erspart.
 

EnRetard

Well-Known Member
Es wird unruhiger werden auf der Insel. Die Inflation geht durchs Dach, viele Millionen wissen nicht, wie sie ihre Energierechnungen bezahlen und auch noch satt werden sollen, eine konfrontative, provokative, als inkompetent verschriene Ideologin ist gerade Premierministerin geworden und nun sitzt Charles auf dem Thron. Charles, der seit Jahrzehnten mit kauzigen Ansichten auffällt. Während seine Mutter in ihren 70 Jahren als Königin nie durch öffentliche Kommentare zu politischen Entwicklungen auffiel und allerseltenst, und dann diskret, aber erfolgreich, ihrer Regierung in die Parade fuhr, wäre es eine Überraschung wenn sich Charles als König Einmischungen in die Politik künftig völlig verkniffe. Liz Truss darf sich auf etwas gefasst machen.
 

EnRetard

Well-Known Member
es eine Überraschung wenn sich Charles als König Einmischungen in die Politik künftig völlig verkniffe.
Simon Jenkins wagt sich im Guardian an eine Prognose über den Stil von Charles III als König. Der Artikel endet so: "Britain’s new king is an ostentatious controversialist. At very least, his reign is unlikely to be dull." (Großbritanniens neuer König ist ein unverhohlener Polemiker. Langweilig dürfte seine Regentschaft jedenfalls nicht werden")
 

sommersonne

Well-Known Member
Theoretisch kann er ja so alt werden wie seine Eltern. Das könnte für die dann jeweiligen Regierungen noch einiges an "Spaß" bringen. Immerhin hat er meines Erachtens eine gute Grundeinstellung. Er setzt sich für den Klimaschutz ein und hilft auch hin und wieder armen Personen. Da darf er ruhig etwas kauzig sein.
 

Bintje

Well-Known Member
Hat jemand zufällig Charles' erste Rede gestern verfolgt? Sie wurde ja offenbar auf verschiedenen Kanälen übertragen, ich hab's auf BBC gesehen, ... die aber ansonsten offenbar überhaupt kein anderes Thema mehr kennen (klaro, aber trotzdem... : / ; ))
Hier das Transkript samt Video. Erfreulicherweise hat er sich einigermaßen kurz gehalten (knapp zehn Minuten).


Ich finde, er hat es gut gemacht. Und klar ist nun auch, dass er König bleiben will, bis er selbst irgendwann stirbt.

Die unsägliche Truss-Regierung hat jetzt natürlich einen zeitlichen Vorsprung durch die Trauerzeit, kann sich in Ruhe sortieren und vorbereiten. Außerdem dürften die Medien sie erst einmal schonen, weil Truss das Amt während des Regenten-Wechsels übernahm.
Johnson dürfte trotzdem noch nicht ganz weg sein vom Fenster, dem Augenschein bei seinem Auftritt im Parlament nach zu urteilen.
 

EnRetard

Well-Known Member
Wundert sich eigentlich niemand, dass die Queen noch am Dienstag Johnson verabschiedet und Truss ernannt hat, wobei sie zwar gebrechlich, aber recht vergnügt aussah, und zwei Tage später gestorben ist? Über die Todesursache ist nichts bekannt, über Krankheiten auch nicht. Auffällig ist aber, dass sie seit ihrer Covid-Infektion auffällig abgebaut hat. Könnte ihr körperlicher Verfall damit zu tun haben?
 

Bintje

Well-Known Member
Über die Todesursache ist nichts bekannt, über Krankheiten auch nicht.
Das würde auch niemals bekannt gegeben. Ob es also ursächlich an Spätfolgen der Covid-Infektion oder an (zusätzlichen) Primärerkrankungen lag, werden wir nie erfahren. Dazu noch das hohe Alter ...

Jedenfalls schreibe ich es eiserner Selbstdisziplin und irgendwelchen Stärkungsmittelchen zu, dass sie zwei Tage vorher noch auf den Beinen war.
Wenn du dir Fotos oder YT-Ausschnitte von ihrem Empfang mit Liz Truss genau anschaust, könnte man auf die Idee kommen, dass sie kurz vorher noch einen Zugang an der Hand hatte, also eventuell am Tropf gehangen haben könnte. Sonst wäre die Hand wohl nicht so bläulich verfärbt gewesen.

Möglicherweise hatte sie ja verfügt, es ganz zuletzt einfach laufen zu lassen und alles Intensivmedizinische bis auf Palliativmaßnahmen zu unterlassen.
So kann es dann auch sehr schnell gehen, je nach körperlichem Zustand und vermutlich auch dem Gemisch im Perfusor.
 

sommersonne

Well-Known Member
Ich kann ja mal spekulieren. Auf dem Bild mit Truss hat sie ja komische Hände gehabt. Die Fingerspitzen waren total weiss. Also überhaupt nicht mehr durchblutet. Daraus könnte man als Laie schließen das ihr Herz schon schwach war und es nicht mehr geschafft hat Blut durch den ganzen Körper zu pumpen. Wie es mit den Füssen war konnte man logischerweise nicht sehen. Es könnte schon sein das es in den zwei Tagen immer schwächer wurde und dann nicht mehr geschlagen hat.
Vielleicht wird die Ursache irgendwann bekannt. Nichts bleibt lange verborgen und wir wissen ja auch an was die Könige vor ihr gestorben sind.
 
Top