Am besten nicht mehr versuchen "ihren" Islam (Schiiten) zu verbreiten, sich aus den Ländern in denen sie nichts zu tun haben, zurückziehen, Israel in Ruhe lassen. Dann hätten sie sicher schon mal viel gewonnen.
Allerdings muß man auch Israel-Netanjahu raten Iran in Ruhe zu lassen. Denn der ist auch nicht unschuldig.
https://www.welt.de/politik/ausland...-dem-Iran-Netanjahu-sorgt-fuer-Aufregung.html
Hier ein interessanter Artikel über iranisch-arabische Beziehungen.
https://de.qantara.de/inhalt/iranis...IT2gRz8md1sFfjoJYyPMyoDKxVriCj7on3qZW8bLHry7I
Ich war mehr als 3 x in Iran und zwar monatelang. Glaube, die iranische Gesellschaft etwas kennengelernt zu haben. Es ist wahr, war seit einem Jahrzehnt dort nicht mehr. Ich schreibe nun, nur was ich dort gelernt habe
1. Die Iraner sind sehr nationalistisch und dabei auch anti-arabisch und anti-türkisch. Anti-arabisch wegen der Nationalität, anti-türkisch (eher anti-TR) wegen der jahrhundertlangen Geschichte und auch wegen der religiösen Strömung. Die Azeris sind auch Türken, aber nicht sunnitisch. Ich werde nie glauben können, dass die Iraner den Staat TR einmal wirklich als Freund ansehen werden. hm.
Was es die Araber betrifft, unterscheidet man zwischen Halbinslern und Nord-Araber (ehemalige Aramäer). Die Araber aus der Halbinsel werden als Primitive, sogar Eidechsen eingestuft. Die anderen werden auf einer etwa höheren Situation angesehen, als etwa mehrwertig als die Halbinslern. Aber auch nicht viel mehrwertiger.
2. In der breiten Bevölkerung wird die Religion geschätzt, aber die Mullahs nicht. Habe selbst in Bussen und U-Bahnen gesehen, wie Mullahs mit dem Rücken zu den Leute standen und durchs Fenster starrten. Hatten sich nicht getraut, die Leute anzuschauen. Der Hass aus den Augen dieser Leute war zu groß.
Man macht wirklich Unterschied zwischen Religion und Klerus, zwischen Religion und den staatspolitischen Islam. Man sagte mir oft, dass Iran post-revolutionär sei, aber die Türkei und andere arabische säkulare Staaten vor-revolutionär, so wie Iran paar Jahre vor der islam. Revolution von 1979. Sodass auch diesbezüglich, die Iraner fortschrittlicher seien, als die Araber und die Türken aus der TR.
3. Der Islam, sicher der schiitische Islam, ist die staatspolitische Religion in der Islamischen Republik Iran (und zwar in der Fassung von Khomeini, die aber in der allgemeinen Shia nicht als orthodox und maßgeblich gilt). Es stand nie in der Ideologie der Schia, an die Macht zu streben. Für die Schiiten müssten eigentlich alle Machthaber als Usurpatoren gelten, weil die legitime Macht beim Versteckenden Imam liege, der seit mehr als 1000 Jahre verschwunden sei, aber noch lebe (und man glaubt das wirklich, so wie die Christen an Weihnachten und an die Auferstehung Jesu glauben). Den Willen zur Machtergreifung hat Khomeini durchgesetzt, aber gegen die eigene Tradition der Schia. Erst Khomeini hat diese Neuerung gebracht, dass es legitim sei, im Namen des 12. Imams provisorisch zu regieren, bis der sich entscheidet, wieder zu kommen... Das wissen alle in Iran, auch die Jugendlichen. Falls ein Jugendliche nicht Atheist ist, sondern religiös, weiß er bescheid, dass Khomeini die Revolution gegen den Schah ausgenutzt hat, um an die Macht zu kommen. Dieser politischen Version des Schiismus der Islamischen Republik Iran glaubt keiner mehr in Iran. Sogar die Mullahs nicht.
4. Aber diese politische Version des Schiismus der IRI wird von den iranischen Staatspolitiker als geostrategisch gut empfunden. Geostrategisch im Sinn der Durchsetzung der iranischen Superiorität gegenüber den Arabern. Der heutige staatpolitische schiitische Islam in Iran wird so angesehen, wie auch die russischen Zaren das Ostchristentum angesehen haben, als Mittel zur Durchsetzung des eigenen nationalen Imperialismus. Wobei die Iraner immer die politische Seite achten, die Schiiten aus den arabischen Staaten ausnutzen, aber kein Interesse haben, dass sich eine neue politische Version des politischen Islams (insbesondere in Irak) durchsetzen kann. Denn die könnte der offiziellen nicht glaubwürdigen, aber iranischer (!) Version aus Tehran schaden.
5. Die Leute in Iran wissen was die Staatspolitiker treiben. Sind gar nicht glücklich. 2009 versuchten sie die grüne Revolution. Diese wurde in Blut beendet. Später begann der arabische Frühling und dessen Früchte. Die Grünen schienen etwas verstanden zu haben und zogen sich zurück, versuchten einen Ausgleich mit der Regierung zu finden. Das auch Interesse hatte, einen Ausgleich zu machen. In den letzten 2 Jahren, habe ich im Netz erfahren, fanden soziale Demos statt. Die Grünen von 2009, die Jugendlichen und deren sozialle Klasse von damals waren nicht beteiligt.
6. Die politische Allianz der Regierung mit Russland gefällt nicht allen. Die Iraner wissen auch, dass man den Russen nicht trauen kann. Deswegen haben auch die Grünen 2009 auf den Straßen skandiert: marg bar Russieh, Tod (oder Nieder) mit Russland. Und auch mit China. Die Allianz mit den arabischen Schiiten gefällt auch nicht. 2009 wurden Araber gebracht, gegen die Grünen auf den Straßen zu kämpfen. Später gingen Iraner nach Syrien usw usf.
7. Bin mir nicht sicher, dass es ein Krieg zwischen Iran und Israel beginnt. Beide Völker sind zu gescheit und zu vorbereitet darauf. Israel-Hass gibt es in der iranischen Bevölkerung nicht, nur Respekt. Anti-Arabismus und Mehrwertigkeitskomplex gegenüber den Arabern gibt es aber schon. Wenn der Krieg von anderen beginnt und es eskaladiert, dann können die IR und die IS einschreiten. Aber, nach meinem Gefühl, werden sie sich nicht gegenseitig auf ihren eigenen Territorien schlagen. Auch nicht in einem vermutlichen Weltkrieg.