Die Frage stellt sich in der Tat, aber man muss es m.E. nicht nur situativ beurteilen, sondern auch prospektiv sehen: Omikron ist mit Sicherheit nicht die letzte Variante, mit der wir es zu tun bekommen, und sie hat bereits mehrere Dutzend Untervarianten ausgebildet, wenn ich es richtig verstanden habe. Andere Varianten lauern im Hintergrund und dürften sich irgendwann als durchsetzungsfähig(er) erweisen, je nach Impfquoten und Möglichkeiten zur Anpassung. Und sofern die aus welchen Gründen auch immer erfolgreicher in der Verbreitung und womöglich wieder aggressiver sein sollten als Omikron, möchte ich das Geschrei lieber nicht hören, wenn sich der Spuk noch über die nächsten Jahre verlängert.Was ist, wenn klar werden sollte: Omikron ist auch für Ungeimpfte kein Killer? Wie will man dann eine Impfpflicht rechtfertigen?
Meine Hoffnung richtet sich darauf, das Virus mit bestmöglich angepassten Impfstoffen so auszubremsen, dass es auch für Ungeimpfte irgendwann kein größeres Problem mehr darstellen kann - was nach meinem laienhaften Verständnis aber nur mit einer entsprechend hohen Impfquote funzen würde. Stichwort Schutzschirm, wenn es, wovon ich optimistischerweise ausgehe, in Zukunft so weit sein sollte, dass Impfstoffe der neueren Generationen auch die Übertragung verhindern.
Dazu kommt die Überlegung, dass (zu) viele Leute mit der Entscheidung für oder gegen eine Impfung ganz offenbar überfordert sind.
Sie sind nicht aus Prinzip dagegen, sondern haben oft nur Angst und sehen sich zum Teil durch abenteuerliche Gerüchte bestätigt.
Bei einer Impfpflicht würde ihnen die Last der Abwägung abgenommen, weil der Staat dafür gerade stehen würde.