Coronavirus Covid-19 ---- Sind die Maßnahmen angemessen?

Bintje

Well-Known Member
Die Pandemie fördert die ganze soziale Ungleichheit zutage.

In kölns vornehmsten Stadtteilen da wo die Reichen gut abgeschottet im weiträumigen Eigenheim leben ist die Idenzienzahl quasi null.
In den sozialen Brennpunkten, wo die Menschen eng beisammen leben müssen und keiner nen entspannten
Homeofficejob hat, 400-700.


.

Das wurde u.a. schon in USA beobachtet, hier auch - und in der Schweiz verhält es sich offenbar keineswegs anders.

(...) in der Schweiz gab es letztes Jahr ein Interview mit der Medizinethikerin und Ärztin Tanja Krones.

Link

Aus dem Interview in @Berfin1980 s Link (lesenswert!):

"Corona ist eine soziale Krankheit. Wer stirbt? Es ist vorderhand zwar nur ein Erfahrungswert, weil wir in der Schweiz die soziale Klasse, das heisst primär die Einkommensklasse der Verstorbenen, nicht erheben. Ich bin aber mit vielen Beobachterinnen der festen Überzeugung, dass es vorwiegend die Armen sind, die sterben.

Wie stellen Sie das fest?

Man weiss, dass bei den hospitalisierten Covid-Patienten im mittleren Alter viele in prekären Berufen arbeiten und deshalb besonders exponiert sind, weil sie nicht im Homeoffice arbeiten können. Diese Menschen sind auch ganz generell in einem schlechteren gesundheitlichen Zustand als der Durchschnitt der Bevölkerung. Richard Horton, der Chefredaktor des «Lancet», hat für Corona den sehr treffenden Begriff der «Syndemie» lanciert. Corona ist weniger eine Pandemie als eine Syndemie: Tödlich wird das Virus ganz besonders da, wo es zusammentrifft mit ungünstigen sozialen Bedingungen."

Syndemie nennt sich das also. Was es keineswegs besser macht, nur griffiger. o_O

 

EnRetard

Well-Known Member
Infizierte geimpfte Personen sind deutlich weniger und seltener ansteckend als ungeimpfte - aber auch sie können das Virus weitertragen.

https://www.zeit.de/gesundheit/2021...ckungsgefahr-studie-forschung/komplettansicht
Auch im Guardian wird zur Vorsicht aufgerufen. Geimpfte sollten dieselben Vorsichtsmaßnahmen gelten lassen wie ungeimpfte. Selbst im Umgang unter vollständig Geimpften sollte Vorsicht herrschen. Küsschen und Umarmungen seien riskant, weil das Virus weitergetragen werden könne, auch wenn die Geimpfen selbst zu über 90% vor symptomatischer Erkrankung geschützt seien, könnten sie die Pandemie verlängern. Geimpfte, die unbedingt andere Geimpfte umarmen wollten, sollten dies nur tun, wenn ihrem Wohnort die Inzidenz sehr niedrig sei. Als Beispiele werden genannt: Shetland und die Western Islands (Inzidenz Null) - Umarmen ist vertretbar. Derry City (Nordirland) oder Kirklees (West Yorkshire) 83 bzw. 72 je 7 Tage/100.000: No hugging please. ------ Was das für Köln--Gremberghoven (>600) bedeutet, kann sich jedeR denken. Und hier geht es nur um Geimpfte untereinander, nicht um Omma liebkost ungeimpfte Enkelin.

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Vor diesem Hintergrund sollte in Deutschland mit seiner Inzidenz von aktuell knapp unter 150 noch lange nicht über Lockerungen für Geimpfte nachgedacht werden.
 

santiago

Well-Known Member
Einige Jahre private Erfahrungen mit der Schweiz haben mich gelehrt das sich Schweizer meist für etwas Besseres halten und ihr Land für etwas ganz Besonderes. Wäre ja nicht so schlimm, wenn sie dabei nicht oftmals so überheblich und belehrend wären. Aber das merken sie nicht mal. Deshalb wundert mich nicht was santiago hier so auftischt.

