Brexit - das Phantom

Bintje

Well-Known Member
Danke fürs Update, @EnRetard . Das war nötig. In zwei Wochen sind dort Kommunalwahlen, und am vergangenen Freitag trat der britische Vizepremier und Justizminister Dominic Raab zurück: Ein Ultra-Brexiteer, gegen den sich zuvor Mobbing-Vorwürfe gehäuft hatten.
Premier Rishi Sunak, der angeblich "sehr traurig" über Raabs Rückzug gewesen sein soll, benannte noch am selben Tag den bisherigen Verteidigungs-Staatssekretär Alexander Chalk als Nachfolger.


"Gegen Raab lagen seit Monaten Beschwerden einer Reihe jüngerer Beamtinnen aus unterschiedlichen Ministerien vor und so stimmte er der unabhängigen Untersuchung durch den Kronanwalt Adam Tooley zu. Sollte ihm tatsächlich Mobbing zur Last gelegt werden, müsse er natürlich seinen Hut nehmen, versicherte der Minister. Raab ist also konsequent: „Ich halte es für wichtig, mein Wort zu halten. [...]

Okay, und tschüs! Die hellste Kerze auf der Torte schien er abgesehen von seinem radikalen Brexit-Kurs und dem irritierenden Umgang mit Mitarbeiter:innen sowieso nicht zu sein.

"Im Foreign Office soll Raab hinter vorgehaltener Hand als „dämlicher Dominik“ – englisch: Dim Dom – bekannt gewesen sein."

:D


 

Bintje

Well-Known Member
Hat jemand von euch die Übertragung der Krönung gesehen? Ich nicht, nur ganz kurz heute früh mal reingeluschert, festgestellt, dass unter anderem das Erste offenbar geschlagene sieben Stunden sein Programm damit zu füllen beabsichtigte und gleich abgeschaltet.
Davor aber noch mitbekommen, dass Demonstranten, die am Trafalgar Square mit Plakaten und Schildern gegen die Monarchie protestieren wollten, von der Polizei sofort festgenommen wurden. Annette Dittert, die für die ARD aus London berichtete, äußerte sich entsprechend kritisch und sagte, das harte Durchgreifen sei sicherlich auch Ergebnis eines schärferen Gesetzes, das erst kürzlich von Charles unterzeichnet worden sei.

Insgesamt haben sie laut Guardian offenbar 52 Leute hops genommen. Human Rights Watch verglich es mit Moskauer Verhältnissen, und Amnesty International UK protestierte ebenfalls: Der Besitz eines Megaphons oder das Zeigen von Plakaten dürfe niemals Grund für eine Verhaftung sein.


ps Eben mal die Chose telefonisch mit meinem Lieblingsbriten durchgehechelt, dem anti-monarchistischen Menschenfreund, der sich nach x Jahren hier kurz vorm Brexit hat einbürgern lassen. Er schnaubte nur aufgebracht und sagte: "Was erwartest du von einem Land, in dem es eine Straftat ist, eine Briefmarke mit der Abbildung der Queen verkehrt herum auf den Briefumschlag zu kleben oder darauf zu spucken!?"
Ich: " .... dein Ernst?" :oops: Und er: "Ja. Seit dem 19. Jahrhundert."
Worauf wir uns spontan einig darüber waren, dass Charles dieses absurde Gesetz ganz sicher nicht abschaffen wird, no, no.
 

Bintje

Well-Known Member
Spannender: Die britischen Kommunalwahlen sind für die Tories total in die Hose gegangen. Sie sollen insgesamt 1000 Verwaltungen verloren haben, die überwiegend an Labour und die Lib Dems gegangen sind, und eine Kommune, leider weiß ich nicht welche, stimmte angeblich komplett grün.
Die Grünen haben aber auch unabhängig davon Zuwächse erzielt.


Zumindest auf Kommunalebene sind die Tories schon mal Geschichte; nur wissen sie es noch nicht und werden es wohl erst erkennen, wenn sie bei den Unterhauswahlen auf dem Bauch landen. ;)
 

Bintje

Well-Known Member
Die Tories haben leider nicht 1000 Kommunalverwaltungen verloren, sondern 1068 Sitze in Kommunalparlamenten.
Danke für die Korrektur, die Angabe stammte von meinem eingedeutschten Briten, der aber manchmal nicht ganz firm ist.
Deswegen schrieb auch von "sollen .. verloren haben", nicht "haben verloren". Tatsächlich war ich nur zu faul, es auf die Schnelle zu überprüfen. ;)
 

sommersonne

Well-Known Member
Die eiserne Frau ist in April 2013 gestorben.

Dass sie so getraut wurde hätte ich nicht gedacht.
Ist das schlecht wenn sie so geehrt wurde nach ihrem Ableben? Wahrscheinlich fand man sie nicht so schlecht und vielleicht werden scheidende hochrangige, auch ehemalige, Politiker in England so geehrt nach ihrem Ableben?
Ich habe mich da noch nicht dafür interessiert.
 

Burebista

Well-Known Member
Ist das schlecht wenn sie so geehrt wurde nach ihrem Ableben? Wahrscheinlich fand man sie nicht so schlecht und vielleicht werden scheidende hochrangige, auch ehemalige, Politiker in England so geehrt nach ihrem Ableben?
Ich habe mich da noch nicht dafür interessiert.
Ist gar nicht schlecht. Im Gegenteil!
Bei uns ist schlimm. Wir wechseln die Premierminister wie die Strümpfe und haben kein Empfinden für Zeremonien. Und trauen nach jedem Strumpf- Premierminister macht keiner.
 
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