Coronavirus Covid-19 ---- Sind die Maßnahmen angemessen?

EnRetard

Well-Known Member
Was ich am bestürzendsten fand, war der letzte Absatz:

Doch auch Schweden muss vorsichtig sein - von einer Herdenimmunität ist das Land trotz des stärkeren Infektionsgeschehens nämlich weit entfernt. Anfang Mai durchgeführte Antikörpertests ergaben Infektionsraten von lediglich vier bis sieben Prozent.

Unter dem Strich hat Schwedens Sonderweg ihnen nichts gebracht. Sie gehen genauso gefährdet in den nächsten Winter wie wir.
Nicht ganz. Inzwischen dürften es erheblich mehr sein, wenn man die ca. 0,4% Sterberate zugrundelegt, die Streeb in Gangelt ermittelt hat. Dann wären wir aktuell bei etwa 14% in Schweden, verglichen mit etwa 3% bei uns. Trotzdem hat Schweden versagt. Nicht, weil man dort im April draußen Kaffee trinken konnte (wenn es warm genug war), sondern weil Versammlungen bis 50 Personen erlaubt waren und vor allem, weil die Alten nicht geschützt und im Krankheitsfall nicht adäquat versorgt wurden.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Schweden: ntv hält dagegen.

Die Zahl der Schwererkrankungen, intensivmedizinischen Behandlungen usw. habe nicht zugenommen, folglich sei die Zunahme der erfaßten Neuinfektionen auf die Zunahme der Tests zurückzuführen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Stolpere gerade noch mal über @Burebistas Link im Forum. Danke noch mal, der hatte mir damals die Augen geöffnet, daß wir wohl wirklich ein Problem haben.

Ich denke, diese Grafik (und der von @Burebista verlinkte Text) läßt keine Diskussion mehr zu. China hat alles richtig gemacht. Shutdown. Sofort.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wenn ich mir das jetzt wieder durchlese ... *seufz*.

Laschet hat nichts gelernt, gar nichts. Beim leisesten Verdacht auf Unregelmäßigkeit: Sofort zumachen. Ganz Tönnies. 23 Infektionen bei 7000 Mitarbeitern sind zu viel, noch bevor ich mir die katastrophalen Bedingungen angesehen habe. Nicht erst warten, bis 1500 Infektionen nachgewiesen sind.

Wenn 1500, dann ganz Gütersloh und Umkreis abriegeln. Wir sehen ja insbesondere in Sachsen und Thüringen, wie wichtig es ist, möglichst früh den Laden möglichst radikal dicht zu machen. Um so schneller ist man durch. Daß Ramelow wieder aufgemacht hat, war absolut richtig. NRW war noch lange nicht so weit.

Und wenn man dann in vier Tagen sagt: O.k., hier waren wir tatsächlich übervorsichtig, der Lockdown war unnötig, Ihr könnt alle wieder zur Schule gehen, dann ist doch niemand ernstlich sauer (außer Attila Hildmann)! Alle sind erleichtert und froh, am Schlimmsten vorbeigeschrammt zu sein, und glücklich, eine so vor- und umsichtige Regierung zu haben.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Zumal wir doch eine entscheidende Lernerfahrung gemacht haben inzwischen: Der Mist hört auch irgendwann wieder auf, und sogar in absehbarer Zeit. Das fand ich mit das Frustrierendste im März: Die Ungewißheit. Keine klare Ansage, weil nicht möglich. Es dauert, so lange es dauert. Wenn es jetzt noch mal lokal einen Lockdown gibt für zwei, drei oder auch vier Wochen: Ja Herrgott, dann ist das jetzt so. Wir haben gelernt, das hat sich jetzt eingespielt, wir wissen viel mehr, was wirklich gefährlich ist, und dann machen wir das jetzt noch mal so.

Ich habe einen Riesenschiß, daß es im November erst richtig losgeht, wenn wir uns nicht mehr in Parks und auf Balkonen aufhalten mögen, und dann, verteilt durch Urlauber, nicht hier oder da, sondern überall gleichzeitig. Das dicke Ende kann erst noch kommen.

Selbst wenn in Schweden wirklich 14% immun sein sollten, wie @EnRetard hofft. Von einer Herdenimmunität von 60% ist das immer noch zu weit entfernt.
 
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