Mendelssohn

Well-Known Member
Interessant. Aber einen eigenen Thread wäre es trotzdem wert (gewesen). ;)
Auch wenn Du den wohl überwiegend als Solo-Referent bestreiten müsstest... ^^
Das Problem ist, dass der Mitleser in die Irre geleitet wird. Deshalb ist offtopic über lange Strecken nicht ok.
@Kashoggi
Mich irritiert am meisten, dass der Kashoggi-Mord das saudi-amerikanische Verhältnis weder beschädigt noch belastet, sondern im Gegenteil bis in den Intimbereich vertieft hat. Seitdem Kashoggi Mord passt kein Stück Papier mehr zwischen dem Erbprinzen und dem Oval Office. Wenn ich dem wäre, würde ich dort graben. Da ist mehr zu holen als in der Ukraine.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Seitdem Kashoggi Mord passt kein Stück Papier mehr zwischen dem Erbprinzen und dem Oval Office.
Nicht erst seitdem. Wenn ich das richtig im Kopf habe, war der – ja immer auch symbolische – erste Auslandsbesuch Trumps in Saudi-Arabien. Der Kashoggi-Mord hat an dem außerordentlich guten US-SA-Verhältnis nur nichts verändert. Nun ja. Trump mag viele Journalisten auch nicht. Und schon gar nicht die der Washington Post.
 

sommersonne

Well-Known Member
Momentan würde ich noch nicht dazu raten, das Ding zu kaufen.

Momentan geht es aber noch „nur“ um unser Surf-Verhalten im Internet und elektronische Kommunikation.

In Zukunft geht es um Gesundheit. Eine SmartWatch mißt deinen Puls, kann ein einfaches EKG erstellen, rettet Leben. Schon jetzt kannst Du ÖPNV-Fahrscheine mit Smartphones kaufen. Demnächst wirst Du mit ihnen bezahlen an der Supermarktkasse und bei McDonalds. Es wird nicht nur Kreditkarten, auch Krankenkassenkarten ersetzen. Wenn Du dich deinem Zuhause näherst, wird dein Smartphone dich fragen, ob es schon mal die Heizung höherfahren soll. Du wirst mit dem Ding deinen Fernseher bedienen, das Licht herunterdimmen, die Jalousien herunterfahren. Und im Supermarkt kannst Du deinen Kühlschrank zuhause fragen, wieviel Milch noch drin steht. – Na, Du und ich vielleicht nicht mehr, aber deine Enkelinnen.

Wer hat die Kontrolle über all diese Daten? Apple? Jeder (Google)? Oder nur Du alleine? Und ich rede noch nicht einmal von politischer Dissidenz, von notwendiger Geheimniskrämerei von Politikern oder Managern. Auch für Einbrecher ist interessant, dein Handy anzuzapfen und zu erfahren, ob jemand gerade bei dir zuhause ist. Und ob sich das überhaupt lohnt bei dir ;) Ich finde es gut, daß da jemand zumindest eine Alternative aufmacht zu Apple. Und, ja, ich fahre zur Zeit auch Android. Das wird für mich langfristig aber nicht mehr in Frage kommen.
Wäre eine gute Sache, wenn dann eben die anderen, "durchsichtigen" Smartphones nicht mehr produziert würden.
Nette Funktionen, aber dann muß man ja zwangsläufig eins haben. Was sollen dann die machen die keins haben, die Armen oder die Alten die es nicht mehr verstehen?
 

Bintje

Well-Known Member
Nicht erst seitdem. Wenn ich das richtig im Kopf habe, war der – ja immer auch symbolische – erste Auslandsbesuch Trumps in Saudi-Arabien. Der Kashoggi-Mord hat an dem außerordentlich guten US-SA-Verhältnis nur nichts verändert. (...)

Ja, richtig. Und MbS war auf Werbetour in USA, hat viele einflussreiche Akteure wie Bill Gates, Oprah Winfrey und andere getroffen, und ich erinnere Berichte, dass Merkel wegen seines vorgeblichen Reformkurses anfangs recht angetan von ihm wirkte. Das dürfte sich inzwischen geändert haben.

Die DW hat kürzlich ein jetzt von Qantara übernommenes Interview mit Iyad el-Baghdadi geführt, Menschenrechts-Aktivist und Leiter der Kawaakibi-Foundation in Oslo. Seinen Angaben zufolge stand er in Kontakt mit Jamal Khashoggi und Bezos' Sicherheitsteam. Im Großen und Ganzen sagt er nichts anderes als bereits 2019 in der "Washington Post": Sein Handy sei ebenfalls von den Saudis gehackt worden.

