Dass Sarrazins Äußerungen so nicht akzeptierbar sind, ist klar.
Es stimmt jedoch nicht, dass von deutscher Seite keine Kritik geäußert wurde:
(
http://www.tagesschau.de/inland/sarrazin156.html)
"Berlins SPD-Landeschef Michael Müller hält ein neues Parteiausschlussverfahren gegen den früheren Finanzsenator für möglich. Müller verwies im RBB-Inforadio auf das Urteil der SPD- Schiedskommission, wonach weiter geprüft werden müsse, wie sich der 65-jährige Sarrazin verhalte."
"Nach Ansicht von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles missbraucht Sarrazin "den Namen der SPD". Wer Bevölkerungsgruppen pauschal verächtlich mache und gegeneinander aufbringe, treibe ein "perfides, vergiftetes Spiel mit Ängsten und Vorurteilen", sagte sie dem "Hamburger Abendblatt". Der Interims-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Joachim Poß, pflichtete bei: "Nach allem, was geschehen ist, wäre es eine logische Konsequenz, wenn er sein Parteibuch zurückgeben würde." Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte Sarrazin bereits den Rücktritt nahegelegt."
"Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) forderte Sarrazin ebenfalls zum Austritt aus der Partei auf. "Herr Sarrazin sollte sich dringend überlegen, ob die SPD noch seine Partei ist", sagte Kraft der "Rheinischen Post". Wer Wehrlose beschimpfe, nur "um sein Buch besser verkaufen zu können, verletzt die Regeln des menschlichen Anstands und Umgangs", erläuterte Kraft ihre Position."
""In der Union hätte Sarrazin keinen Platz", stellte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), klar "latenter Rassismus ist mit christlichen Wertvorstellungen unvereinbar." Es stimme nachdenklich, dass NPD und DVU besonders laute Loblieder auf Sarrazin anstimmten. Polenz verglich Sarrazin mit dem niederländischen Rechtspopulisten und Islamfeind Geert Wilders. Der Unions-Außenpolitiker befürchtet Schaden für das Ansehen Deutschlands: "Ich frage mich, wie lange die Deutsche Bundesbank dem noch tatenlos zuschauen will.""
"Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), warf dem Ex-Senator eigene Versäumnisse in der Zuwanderungspolitik vor. Sarrazin hätte in seiner Zeit im Berliner Senat "mit gutem Beispiel vorangehen" und mehr für die Integration tun sollen, sagte Böhmer der Nachrichtenagentur. "Wer selbst im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.""
"Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sprach von "unerträglichen und wirren" Thesen des Spitzenbankers. "Deutschland ist ein Einwanderungsland. Und auf die Liberalität und Offenheit unserer Gesellschaft können wir stolz sein." Die Linke forderte die Bundesbank-Spitze auf, Sarrazin unverzüglich zu entfernen. "Ein Spitzenbeamter, der Menschen aufhetzt, ist nicht akzeptabel", meinte Parteichefin Gesine Lötzsch."
"Als Populisten bezeichnete der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, den Bundesbank-Vorstand. Sarrazin diffamiere, biete aber nicht gleichzeitig Lösungen an, sagte er im NDR. Die Politik sollte sich jedoch nicht zu sehr über Sarrazin empören, sondern vielmehr die Frage der Integration und die Perspektiven verbessern."