Die Schulen werden um der Wirtschaft willen in Ruhe gelassen. Es hat sich gezeigt, daß Kinder zuhause für die Arbeitnehmer in der Wirtschaft eine viel zu große Belastung sind. Die funktionieren dann nicht mehr richtig. Sind mit dem Kopf woanders, sind ausgepowert.
Auf die Idee, die Kurzarbeiter bezahlt zum Kinderhüten einzusetzen, kommt auch keiner. Stattdessen faseln sie was von Ausbildung und Kindeswohl. Dieses Schuljahr sollte man eigentlich sowieso komplett wiederholen. Alle sitzen bleiben lassen. Statt dem normalen Stoff, der eh' nicht zu schaffen ist, was Sinnvolleres machen.
Ganz ähnlich sehe ich das auch, bis auf das "Kinderhüten", das sollte dann doch weiterhin die eigene Familie übernehmen.
Helge Braun, CDU, war heute abend schon einige Male im TV zu sehen, und seine Aussagen sind so entlarvend, wie ich finde: es muss irgendetwas getan, wohin es führt, werden wir sehen, wir haben ja gesehen im Sommer, dass wir das handeln können, wenn jeder mitmacht usw. Dann noch, wie Du auch schon feststellst, der Hinweis, dass es bei den Schulen vor allem um Bildungschanchen ginge, aber vor allem entlarvend der Hinweis auf die "Katastrophe", die der Wirtschaft droht, und schnell hinterhergeschoben, natürlich die erwarteten Toten.
Überhaupt, so viele nehmen derzeit das Wort "Katastrophe" in den Mund, da wäre doch eigentlich die Möglichkeit gegeben, einmal näher zu ergründen, worin diese Katastrophe eigentlich besteht und vielleicht ein wenig zu kategorisieren. Da gibt es etwa eine Menge Familien, die Todesopfer oder Todkranke wegen Corona zu beklagen haben; oder solche, die wegen Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit einfach nicht mehr ihre Mieten und Raten bezahlen können; dann gibt es Katastrophenopfer, die statt bisher mit zwei Einkommen plötzlich mit einem auskommen müssen; unter den von den katastrophalen Schließungen betroffenen gibt es solche, die, ggf mit ihren Mitarbeitern, gerade so über die Runden kamen mit ihrem Buissiness, dann aber auch wieder solche, die bei vergleichbarer Größe ganz blendend verdient haben; viele sehen es natürlich als Katastrophe an, abends nicht mehr in die Kneipe oder zum Italiener gehen zu können, oder meinetwegen ins Kino oder ins Museum; ach ja, die vielen Anleger nicht zu vergessen, worunter es auch solche gibt, die einfach nur ihre klägliche Rente ein klein wenig aufbessern wollten, aber auch solche, die gerade einmal eine Million von den zehn Millionen verloren haben, die sie in den letzten Jahren eingenommen hatten.
Und alle sprechen sie gleichermaßen von Katastrophe und wie sehr sie unter den Corona-Maßnahmen zu leiden haben. Ist das wirklich so?