"El-Baghdadi: Jamal Khashoggi hat für die "Washington Post" geschrieben. MbS und auch andere Diktatoren sind sehr sensibel, wenn es um ihr Image und um die öffentliche Wahrnehmung geht, denn ihre Legitimität hängt damit zusammen. Daher war es für MbS sehr wichtig, ein positives Image in der Welt aufrechtzuerhalten. Dafür hat er viel Geld ausgegeben - und bis März 2018 war er sehr erfolgreich. (...) Zeitgleich saß Jamal Khashoggi bei der renommierten "Washington Post" und schrieb einen Artikel nach dem anderen darüber, dass das, was MbS erzählte, nicht stimmte. Das war heikel für MbS. Ungefähr zur gleichen Zeit wurde das Telefon von Jeff Bezos gehackt. Wir gehen davon aus, dass das am 1. Mai 2018 war.

Sie hatten aber auch saudische Dissidenten in Großbritannien im Visier, einen nicht namentlich bekannten Amnesty-International-Mitarbeiter, und erst gestern erfuhren wir, dass es einen Versuch gab, offenbar auch Ben Hubbards Telefon zu hacken. Er ist der Chef des "New-York-Times"-Büros in Beirut. Natürlich ist es gut möglich, dass auch Jamal Khashoggis Telefon attackiert wurde. Doch keiner hat Zugang zu seinem Telefon, weil es beim türkischen Geheimdienst liegt.

Sie wurden offenbar auch ins Visier genommen?

El-Baghdadi: Das war im Juni letzten Jahres, nachdem Jeff Bezos den Erpressungsversuch öffentlich gemacht hatte. Eine saudische Quelle wies mich darauf hin, dass ich mein Telefon loswerden müsse, weil es den Saudis offenbar gelungen sei, die Spionagesoftware Pegasus auf meinem Telefon zu installieren. Ich habe daraufhin sofort mein Handy weggeworfen."

https://de.qantara.de/inhalt/saudischer-hacker-angriff-auf-jeff-bezos-die-whatsapp-die-aus-riad-kam
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wikipedia hat dazu:

Ahmed Mansoor, ein international bekannter Menschenrechtsaktivist aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, erhielt am 10. und 11. August 2016 jeweils eine SMS auf seinem iPhone 6 (iOS-Version 9.3.3),[4] die auf neue Hinweise zu Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machte und einen Link zu einer Webseite enthielt, die angeblich neue Geheimnisse enthülle. Der einzige Zweck dieser SMS war es, den Benutzer zum Anklicken des Links zu bewegen. Anstatt auf den Link zu klicken, sendete Mansoor die Nachricht an einen befreundeten Sicherheitsspezialisten von Citizen Lab, der den Link in einer geschützten Entwicklungsumgebung ausführte.
Ahmed Mansoour bei amnesty.

Wikipedia weiter:

Während einer ersten Untersuchung stellte Citizen Lab fest, dass der Link zu einer sogenannten „Exploit-Infrastruktur“ der israelischen Firma NSO Group gehört, da die verwendete Domain sms.webadv.co und deren IP-Adresse bereits bei Analysen in anderen Fällen auffällig geworden war. Diese Firma vermarktet unter der Bezeichnung „Pegasus“ ein iOS-Spyware-Produkt ausschließlich an Regierungseinrichtungen, Strafermittler und Geheimdienste als Softwaredienstleistung. Pro Ziel werden nach Angaben von Lookout geschätzt $25.000 USD berechnet.

Weitere gemeinsame Untersuchungen führten zu einer Kette von sogenannten „Zero-Day“-Exploits – also noch nicht offiziell bekannten Sicherheitslücken in einem Softwareprodukt. Solche unbekannten Lücken sind selten und auf dem Schwarzmarkt entsprechend teuer (bis zu 1 Million Euro pro Lücke).
Daher gilt ein professioneller Ursprung dieser Software als sicher. Bemerkenswert ist die Ausnutzung von gleich drei solcher „Zero-Day“-Exploits.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Das ist eine Ausgründung von israelischen Geheimdienstmitarbeitern mit so brisanter Technologie, daß etwa ein Jeff Bezos als Privatperson deren Service nicht kaufen könnte, nur Geheimdienste und Regierungen im Dienste der Terrorbekämpfung. Hat das israelische Verteidigungsministerium verfügt. Auch an Saudi-Arabien wurde ihr Kram verkauft; nach der Ermordung Kashoggis wurden die Geschäftsbeziehungen allerdings eingefroren.
 
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