Coronavirus Covid-19 ---- Sind die Maßnahmen angemessen?

Mendelssohn

Well-Known Member
Das wäre ja nicht schlecht. Denn dann könnte man die Luftzirkulatin in den Schlachthöfen anpassen und so das Virus eindämmen.
Wenn Schlachthöfe in ihrer gegenwärtigen Gangart vom Grundsatz her Infektionshotspots sind, dann muss eine ganz neue Schlacht- und Viehhaltungskultur entwickelt werden. Dies dämliche Argument, dass der Verbraucher über das Tierwohl entscheide, übersieht, dass Milliarden in das Brainwashing der Verbraucher gepumpt wurde, damit sie ein Verlangen nach 9XFleisch in der Woche entwickeln, statt Fleich wie Jahrtausende zuvor als wertvolle Ergänzung zu verzehren. Inzwischen ist in Deutschland, vor allem in Deutschland wie nirgends sonst, Fleisch billiger als saisonales Gemüse aus dem Umkreis. Dies nicht, weil die Verbraucher danach verlangt hätten, sondern weil es ihnen systematisch von der Tierverwertungsindustrie eingebläut wurde.
Ich bin kein Veganer und kein Vegetarier, aber die Tage mit einer Fleischmahlzeit werden zunehmend weniger. Als Fleischesser bin ich hauptsächlich zum Parasiten meines Hundes geworden: er bekommt in entsprechenden Portionen das Suppenfleisch (seit Jahren nicht mehr vom Supermarkt), ich koche mir aus der Brühe jeden Tag eine andere Suppe :) Heute z. B. Curry Champignon mit Frühlingszwiebeln. Ob das Gemüse von freien Menschen geerntet wurde, weiß ich natürlich nicht und kann es nicht einmal hoffen.
Was in den Schlachthöfen passiert ist Menschen- und Tierquälerei. Einem Grubenpferd im 19. Jahrhundert ging es im Vergleich zum Schwein im 21. Jahrhundert blendend. Und dem osteuropäischen Fließband-Tierzerleger geht es prinzipiell nicht besser als der "Reservearmee" des 19. Jahrhunderts, die zum Lohndumping gebraucht wird.
Mich würde bei der Dichte der Belegung der teuer vermieteten Bestandsbruchbuden jedenfalls nicht wundern, wenn sich zwei Bulgaren ein Bett teilen. Das kann man mit der Schichtleitung vereinbaren.
Wenn Marx und Engels leben würden, würden sie den Gerichtsprozessen beiwohnen und Protokoll führen. Sie würden die Ausführungen der Schlachthofbesitzer den Berichten der Fließband- und Akkordarbeiter gegenüberstellen. Sie würden die Gewerkschaften und die Politik zitieren und am Ende Zahlen präsentieren. Die kalte Gier.
"Das Kapital" ist voll mit Beispielen aus den real life. Kleinkinder, die zum Säubern der Fabrikschlote an Besen gebunden werden, Fünfjährige, die vierzehn Stunden im Stollen eine Tür zu bedienen haben, Frauen, die wegen der Hitze mit blankem Busen im Bergwerk arbeiteten ... also Beispiele zur Verkrüppelung der Arbeiterschaft, deren durchschnittliche Lebenszeit nur halb so lang war wie von Kaufleuten, Beamten, Juristen und Sonstigen, die nicht hungrig ins verwanzte und verflohte Bett fielen. "Das Kapital" ist voll von solchen Berichten mit Quellenangabe.
Mitten in Deutschland, vor unserer Haustür, wird immer noch wie beschrieben gewirtschaftet.
Philosophisch betrachtet: die Strafe fürs Kapital ist längst überfällig. Nur wird sie bis nach ganz unten weitergereicht und erlitten. Und damit meine ich nicht die Gütersloher, die für ein Attest für ihren Sommerurlaub anstehen. Das kann man verschmerzen. Aber nicht, was auf den Schlachthöfen passiert.
 

Zerd

Well-Known Member
Jetzt könnt ihr euer Bashing wieder aufnehmen...

Das Nachtmagazin ist mit diesem Filmbeitrag meiner Aufforderung postwendend nachgekommen. Die eigentliche Nachricht: die Berliner Landesbank hätte innerhalb von 48h 890 Millionen Euro an Corona-Zuschüssen ausgezahlt. Dabei hätten sich 870 konkrete Verdachtsfälle von Betrug ergeben, denen die Polizei jetzt nachgeht.