Deine Meinung geht auch unter Meinungsfreiheit.
 

santiago

Well-Known Member
Aufschlussreicher Artikel.
Ich wundere mich seit ein paar Tagen sowieso über das Schweizer Gesundheitssystem. Meine Tante hatte einen Dünndarminfarkt und wäre am Montag eine Woche im Kantonsspital. Sie hatte zwei OP´s, Bauchraum geöffnet. Entlassen wird sie am Montag und in eine sogenannte Reha-Kur gebracht. Dort ist sie dann für zwei Wochen. Als ob sich eine 81-jährige in zwei Wochen vollständig erholen könnte.
In Deutschland, deren Gesundheitssystem wir auch für schlecht halten, sind es vier Wochen und kann verlängert werden.

In Stein gemeisselt ist ein REHA - Aufenthalt nicht. Kann auch in einer REHA verlängert werden. War bei meinen inzwischen längst verstorbenen Vater und einer Tante von mir auch so. Stress würde ich mir deshalb nicht machen. Eine über 80-jährige Nachbarin, konnte nach der REHA in ein Pflegeheim für 6 Wochen, zum sich erholen.
Kenne die "Pflegi Muri". Dort wäre sie sicher nach der REHA gut aufgehoben. Gibt aber auch andere Pflegheime, wo auch Therapien anbieten.
 

santiago

Well-Known Member
Wenn man Parteien unterstützt die rechtspopulistisch und nationalkonservativ sind sagt das alles über den Schreiberling hier aus. Damit hat sich das aber auch fast erledigt.

Zum Umgang mit Covid 19 und dem Mangel an Pflegkräften in der Schweiz gab es letztes Jahr ein Interview mit der Medizinethikerin und Ärztin Tanja Krones.

Link

Rechtspopulistisch ? Ein Schlagwort und nicht mehr. Immerhin die Partei mit den meisten Mitgliedern. Auch 2 SVP Bundesräte sind in Bern. Natürlich wird vieles in gewissen in-und ausländischen Kreisen (Medien) verrissen. Das ist nicht verboten, man darf dies auch. Geht unter Medien-und Meinungsfreiheit.
 

santiago

Well-Known Member
Nach allem, was ich gelesen habe, gestatte mir einen Ausflug in die eidgenössische Politik:
Deine Mailfreundin gilt doch als Marine Le Pen der Schweiz, oder?
Zudem milliardenschwere Unternehmerin dank ihres SVP-Vaters, der ihr Aktienpakete geschenkt hat.
Lustiger Kerl, der nebenbei oder hauptamtlich - bitte verzeih, wenn ich das als Ausländerin falsch einordne - 2007 im schönsten Trump-Stil scheinbar "großzügig" erst auf mehrere Millionen Franken Bundesratsrente verzichtete, um sie dann 13 Jahre später nachzufordern, als es mit seiner privaten Finanzkalkulation offenbar nicht mehr so lief und mit der gegen Zuwanderung gerichteten "Begrenzungsinitiative" auch nicht.

https://www.srf.ch/news/schweiz/blocher-zur-rentenforderung-keine-geschenke-an-diesen-staat

Interessante Verhältnisse.
Bei allem, was man in Deutschland kritisieren kann, darf und teilweise muss: Dächte ich übers Auswandern nach, schiene mir die Schweiz ausgesprochen beklemmend. Aber das kann ja zum Glück jede:r sehen, wie er und sie will.
 

sommersonne

Well-Known Member
In Stein gemeisselt ist ein REHA - Aufenthalt nicht. Kann auch in einer REHA verlängert werden. War bei meinen inzwischen längst verstorbenen Vater und einer Tante von mir auch so. Stress würde ich mir deshalb nicht machen. Eine über 80-jährige Nachbarin, konnte nach der REHA in ein Pflegeheim für 6 Wochen, zum sich erholen.
Kenne die "Pflegi Muri". Dort wäre sie sicher nach der REHA gut aufgehoben. Gibt aber auch andere Pflegheime, wo auch Therapien anbieten.
Na das macht ja Hoffnung. Sonst ist sie ja noch sehr fit.
 
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