Nichts an dem, was Wissenschaft damals sagte zur Frage nach den Schulschließungen, war falsch, ist überholt, war damals unzulänglich, weiß man heute besser, würde man mit heutigem Wissen anders entscheiden.
Kinder waren keine Pandemietreiber. Bei normalen Grippeviren sind sie Pandemietreiber, weil sie immunologisch naiv sind; viele Erwachsene haben speziell diese Grippe oder einen sehr verwandten Virus schon gehabt, stecken sich nicht mehr an. Heißt, im Schnitt stecken sich mehr Kinder an als Erwachsene und tragen es weiter zu den Erwachsenen, die noch nicht / nicht mehr immunologisch naiv sind. Das ist hier aber nicht der Fall, da die Erwachsenen genauso immunologisch naiv sind wie die Kids.
Kinder sind aber auch nicht weniger ansteckend als Erwachsene. Kinder sind weniger betroffen von schweren Verläufen, darum hatte man am Anfang die Hoffnung, na, die haben kleine Lungen, vielleicht verteilen sie gar nicht so viel Virus. Doch. Tun sie. Eine Schulklasse ist genau so ein f*cking Superspreader-Event wie eine Betriebsweihnachtsfeier.
Das bedeutet, Du mußt die Bevölkerung im hohen Masse voneinander isolieren. Wenn nicht die Schulen, dann mußt Du irgendwo anders großflächig Sozialkontakte verhindern. Im Freizeitbereich hat man das umfänglich gemacht. Kneipen zugemacht, keine Konzerte, kein Karneval, keine Privatparties, bis hin zu Ausgangssperren. Hätttest Du, wie Lauterbach suggeriert, die Kitas und Schulen aufgelassen, ohne im gleichen Maße irgend etwas anderes zu schließen, hätten wir die totale Katastrophe gehabt. Mit Luftfiltern hätte man noch was reissen können. Auch das war Sommer 2020 klar, Stichwort „Lüften ist das neue Händewaschen“. Man hat sich entschieden, die Industrie eigenverantwortlich weiterfahren zu lassen auf Kosten der Kinder.