Wie eröffnet der Filmbeitrag in Wort und Bild? "Polizisten durchsuchen eine Moschee in Berlin. Der Verdacht: Islamisten hätten über mehrere Strohfirmen zu Unrecht Corona-Gelder kassiert. Einer von 870 Verdachtsfällen..." und dann beginnt die eigentliche Nachricht!

Ähnliches gab es auch vor ein zwei Wochen zu bewundern. Als, vorwiegend in der Presse, im Zusammenhang mit dem Floyd-Mord auch über Rechtsradikalität in der Bullerei berichtet wurde, schob die Tagesschau gleich an prominenter Stelle einen Nachrichtenbeitrag über Clan-Kriminalität in Niedersachsen ein. Die Botschaft: "Es macht schon Sinn, wenn wir uns vor allem auf die Araber und Türken konzentrieren!"

Hier wie sonst auch immer wieder üblich: kein Wort darüber, was denn Ursachen dafür sein könnten, dass für Menschen mit Migrationshintergrund eine kriminelle Karriere offenbar etwas attraktiver zu sein scheint wie dem Durchschnitt der einheimischen Bevölkerung. Und wenn man diese Frage eben unberücksichtigt lässt, dann beantwortet sie der animalisch-instinktive Affekt auf seine Weise: Menschen aus diesem Kulturkreis haben eben einfach eine größere kriminelle Veranlagung!

Erst kürzlich konnte ich das auch im Gespräch mit Lehrern genau so verfolgen. Es ging darum, dass die Flüchtlingskinder nach ein bis zwei Jahren Sprachkurs und Vorbereitung auf Arbeit und Beruf, was ungefähr einem Hauptschulabschluss gleichkommen sollte, nur zu etwa einem Prozent Berufsfachschulniveau erreichen würden. Und gleich hatte einer der Lehrer dafür auch den Grund parat: "die sind von Ihrer Kultur her einfach so geprägt: faul bildungsfern, zu Korruption und Vetternwirtschaft neigend. Und so kommt man eben hier in diesem Land auf keinen grünen Zweig!"

Aber das soll es dann auch wirklich gewesen sein für heute. Denn wenn man sich zu sehr auf dieses Thema der latenten und offenen Diskriminierung in diesem Land konzentriert und wirklich jeden Vorfall dazu kommentieren wollte, dürfte man den Laptop gar nicht mehr zuklappen...
 

EnRetard

Well-Known Member
Die Reisewarnung gilt bis Ende August für alle Drittstaaten wie auch für EU-Staaten, in denen die Zahl der Neuinfektionen 50/100.000 übersteigt. Aktuell betrifft das auch Schweden, falls es dir entgangen sein sollte.
...und EU-Staaten, die Einreisende in Quarantäne stecken. Das betrifft aktuell Malta.
Die 7000-€-Abdeckung für 33 € ist reine Geschäftemacherei. Ein Rundum-Schutz mit Transport nach D sollte für 33 € drin sein und wäre immer noch deutlich teurer als fast alle deutschen Reisekrankenversicherungen, die all das auch abdecken.
 

EnRetard

Well-Known Member
Das Nachtmagazin ist mit diesem Filmbeitrag meiner Aufforderung postwendend nachgekommen. Die eigentliche Nachricht: die Berliner Landesbank hätte innerhalb von 48h 890 Millionen Euro an Corona-Zuschüssen ausgezahlt. Dabei hätten sich 870 konkrete Verdachtsfälle von Betrug ergeben, denen die Polizei jetzt nachgeht.

Wie eröffnet der Filmbeitrag in Wort und Bild? "Polizisten durchsuchen eine Moschee in Berlin. Der Verdacht: Islamisten hätten über mehrere Strohfirmen zu Unrecht Corona-Gelder kassiert. Einer von 870 Verdachtsfällen..." und dann beginnt die eigentliche Nachricht!

Ähnliches gab es auch vor ein zwei Wochen zu bewundern. Als, vorwiegend in der Presse, im Zusammenhang mit dem Floyd-Mord auch über Rechtsradikalität in der Bullerei berichtet wurde, schob die Tagesschau gleich an prominenter Stelle einen Nachrichtenbeitrag über Clan-Kriminalität in Niedersachsen ein. Die Botschaft: "Es macht schon Sinn, wenn wir uns vor allem auf die Araber und Türken konzentrieren!"

Hier wie sonst auch immer wieder üblich: kein Wort darüber, was denn Ursachen dafür sein könnten, dass für Menschen mit Migrationshintergrund eine kriminelle Karriere offenbar etwas attraktiver zu sein scheint wie dem Durchschnitt der einheimischen Bevölkerung. Und wenn man diese Frage eben unberücksichtigt lässt, dann beantwortet sie der animalisch-instinktive Affekt auf seine Weise: Menschen aus diesem Kulturkreis haben eben einfach eine größere kriminelle Veranlagung!

