Brexit - das Phantom

EnRetard

Well-Known Member
Der Hauptgrund für die Armut in GB sind die aus ideologischen Gründen jämmerliche Sozialhilfe und der Wohnungsmarkt. Es gibt kein soziales Mietrecht, nur Angebot und Nachfrage. Die Wohnkostenzuschüsse sind zu niedrig und die Kommunen sind zu arm, um die Leute menschenwürdig unterzubringen. Die Lebensmittelpreise sind, wenn man die Preise von Aldi UK mit denen von Aldi in Deutschland vergleicht, nicht unbedingt höher, sondern teilweise deutlich billiger. https://www.aldi.co.uk/c/groceries Das sind nicht die Sonderangebote, sondern das reguläre Sortiment. Gut, Alkohol ist teurer, weil sie Steuern höher sind.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Dass die Armut in UK größer und bedrohlicher ist als in Deutschland, und dass der Brexit für die Armen zu weiteren Nachteilen führen wird.
Aber vielleicht wird alles auch ganz anders und UK erhebt sich zur alten Blüte. Dafür müsste allerdings Trump liefern, also seine Versprechen einhalten. Danach sieht es zur Zeit nicht aus. Im November sind wir schlauer.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Gut, das sehe ich wohl auch so. Aber da mach ich mir doch mehr Gedanken um die deutsche Armut.
Und vor UK auch dann doch eher um Armut und Hunger im Rest der Welt.
Der Rest der Welt liegt nicht direkt vor der Haustür wie Berlin oder London. Je nachdem, wo man wohnt, ist beides gleich weit entfernt. Jedenfalls fällt es mir schwer, mich mit den Berlinern verbundener zu fühlen als mit den Londonern, Kopenhagenern, Parisern oder Zürchern. Es gibt ja auch die alte Weisheit, dass man dort anfangen sollte, wo man lebt, wenn man die Welt ein wenig besser machen möchte. Noch anders gesagt: auf eine Art ist Rheda Wiedenbrück von meiner Haustür weiter entfernt als London, dennoch geht es mich etwas an, wenn dort das Recht gebrochen wird. So weit weg sind die Mastställe usw. dann doch wieder nicht. Germany first ist aus meiner Sicht so ungefähr das schlechteste Rezept ever. Noch anders gesagt: die EU sollte UK immer ermöglichen, Entscheidungen zu revidieren.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
UK hat die Armut schon einmal durchlebt; vor Thatcher.
Wenn das Johnson-Konzept an den Thatcherismus anschließt, der UK die Strukturprobleme der Gegenwart beschert hat, dann ist er vielleicht Anhänger der Theorie, dass man Feuer mit Feuer bekämpfen soll. Die Brandrückstände bilden dann den Humus für den neuen Wald. Wenn ich mir die Größe der Insel anschaue, denke ich, dass UK nicht genug Wald hat für diese Methode hat. Außerdem erscheint Trumps Wiederwahl gefährdet.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Als ob wir es geahnt hätten ...
Die Eu droht mit Abbruch der Verhandlungen,
https://www.spiegel.de/politik/ausl...lungen-a-d0cf197b-9d42-4333-822e-6a224ab3acd6
und Boris Johnson mit Vertragsbruch.
https://www.sueddeutsche.de/politik/brexit-johnson-nordirland-1.5024383
Wenn ich Boris richtig verstehe, gibt es Ende des Jahres noch nicht einmal einen Brexit. Man tut einfach so, als sei UK noch nie in der EU gewesen. Das erinnert mich an Henry VIII, der auch nie in der katholischen Kirche war und an Sir Francis Drake, der seine Piraterie auch nie im Namen der Königin betrieb. Was nicht sein soll, ist nicht. Es gibt für eine Nation viele Wege, sich in die Abhängigkeit und damit in die Bedeutungslosigkeit zu manövrieren. Ein dummes Regierungsoberhaupt mit speichelleckenden Pensionsanwärtern (Des Kaisers neue Kleider) ist einer der sichersten Wege.
 

Bintje

Well-Known Member
(...)Wenn ich Boris richtig verstehe, gibt es Ende des Jahres noch nicht einmal einen Brexit. Man tut einfach so, als sei UK noch nie in der EU gewesen. Das erinnert mich an Henry VIII, der auch nie in der katholischen Kirche war und an Sir Francis Drake, der seine Piraterie auch nie im Namen der Königin betrieb. Was nicht sein soll, ist nicht. Es gibt für eine Nation viele Wege, sich in die Abhängigkeit und damit in die Bedeutungslosigkeit zu manövrieren. Ein dummes Regierungsoberhaupt mit speichelleckenden Pensionsanwärtern (Des Kaisers neue Kleider) ist einer der sichersten Wege.

Meine Lieblingsbriten spotten: Boris kann kein Multitasking. Corona und Brexit überfordern ihn so sichtlich, dass die letzten Umfragen für ihn gar nicht erfreulich sind. Wäre jetzt Wahl, käme es zum Patt.
Der neue Labour-Chef Keir Starmer macht offenbar einen guten Job. Er nimmt BoJo so säuberlich auseinander, dass mehr und mehr Leute merken, was der für ein Scharlatan ist.
 
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