Das Wetter

Mendelssohn

Well-Known Member
Es herbstet. Weniger von den Temperaturen aus betrachtet als vom Licht und den Farben.
Die Tagen werden kürzer, die Vögel versorgen ihre letzte Brut, bei den kleinen Spatzenvögel vielleicht sogar eine dritte Brut in diesem Jahr, die Minkolben des Mais können womöglich in Feinkostgeschäften einen Abnehmer finden (statt im Biosprit) und die Apfelernte soll phänomenal sein wegen der exzellenten Bestäubungsbedingungen im Frühjahr.
Die Viehmäster haben natürlich ein Problem, mussten mehr Futter aus Holland zukaufen als sonst, aber aus meiner Sicht kein Grund für Subventionen. Die Ställe sind sowieso überfüllt, und ein wenig mehr Platz für Schweine und Kühe würde dem Tierwohl nicht schaden.
 

eruvaer

Well-Known Member
Die Ställe sind sowieso überfüllt, und ein wenig mehr Platz für Schweine und Kühe würde dem Tierwohl nicht schaden.
Meiner Erfahrung nach führt weniger Vieh ob Ställen lediglich zu leeren Boxen. Die übrigen Tiere blieben gleich dicht stehen. Ist einfacher zu bewirtschaften.
Auch in kleineren Betrieben, wo die Tiere noch recht freundlich und ländlich zusammen stehen kenne ich es so.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Meiner Erfahrung nach führt weniger Vieh ob Ställen lediglich zu leeren Boxen. Die übrigen Tiere blieben gleich dicht stehen. Ist einfacher zu bewirtschaften.
Auch in kleineren Betrieben, wo die Tiere noch recht freundlich und ländlich zusammen stehen kenne ich es so.
Damit hast du vermutlich recht. Das Tierwohl interessiert den Bauern nur, wenn dabei mehr Speck oder mehr Milch rauskommt. Auch wenn's keiner braucht.
Stell dir das Tier vor, dessen Fleisch im Kilopreis für 3-5 Euro an den Endverbraucher geht. Darin eingerechnet sind die 20-30%, die weggeschmissen werden wegen Überschreiten des Verfallsdatums. 20% des Tiers werden weggeschmissen. Das beschädigt die Würde des Lebens.
 

eruvaer

Well-Known Member
Damit hast du vermutlich recht. Das Tierwohl interessiert den Bauern nur, wenn dabei mehr Speck oder mehr Milch rauskommt. Auch wenn's keiner braucht.
Ach so würde ich das auch nicht unbedingt sagen. Ein Freund von mir hat zuhause einen Bauernhof mit Kühen fürs Fleisch. Der liebt seine Tiere. Die werden auch aus deren Sicht sehr umhegt und gut versorgt, täglich die entsprechende Gruppe auf die Weide gebracht. Sie haben verschiedene kleine Gruppen in unterschiedlichem Alter. Deine Freundin ist Metzgerin. Wie passend. Sie hat sich in eine Kuh verliebt und ihr "obwohl man das ja nicht soll" einen Namen geben. Ich weiss, dass sie nicht geschlachtet wird. Er möchte ihr die Kuh zur Verlobung schenken.
Aber unterm Strich ist es Nutzvieh.
Das Geld muss rein kommen zum Leben.
Für mich ist ein Haustier ein Freund, die beiden sehen auch in ihren Katzen niedere Lebewesen. Possierlich wenn sie sich mal aus Versehen scheinbar menschlich verhalten.

Ich bin mir sicher, wenn ich mit ihr einmal darüber diskutieren würde, ich könnte spielend leicht ihr Weltbild erschüttern.
Sie beide glauben es gehört sich einfach so über Tiere zu denken und ein völlig anderes Mass anzusetzen als bei Menschen.
Aber reiner Profit ist das Tier für die dann auch nicht. Sie sehen ja auch die Eigenheiten der einzelnen Tiere, dass jedes einzelne Charakter hat. Eigentlich spannend, dass sie sich trotzdem verweigern das was sie sehen und erleben über das "wie es sein soll" zu stellen.
Wenn's nicht so traurig wäre...
 

sommersonne

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Damit hast du vermutlich recht. Das Tierwohl interessiert den Bauern nur, wenn dabei mehr Speck oder mehr Milch rauskommt. Auch wenn's keiner braucht.
Stell dir das Tier vor, dessen Fleisch im Kilopreis für 3-5 Euro an den Endverbraucher geht. Darin eingerechnet sind die 20-30%, die weggeschmissen werden wegen Überschreiten des Verfallsdatums. 20% des Tiers werden weggeschmissen. Das beschädigt die Würde des Lebens.
Ich weiß nicht, kling ziemlich verallgemeinernd. Die meisten Bauern brauchen so viel Tiere um ihren Betrieb rentabel zu halten. Zumindest behaupten sie das. Wenn man gerade in größere Stallungen investiert hat und nun das Futter nicht reicht oder zu teuer ist, dann ist das schon ein Verlust. Denke ich als Städter zumindest.
 

