Coronavirus Covid-19 ---- Sind die Maßnahmen angemessen?

Berfin1980

Well-Known Member

Gehacke hier werden falsche Aussagen einfach richtig gestellt.

noch nichts aussagt über die Fähigkeit, einen mRNA-Impfstoff zu produzieren.

Und auch hier liegst du wieder falsch....aber nicht so schlimm woher solltest du das auch wissen.

262 Pharmaunternehmen...in Indien und genau weil, Arbeitskosten über 50 % niedriger sind, die Kosten der Produktion über 30 % niedriger und der Ganges noch einiges an Abwasser vertragen muss. Was ja in westlichen Ländern dann ein Problem ist.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Deren Argumentation geht so:

Die deutschen Impfstoff-Hersteller Curevac und Biontech stehen dem Ansinnen Washingtons ablehnend gegenüber. "Der Herstellungsprozess von mRNA ist ein komplexer Prozess, der über mehr als ein Jahrzehnt entwickelt wurde", teilte Biontech in Mainz mit. Es brauche erfahrenes Personal und Rohmaterialien, die für die Verwendung freigegeben werden müssten. Wenn eine der Anforderungen nicht erfüllt sei, könnten Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs weder vom Hersteller noch vom Entwickler gewährleistet werden. "Dies könnte die Gesundheit der Geimpften gefährden."

Eine Sprecherin von Pfizer sagte der New York Times, der Impfstoff habe 280 Komponenten von 86 Zulieferern aus 19 Ländern. Um das zu verarbeiten, seien komplexe Spezialanlagen und ausgebildetes Personal notwendig. In die gleiche Kerbe schlug auch der Generaldirektor des Pharmaverbandes IMFPA, Thomas Cueni. "Selbst, wenn die Patente ausgesetzt würden, würde in dieser Pandemie keine einzige zusätzliche Dosis die Menschen erreichen."

Die Pharmaindustrie argumentiert, dass sie auf eigenes Risiko Millionen in die Forschung investiere. Die allermeisten Projekte versandeten irgendwann. Wenn aber einmal ein erfolgreiches Mittel dabei herauskomme, müsse das Unternehmen auch Rendite machen können, um die Investitionen wieder hereinzuholen und Aktionäre zu belohnen.

Ich finde das zu einfach, zu sagen, denen gehe es nur um Geld. Warum denn hängt Pfizer überhaupt bei BionTech mit drin? Weil Pfizer die Produktionsanlagen hat, die kleine Startup-Klitsche BionTech nicht. Wenn das so einfach wäre, einfach mal Rezept rüberreichen und nach Anleitung bei indischen Generika-Herstellern produzieren zu lassen, BionTech würde dies tun und Pfizer aussen vor lassen.

Apple-Laptops vor 15 Jahren waren von Sony produziert worden. Da stand zwar Apple drauf. Die haben die Dinger entworfen, die Hardware vorgegeben, insbesondere das legendäre Braun-Design. Aber die hatten damals noch selber nicht die Produktionskapazitäten, nicht das Zuliefernetzwerk, das Sony in China hatte.

Und selbst wenn schon. Selbst wenn es nur um Geld ginge. Wer investiert in der nächsten Pandemie noch in Impfstoffe, die am Ende sowieso enteignet werden? Warum sollte BionTech noch in dieser Pandemie ihren Impfstoff anpassen an Escape-Varianten?

Ich glaube nicht, daß sie ernsthaft überlegen, die Patente zu enteignen. Die wollen die Preise drücken.
 
Zuletzt bearbeitet:

sommersonne

Well-Known Member
Wer investiert in der nächsten Pandemie noch in Impfstoffe, die am Ende sowieso enteignet werden? Warum sollte BionTech noch in dieser Pandemie ihren Impfstoff anpassen an Escape-Varianten?
Weil vielleicht die Wissenschaft nebst Medizinforschung für die Menschen da sein soll (sollte) und nicht für den Profit. Leider sieht es anders aus und leider gibt es Menschen die dafür Verständnis haben.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Abdul Muktadir ist frustriert. Der Chef der Pharmafirma Incepta aus Bangladesh würde gerne Corona-Impfstoff herstellen lassen und hätte nach eigenen Angaben auch das nötige Equipment für jeden verfügbaren Impfstofftyp, mit Kapazität für eine halbe Milliarde Impfdosen im Jahr. Eine Sorge vor unsicheren Impfstoffen zweiter Klasse in Entwicklungsländern, wie sie zuletzt Biontech-Chef Uğur Şahin (55) äußerte, nennt Muktadir "völligen Unsinn". Besonders einfach wäre für Incepta ein RNA-Vakzin wie die von Biontech oder Moderna, behauptet Muktadir. "Wenn wir den Bauplan für das Antigen bekommen, könnten wir sofort loslegen, weil zweieinhalb Produktionslinien ungenutzt herumstehen." Nur habe keine der westlichen Firmen auf seine Bitten reagiert, das Rezept zu teilen.