Erst kürzlich konnte ich das auch im Gespräch mit Lehrern genau so verfolgen. Es ging darum, dass die Flüchtlingskinder nach ein bis zwei Jahren Sprachkurs und Vorbereitung auf Arbeit und Beruf, was ungefähr einem Hauptschulabschluss gleichkommen sollte, nur zu etwa einem Prozent Berufsfachschulniveau erreichen würden. Und gleich hatte einer der Lehrer dafür auch den Grund parat: "die sind von Ihrer Kultur her einfach so geprägt: faul bildungsfern, zu Korruption und Vetternwirtschaft neigend. Und so kommt man eben hier in diesem Land auf keinen grünen Zweig!"

Aber das soll es dann auch wirklich gewesen sein für heute. Denn wenn man sich zu sehr auf dieses Thema der latenten und offenen Diskriminierung in diesem Land konzentriert und wirklich jeden Vorfall dazu kommentieren wollte, dürfte man den Laptop gar nicht mehr zuklappen...
Burası Almanya :cool:
 

Bintje

Well-Known Member
...und EU-Staaten, die Einreisende in Quarantäne stecken. Das betrifft aktuell Malta.
Die 7000-€-Abdeckung für 33 € ist reine Geschäftemacherei. Ein Rundum-Schutz mit Transport nach D sollte für 33 € drin sein und wäre immer noch deutlich teurer als fast alle deutschen Reisekrankenversicherungen, die all das auch abdecken.

Ja, das kann man so sehen, aber Vorsicht!: bloß nicht erwähnen. Sonst gibt's im Handumdrehen eine Szene mit besonderer Betonung individueller und kollektiver Diskriminierungserfahrungen, die es selbstverständlich nur im stets naziverdächtigen Almanya und speziell bei Usern wie Dir + mir gibt. Logo, wo sonst? ^^
Eingepreist, abgehakt.

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Okay, fast forward: Der von diversen Populisten diskriminierte Virologe Christian Drosten hat für seinen NDR-Podcast beim Grimme Online Award sowohl den Preis der Jury als auch den des Publikums gewonnen.

Grimme Online Award für "Coronavirus-Update"

Sehr verdient! Glückwunsch! :)

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Mendelssohn

Well-Known Member
Beschiss ist immer in Demokratien, aber der ist auch einkalkuliert. Außerdem stehen dem Rechtsstaat ausreichend Mittel zur Verfügung, sich die Knete zurückzuholen bzw. von nun an den Betrüger von jeglicher Bedarfsliste bis zu dem Zeitpunkt zu streichen, an dem er sein unrechtmäßig erhaltenes Geld zurückgezahlt hätte.
Viel wichtiger erscheint mir, Tönnies den Prozess zu machen und die Schadensersatzforderungen und sonstige Strafzahlungen wegen der unzähligen Rechtsverstöße so zu bemessen, dass sie wieder ganz klein anfangen müssen. Auch die Bauern müssen umdenken, wenn die Schlachthöfe kleiner werden und weniger Vieh geschlachtet werden kann. Dafür sollten sie nicht die Ställe zurückbauen.
BTW in Gütersloh sitzt auch Bertelsmann. Tönnies ist nicht das einzige Standbein in Ostwestfalen.

Laschet behauptet, man habe das Überspringen des Virus aus den Arbeitsräumen und Wohnquartieren der (osteuropäischen) Fleischzerleger auf die "Bevölkerung" des betulichen Gütersloh verhindert, weshalb eine Stigmatisierung der Güterloher Familien, die ihren Urlaub schon im letzen Jahr gebucht haben, nicht fair sei. Dass der Ausschluss der Arbeiter und ihrer Familien aus der Bevölkerung Güterslohs ein politisches NOGo ist, hat er leider nicht bemerkt in seiner Defensivpanik. Nein, er kanns nicht. Kraft hätte Corona professioneller gemanagt.
 

Alubehütet

Well-Known Member
BTW in Gütersloh sitzt auch Bertelsmann. Tönnies ist nicht das einzige Standbein in Ostwestfalen.
Danke, guter Hinweis :)
Kraft hätte Corona professioneller gemanagt.
Sehe ich kein Indiz für. Die Flüchtlingskrise hat sie verkackt, und ist zu Recht auch dafür abgewählt worden.

Auch von mir. Ich dachte, vielleicht kann Laschet es besser. Sprach einiges für. Heute sehe ich: Nein, auch nicht
 
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