Coronavirus Covid-19 ---- Sind die Maßnahmen angemessen?

Mendelssohn

Well-Known Member
Nein.
Die chinesischen Communities in Deutschland und den Niederlanden sind kleiner als in Italien.
In UK, dovon vor allem im Großraum London, leben knapp 450 000 Chinesen und noch einmal mehr als 800 000 Asiaten, die keine Inder, Pakistani oder Bangledeshi sind. Auch dürften allein wegen Hong Kong die britischen Handelsbeziehungen zu China insgesamt ausgeprägter sein als zwischen Italien und China, weshalb ich nicht glaube, dass es ein besonders hoher Anteil von Chinesen in der Lombardei für die hohe Infektionsrate oder gar Todesrate verantwortlich ist. Schließlich verteilen sich die 300 000 Chinesen in Italien aufs ganze Land, hauptsächlich in drei Landesteilen, so dass der chinesische Bevölkerungsanteil in der Lombardei nicht größer sein dürfte als der im Rhein-Ruhr- oder Rhein-Main Gebiet.

Das Coronavirus muss recht früh nach I eingeschleppt worden sein. Gibt es einen anderen denkbaren Weg als aus China?
Z. B. durch koreanische oder japanische Touristen, vielleicht sogar durch asiatisches Pflegepersonal in den hauptsächlich katholischen Alteneinrichtungen, die wiederum ihr Pflegepersonal sehr gern aus asiatischen Missionseinrichtungen rekrutieren.
Die hohe Sterberate in Italien - heute bzw. gestern wieder über 10% hat wohl damit zu tun, dass das Virus in die Seniorenheime gelangt ist, möglicherweise auch gestreut durch den Besuch der jungen Verwandten, die ein paar Tage in den Alpen auf Piste waren. Hausärzte als Überträger, wenn sie ins Heim gerufen werden.
Darum ja auch der durchgehende Apell, die Alten vor den Jungen zu schützen. Dies ist in Italien wahrscheinlich zu spät geschehen.
 

Zerd

Well-Known Member
Gerade sprach auf RTL eine sehr vernünftig klingende Professorin, selbst Ärztin und offensichtlich kein Medienprofi, die noch einmal konkret bestätigt hat, was ich hier zuletzt im Zusammenhang mit Kekule geschrieben habe:

Erst muss die Entwicklung abgewartet werden und wenn der Anstieg dann tatsächlich mal abflachen sollte, müssen sich Fachleute verschiedener Disziplinen zusammensetzen und darüber reden, welche Maßnahmen wann schrittweise gelockert werden können, "Leute, die sich mit diesen Bereichen und dieser Kinetik auskennen. Ein Virologe kann das NICHT beurteilen!"

Das klingt doch mal sehr sympathisch zurückhaltend...
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Deutschland z. B. bezieht sein Pflegepersonal hauptsächlich aus Osteuropa, das das Virus ja scheinbar übersprungen hat, weil kaum ein Flug aus Fernost in Breslau, Bratislava oder Riga einen Zwischenstop einlegt. Einfach nur Glück gehabt bisher. Kommt das Virus in unsere Alteneinrichtungen und Krankenhäuser, dann sieht es hier nicht anders aus als in Italien.

In den USA ist wieder eine ganz andere Situation. Dort wird das Virus keine Schneise zwischen jung und alt, sondern zwischen arm und reich, schwarz und weiß usw. ziehen. Dort sehe ich eine wirkliche Katastrophe heraufziehen, die mit Gottvertrauen und Trump nicht zu meistern ist.
 

EnRetard

Well-Known Member
Zwei Gedanken von heute:
1. Wir kriegen eine de-facto-Ausgangssperre verordnet und dürfen nicht mal mehr zu dritt durch den Park joggen oder spazieren gehen. Währenddessen bleibt eine echte Virenverteilanlage völlig unbeachtet: Das deutsche Mietshaus. Konkreter Fall in meinem engeren Umfeld: Ein Haus in der Kölner Innenstadt, 4 Stockwerke, Familien, Studierenden-WGs, Einzelpersonen. Eine junge Frau infiziert sich, hat ein wenig erhöhte Temperatur, denkt sich nix Böses, dann melden sich nach und nach massig Leute, mit denen sie das vorletzte Wochenende verbracht hat. Covid-19. Bis sie ihr Ergebnis hat, vergehen 12 Tage seit dem besagten Wochenende und zahlreiche Begegnungen im Treppenhaus, am Briefkasten, im Innenhof, im Keller, an den Mülltonnen. Nachbarn lassen sich testen, warten jetzt auf ihre Ergebnisse.

2. Alte Leute sollen schön zu Hause bleiben und sich die Prötteln vor die Tür bringen lassen. Findet man auch einer Discounter-Filiale im Kölner Südosten, in der ich heute vergeblich nach Klopapier suchte. Eine (auch schon Ü60-) Angestellte lässt sich ganz stolz darüber aus, dass sie und Kolleginnen eine alte Frau weggeschickt hätten, sie solle sich selbst vor Ansteckung und das Gesundheitswesen vor Überlastung schützen. Die Betroffene soll wenig Verständnis gezeigt haben.
 

Msane

Well-Known Member
Vor ein paar Tagen waren die Leute noch disziplinierter, heute war wieder so ein Tag wo im großen Supermarkt uns gegenüber kaum etwas von den Einschränkungen zu sehen war.
Familieneinkäufe, herumtollende Kinder, Jugendliche die zusammen rumlaufen usw.
Überall Menschengruppen die sich nicht an die Vorgaben halten.
Bei allem Verständnis zur westlichen Freiheitsliebe und dem Willen sich staatlichen Anordnungen zu widersetzen, diesesmal befürchte ich wird es uns den Kopf kosten.
Sobald alle Intensivbetten belegt sind bricht dann die große Panik aus.


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