Ich bin wirklich entsetzt über die Abstimmung der Briten. Es mag nur die Stimmung der ungebildeten Masse sein, aber sie ist (leider) allgemein gültig.
Persönlich ist mir die ganze politische Diskussion um die Thematik auch ziemlich ... egal. Natürlich gibt es einen schweren ökonomischen Schlag für die Briten,
der GBP ist gegenüber dem USD und EUR inzwischen kräftig abgesackt. Die zukunft vom Briten-EU Handel steht offen. Was mich als überzeugter EU Befürworter aber sehr verletzt ist, dass die Briten es (mehrheitlich) vorziehen der Idee eines einheltichen Europas den Rücken zu kehren, wegen so einem Mist wie zu viel Bürokratie, oder Verlust von Souveränität. Auch wenn sie bloss von der Propaganda von machtgierigen Politikern dazu angetrieben wurden. Die Bürokratie ist, zumindest größtenteils, dazu da uns als EU Bürger zu schützen, auch wenn es um dämliche Definitionen geht, wie was darf man als "Spiegel" oder "Kissen" verkaufen (siehe das Video von John Oliver und
dem Propagandavideo auf das der Clip reagiert). Aber erklärt das einmal jemanden der nicht einmal weiss, was die tatsächlichen Vor- und Nachteile einer Mitgliedschaft in der EU sind. Mal ganz ehrlich, wieviele Briten haben sich schon geärgert, dass die Beschaffenheit ihres Kopfkissens durch die EU reguliert ist? Diese ganze Diskussion ist eine Farçe, ein lächerlicher Vorwand.
Die Gründe sind aber viel tiefgehender. Das eigentliche Problem ist, dass es vielzu einfach ist die Masse von etwas Dümmlichen zu überzeugen. Durch Propaganda, die an Bedürfnisse appelliert, die in unserer Zeit nicht mehr erwähnenswert sein sollten. Das sieht man leider zunehmend überall in Europa, den USA, und auch der Türkei. Donald Trump, AfD, Britain First, Perussuomalaiset, Dansk Folkeparti, AKP/MHP, alles der selbe verkackte Schmutz. Der Seuche Namen ist
Nationalismus, egal aus welcher Motivation er entsprungen ist.
Ich muss dazu sagen, ich habe absolut kein Problem damit, wenn sich jemand mit einer Nation, Kultur, oder Ethnie identifiziert. Im Gegenteil. Ich bin ein großer "Fan" dieser Diversität. Es wäre auch unrealistisch etwas anderes zu behaupten. Auch wenn man zufällig in einem Land geboren wurde, so nimmt man doch gewisse kulturelle Eigenschaften an, während man aufwächst. Es ist aber überaus verwerflich sich durch diese Eigenschaften in irgendeiner Weise überlegen zu fühlen. Man misst sich letzendlich immer nur an dem Bekannten.
Ich schreibe mich schonwieder um Kopf und Kragen.
Ich bin traurig, dass Donald Trump mit seinem Hass gegen Muslime so gut ankommt.
Ich bin traurig, dass die AfD in einem Deutschen Bundesland über 20% der Wählerstimmen bekam.
Ich bin traurig, dass in allen Europäischen Ländern die Rechtspopulisten mehr und mehr and Zustimmung gewinnen.
Ich bin traurig, dass die Briten für einen "Brexit" gestimmt haben.
Die Menschen scheinen mir nicht bereit für eine Zukunft. Aber ich hoffe ich werde noch eines besseren belehrt.
PS: Dieser Beitrag war etwas emotional verfasst, aber genau das war mein Ziel.