Spaniens Gesundheitssystem:
Insgesamt hat das Gesundheitssystem in Madrid durch die Sparpolitik infolge der Eurokrise seit 2008 rund 4000 Stellen aller Art verloren. Die Zahl der Betten ging um rund 3000 zurück, während die Einwohner der Region um 500.000 zunahmen. Heute gibt es nur noch 9,5 Betten in Intensivstationen pro 100.000 Einwohner. In Österreich sind es 28,9. "Das Problem begann lange vor der Eurokrise", ist sich Javier Padilla, Hausarzt in einem Gesundheitszentrum in Fuencarral im Norden Madrids, sicher. "In den letzten 20 Jahren gibt die konservative Regierung immer weniger für das öffentliche System aus und privatisiert, wo es nur geht", erklärt der Experte in Gesundheitspolitik, der vergangenen Herbst ein Buch über die Gesundheitspolitik mit dem Titel "Wen werden wir sterben lassen?" veröffentlichte.
Den 33 öffentlichen Krankenhäuser stehen heute 50 private Kliniken gegenüber. Sieben davon haben jetzt, mitten in der Corona-Krise, "für unbestimmte Zeit" geschlossen und einen Großteil der Belegschaft entlassen. Es fehle an Patienten, die nichts mit dem Virus zu tun hätten, lautet die Begründung.