Quelle

Wenn das denn so einfach wäre, warum gibt es diese Diskussion überhaupt? Warum kooperiert niemand mit ihm gegen Geld, nicht einmal Moderna, die ja freizügiger umgehen mit ihrem Wissen? Sei es, daß sie ihnen die Lizenzen gegen Geld überlassen, sei es, daß sie sie als Hersteller einkaufen? Warum macht das niemand, bevor ein anderes das tut? Warum ist das sinnvoller, lieber überhaupt keinen Impfstoff zu produzieren oder später, als es noch so billig doch zu tun?

Der Mann sagt, eine halbe Milliarde Impfdosen kann er herstellen im Jahr. Wenn Moderna für jede Dosis nur einen Dollar Lizenzgebühren erhält, ist das immer noch eine halbe Milliarde Dollar haben oder nicht haben. Warum verzichten sie darauf?

Für mich erscheint einzig die Erklärung Sahins stimmig: wir trauen denen das einfach nicht zu, haben aber selber nicht genügend Leute, sie einzuweisen und Qualitätskontrolle zu gewährleisten. Bitte macht Einwände, erklärt mir das anders.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alubehütet

Well-Known Member
Leider können auch die Impfstoffentwickler nicht von Luft, Liebe und Dankbarkeit leben.
Doch, denn sie machen ja ohnehin genug Gewinn. Sie verkaufen die nächsten Jahre keine eine Dosis Impfstoff weniger, wenn sie befristet ihr Wissen freigeben, damit auch Milliarden Inder, Pakistaner, Brasilianer zusätzlich geimpft werden. Im Gegenteil, hätten sie es von sich aus schon getan, hätten sie daran zusätzlich verdienen können. Deswegen halte ich ihre Argumentation für stimmig, nicht das Wissen sei das Problem, sondern begrenztes Personal und begrenzte Rohstoffe.
 

Burebista

Well-Known Member

Burebista

Well-Known Member
Na da hat der Herr Sahin keine Probleme mit. Mit einer Milliarde oder sogar ein wenig mehr läßt es sich ganz gut leben.;) Andere Pharmaunternehmen wohl auch.
Corona-Impfstoff wird noch über viele Jahre hergestellt werden müssen, verhungern wird da keiner.
Muss jetzt an meinem Großvater mütterlicherseits nachdenken, der aus Frankreich kam und aus der Partei ausgeschlossen wurde, weil er Sozialismus nicht in Verbindung mit Enteignung (also Diebstahl) sehen konnte.
 

Bintje

Well-Known Member
Gehacke hier werden falsche Aussagen einfach richtig gestellt.

Deine Sichtweise. Zum Glück ist alles weiter oben säuberlich hintereinander nachlesbar.

(...)Wer investiert in der nächsten Pandemie noch in Impfstoffe, die am Ende sowieso enteignet werden? Warum sollte BionTech noch in dieser Pandemie ihren Impfstoff anpassen an Escape-Varianten?

Ich glaube nicht, daß sie ernsthaft überlegen, die Patente zu enteignen. Die wollen die Preise drücken.

Die sollen nicht enteignet, sondern befristet ausgesetzt werden, so weit ich das verstanden habe. Eine möglicherweise daraufhin einsetzende Generika-Produktion wäre bei Impfstoffen generell wohl nicht das Problem, weil viel zu risikobehaftet, da trauen mögliche Produzenten sich m.W. bisher nicht heran.

Aber Rohstoffe und Know-How lassen sich bei so hochkomplizierten Produkten nicht aus dem Boden stampfen. Das dauert. Dazu kommt: China und Russland drängen mit ihren Impfstoffen auf die Märkte der sog. Entwicklungs- und Schwellenländer, was bedeutet, dass die USA auf diesem Gebiet bislang das Nachsehen haben. Und ich traue Biden in dieser Hinsicht nicht: Ginge es bei der geforderten Freigabe nur um eine humanitäre Geste, nicht auch ganz wesentlich um Einfluss und den (Dauer-)Wettbewerb auf wichtigen Märkten, würde er das US-Exportverbot für Impfstoff und entsprechende Rohstoffe aufheben. Das hat er nicht getan: wohl aus gutem Grund. Denn auf die Art könnten die USA durch künstliche Verknappung den Daumen auf Produktionsmengen halten. Und da ich irgendwie dunkel erinnere, dass die Patente für Comirnaty bei Biontech verblieben sind (oder..?), läge es für Pfizer in der Zwischenzeit natürlich nah, sich das unter den Nagel zu reißen. Zumal Biontech bei Pfizer in der Kreide steht. Da gibt es hohe Rückzahlungsverpflichtungen.
Bei Curevac käme es dann in anderer Konstellation wohl ähnlich. Und so weiter.
Kann auch sein, dass ich die Einzelheiten der Biontech/Pfizer-Einigung falsch erinnere, aber das meine ich vor längerem in irgendeinem Wirtschaftsteil gelesen zu haben.
 
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