Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Sollte die Beschneidung von Minderjährigen strafbar sein?

  • Ja! (Bin ein Mann)

    Votes: 20 23,0%
  • Nein! (Bin ein Mann)

    Votes: 28 32,2%
  • Ja! (Bin eine Frau)

    Votes: 10 11,5%
  • Nein! (Bin eine Frau)

    Votes: 25 28,7%
  • Weiß nicht.

    Votes: 4 4,6%

  • Total voters
    87
Status
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Pit 63

Guest
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Entscheidungsfreiheit hin und her,wird langsam langweilig.
Um was für eine Entscheidung soll es sich handeln? Die Eltern sind Muslime und ziehen ihre Kinder als muslimische Kinder auf und dazu gehört nun mal
die Beschneidung dazu.PUNKT.Im Islam stehen die Eltern unter der Verantwortung,dass sie ihren Kinder die Grundsteine ihrer Religion beibringen und nicht so handeln,wie hier einige non-Muslime es gerne haetten; Lassen wir die Sunnet bei Seite,soll er sich doch sunnetieren,wenn er 18 ist.Sowas gibt es nicht.Sie müssen ,wewnn sie sich Muslim nennen dem Prophet des Islam und seiner Sunna folgen.

Das ist genauso wie,als wenn man von den Eltern verlangen würde;

Er soll ich seine Religion aussuchen,wenn er volljaehrig ist.
Das ist bei Muslimen unakzeptabel.Sie MÜSSEN ihre Kinder muslimisch erziehen.

Denn der Islam sagt'' die Kinder stehen unter der Verantwortung ihrer Eltern.Und dazu gehört,dass sie ihnen ihre Religion beibringen.

Danke, dass du mir meine Worte aus dem Mund genommen hast ... :wink:

Die Westler denken eben immer, dass sie dem Rest der Welt ihre Sichtweise und ihre Gedankenwelt aufdrängen müssen .... niemand bittet sie darum ... im Gegenteil .... sie täten sich einen großen Gefallen, wenn sie etwas zurückhaltender damit wären .... das würde die allgemeine Ablehnung in der islamischen Welt evtl. etwas mildern .....

Womit wir wieder beim Thema Recht- und Buchstabengläubigkeit wären...

Der heraufbeschworene identitätsstiftende Konflikt zwischen Muslimen und Westlern interessiert mich nicht. Diese Form der Auseinandersetzung überlasse ich den unmündigen Lagerdenkern.
 

sonja.s

New Member
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Ich glaube gar nicht, dass Muslimen oder Juden in missionarischem Eifer etwas aufgedrängt werden soll. Sie halten die muslimische oder jüdische Sichtweise schlicht für irrelevant.

Hmm ... wenn sie deren Sichtweise in der Tat für irrelevant hielten, könnten sie doch einfach still sein, sich aus den entsprechenden Themen und Problemben heraushalten ... tun sie aber nicht ..... also, was soll dieses Einmischen dann ????

Warum muss man sich in einen innerreligiösen Konflikt einmischen um evtl. ein paar Tropfen Öl gut zu machen ???
Und was muss man an irgendwelchen Konflikten manipulieren, von denen man den Ausgang so oder so nicht kennt ????
Die Globalisierung hat Probleme geschaffen, die die meisten von uns noch gar nicht im entferntesten erahnen können ....
 

sonja.s

New Member
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Womit wir wieder beim Thema Recht- und Buchstabengläubigkeit wären...

Der heraufbeschworene identitätsstiftende Konflikt zwischen Muslimen und Westlern interessiert mich nicht. Diese Form der Auseinandersetzung überlasse ich den unmündigen Lagerdenkern.

Sicherlich ... das interessiert dich so wenig, wie die "Westler" im allgemeinen ... dadurch entstehen die Probleme ja überhaupt erst .....
 
P

Pit 63

Guest
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Sicherlich ... das interessiert dich so wenig, wie die "Westler" im allgemeinen ... dadurch entstehen die Probleme ja überhaupt erst .....

Das Problem liegt bei den konfliktführenden Lagerdenkern. Ich führe diesen Konflikt nicht, weil die Lagerreflexe bei mir nicht mehr greifen. Ich agiere kein übernommenes Programm aus und ergreife reflexartig Partei für die eine oder andere Seite, weil mir meine kindliche gesellschaftliche und familiäre Konditionierung das vorschreibt. Ich lebe lieber selbst- als fremdbestimmt.
 
P

pauline09

Guest
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Herr Broder ist bei der Thematik aber vielleicht auch etwas voreingenommen.

Das mit der Desensibiliserung der Eichel nehme ich mal als Fakt zur Kenntnis. Hatte ich ja auch schon öfters geschrieben.

Das man länger kann, wird wohl bei EINIGEN so sein. (...)

Ich denke, es ging ihm darum, potenzbezogene Vorurteile und Klischees auf den Punkt zu bringen; das hat er gekonnt hingekriegt. Und ich finde es keineswegs abwegig, davon auszugehen, dass das bei der ganzen Debatte mit eine Rolle spielt - genau wie eingestandene oder unbewusste Kastrationsängste. Ob die Eichel tatsächlich weniger sensibel ist, könnte der Mann höchstwahrscheinlich nur bewerten, wenn er sich im Jugend- oder Erwachsenenalter beschneiden lässt und den Unterschied klar wahrnimmt. Für sehr viel Jüngere spielt das mangels sexueller Erfahrungen vermutlich keine größere Rolle, zumindest keine, die tatsächlich ins Gewicht fiele und als nachteilig wahrgenommen würde. Sonst hätten wir hier wahrscheinlich schon etwas mehr darüber gelesen, zumindest in Anklängen. Es klang aber in den Beiträgen beschnittener Männer nirgends an, oder habe ich was überlesen?