eruvaer

Well-Known Member
Ich weiß nicht, kling ziemlich verallgemeinernd. Die meisten Bauern brauchen so viel Tiere um ihren Betrieb rentabel zu halten. Zumindest behaupten sie das. Wenn man gerade in größere Stallungen investiert hat und nun das Futter nicht reicht oder zu teuer ist, dann ist das schon ein Verlust. Denke ich als Städter zumindest.
Vermutlich ist jedes Tier schon ein Verlust so billig wie sie das Fleisch verschieben müssen in grossen Betrieben. Es ist bei vielen Bauern tatsächlich ein Kampf ums Überleben.
Man muss sich nur mal den Preis eines Liters Milch anschauen und dann überlegen wie viel Kuh, wie viel Arbeit, wie viel Futter und Zeit daran hängt.
Und den Preis dann mit Wasser oder anderen Getränken vergleichen in denen womöglich nur Chemische Zusätze sind usw
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich weiß nicht, kling ziemlich verallgemeinernd. Die meisten Bauern brauchen so viel Tiere um ihren Betrieb rentabel zu halten. Zumindest behaupten sie das. Wenn man gerade in größere Stallungen investiert hat und nun das Futter nicht reicht oder zu teuer ist, dann ist das schon ein Verlust. Denke ich als Städter zumindest.
Weil die Bauern in erster Linie Ökonomen sind, wie du richtig sagst, müsste die Massentierhaltung unrentabel werden. Zunehmende Trockenheit verteuert die Fleischproduktion auf jeden Fall. Wenn es nicht beim Verbraucher anfängt, dann eben mit dem Klimawandel, so dass Fleisch wieder eine Besonderheit wird. Dann wird auch nicht soviel CO2 in die Atmosphäre gepupt.
Ich las gestern von einem Bauernvertreter (Interview in den Ruhr Nachrichten): Er käme bei 20-30% Ernte-Einbuße vermutlich auf plus/minus null. Wenn ein Hof an diesem Sommer kaputtgehe, wäre schon länger was falsch gelaufen. Daher sei Subventionierung der Fehlwirtschaft das ganz falsche Konzept. M. a. W. Das Konzept der Massentierhaltung kommt in Zeiten des Klimawandels an seine Grenzen. Da muss die Landwirtschaft ansetzen. Und die Politik muss es kommunizieren. Discounterfleisch sollte mit Strafzöllen belegt werden, so dass sich der Import und die Produktion von Billigfleisch nicht mehr lohnt.
Alle würden gewinnen: die Menschen, die Tiere, die Umwelt.
@eruvaer Auch Nutztiere sind keine Dinge, sondern fühlende und bis zu einem gewissen Grad denkende Lebewesen. Das weiß jeder Bauer. Es braucht ordentlich Abstumpfung, um einen Stall mit tausend Schweinen zu versorgen, in dem vielleicht Platz für 200 ist, und das eigene Schwein separat hinter der Küche steht und mit Küchenabfällen gefüttert wird. An das Hausschwein wird der Tierarzt nicht rangelassen, wenn er monatlich sein Antibiotikum prophylaktisch dem ganzen Stall in den Schinken spritzt.
 

eruvaer

Well-Known Member
@eruvaer Auch Nutztiere sind keine Dinge, sondern fühlende und bis zu einem gewissen Grad denkende Lebewesen. Das weiß jeder Bauer. Es braucht ordentlich Abstumpfung, um einen Stall mit tausend Schweinen zu versorgen, in dem vielleicht Platz für 200 ist, und das eigene Schwein separat hinter der Küche steht und mit Küchenabfällen gefüttert wird. An das Hausschwein wird der Tierarzt nicht rangelassen, wenn er monatlich sein Antibiotikum prophylaktisch dem ganzen Stall in den Schinken spritzt.
Das sagst du mir? :confused:
In abgeschwächter Form sind auch der Bauer und seine Metzgerin abgestumpft. Oder besser gesagt: sie verweigern sich von Haus aus sich bei diesem Thema zu öffnen und zu sensibilisieren.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Klimawandel bei Anne Will anschauen und eine Ministerin deren Familie Weinbau betreibt in RLP. Dort ist ja alles in Ordnung anscheinend hatten die genug Regen....nicht nur die Winzer meine ich natürlich.

Kann man die bitte an die Reben binden und gelegentlich füttern :rolleyes:
 
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