Und so häufig, wie das Argument mit der Desensibilisierung von unbeschnittenen Männern bemüht wird, um sich gegen Beschneidungen auszusprechen, wirkt es ungefähr so plausibel, als würden Blinde von der Farbe erzählen. Zumindest nach meinem Dafürhalten hat es zwischen den Zeilen auch einen herabsetzenden Zungenschlag - aber vielleicht täuscht das ja.. ;)
 

sonja.s

New Member
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Das Problem liegt bei den konfliktführenden Lagerdenkern. Ich führe diesen Konflikt nicht, weil die Lagerreflexe bei mir nicht mehr greifen. Ich agiere kein übernommenes Programm aus und ergreife reflexartig Partei für die eine oder andere Seite, weil mir meine kindliche gesellschaftliche und familiäre Konditionierung das vorschreibt. Ich lebe lieber selbst- als fremdbestimmt.

habe gelöscht, weil ... wer nicht will, der hat schon ....
 

Flammberg

Active Member
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Übrigens habe ich immer noch nicht abgestimmt. Der Grund ist, daß ich jede Veränderung am Körper eines noch nicht der Willensbekundung fähigen Kindes aus nur religiösen Gründen kategorisch ablehne, wie auch jede andere Veränderung, in der ich keine schlüssigen medizinischen Vorteile sehe.

Von den medizinischen Vorteilen bin ich überzeugt - würde es aber als unerträglich ansehen, wenn dieser Staat er versäumen würde, der aus seinem Schutzauftrag gegenüber Unmündigen erwachsenen Sorgfaltspflicht nachzukommen und klarzustellen, daß die körperliche Unversehrtheit besonders von Kindern ein sehr hohes Gut ist, das keinesfalls religiösen Interessen geopfert werden darf, denn anderenfalls könnten noch andere Gruppen auf den Plan treten und ihre Änderungen einfordern. Es wäre am Staat, die ihm von Ärzten vorgetragene medizinische Nützlichkeit in eine gute Aufklärung der Bevölkerung umzusetzen, die es Eltern ermöglichen würde, sich ihre eigene Meinung bilden sollten.

Muslime möchten nun anführen, ihr Prophet wäre ebenso unbeschnitten gewesen und wollte man seinem Weg folgen, müsse man es ihm gleichtun, doch mir scheint diese Begründung und auch der Hinweis, die Eltern wären verpflichtet, ihr Kind in dieser Beziehung in die richtige Bahn zu lenken, mehr als dürftig, denn hier belassen es die Eltern ja nicht bei behutsamer Einführung ihrer Kindes in diese Lehren, sondern man greift zum Messer und verändert den Körper. Ist das Vorbild Mohammed der einzige Grund oder nennt der Islam noch weitere? Wenn nicht, warum bitte war Mohammed beschnitten. Ist der Grund dafür überliefert?

In den letzten Tagen habe ich mir dank Uni-Netzzugang ein paar Artikel zum Thema angesehen. Auf der soziologischen Seite ist dabei interessant, dass in den Gesellschaften, die Beschneidung an Frauen praktizieren, die Befürwortung ebenso vehement von den Frauen bzw. Müttern ausgeht. Scheinbar liegt das an einer höheren Identifikation der sozialen Stellung mit Fertilitäts-Aspekten und den vorherrschenden Ansichten, was die diesbezüglichen Auswirkungen einer Beschneidung angeht. Denn in die dortige Diskussion, v.a. in Ägypten, werden auch weitgehend dieselben Argumente über die Vorteile der Beschneidung eingebracht wie hierzulande bei der männlichen Beschneidung. Wohl als Reaktion auf die WHO-Programme, schließt das die "Medizinisierung" durch den Nachweis angeblicher Vorteile für Fruchbarkeit und Infektionskrankheiten mit ein.

Sozialer Pragmatismus scheint mir nur für eine von mehreren Erklärung zu taugen. Ich frage mich, wie weit ein Mensch resignieren muß, um das selbst erfahrene Leid als Nützlichkeit im Leben zu verklären, die er sich auch für die eigenen Kinder wünscht, nur weil es ihrem Fortkommen dient? Schließlich ist dies der Versuch der Auslöschung der Frau als sinnlich empfindender Mensch (ob dies durch die weibliche Beschneidung völlig gelingt, sei dahingestellt, aber schon der Versuch zählt als Diffamierung der Frau als sündiges Wesen, dem man die Wollust austreiben muß wie einen Dämon).

Vielleicht ist ein anderer Grund für die spätere Zustimmung beschnittener Frauen das Bedürfnis, dieses Trauma seelisch zu verwalten und die eigene Rolle als damaliges Opfer in ein System aus guten Gründen zu stellen, denn die Alternative wäre ein Leben im vollen Bewußtsein der angetanen Demütigung, das folgerichtig in Haß gegen die eigene Familie, Ekel vor dem eigenen, verstümmelten Körper und Zweifel an der Religion geführt werden müßte.
 
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