Meines Wissens schließen offene Territorialkonflike einen Nato-Beitritt aus.
Ja, so ist das, darauf spielte ich an.
Ganz einfach, indem man sich nicht auf die Gefühlsebene ziehen lässt.
Weitreichende Entscheidungen wie die Fortführung von Kriegen müssen rational entschieden werden.
Solche Ereignisse wie Butscha werden immer mit reinspielen, völlig ignorieren kann man sowas nicht, aber wenn du
dich zu sehr emotionalisieren lässt, dann läufst du Gefahr nicht die gute Entscheidung zu treffen, sondern
das Wut, Empörung und Rachsucht dein Handeln bestimmen. [...]
Da gebe ich Dir recht,
@Msane , würde aber den Akzent mehr in die Richtung verschieben, sich bei aller Empathie und Solidarität auch klar gegenüber aus meiner Sicht momentan unerfüllbaren Erwartungen abzugrenzen. Ja, auch ich habe den Eindruck, dass Selenskyj und seine Berater die Tatsache grausamer Massaker wie in Butscha geschickt mit politischen Forderungen verknüpfen: Aus ihrer Sicht vollkommen legitim und menschlich völlig nachvollziehbar. Ein anderer Punkt ist und wäre m.E. aber die Kunst, diese Ebenen auseinanderzuhalten und das auch so vermitteln zu können, das daraus kein Gefühl mangelnden Respekts vor den Opfern, der ukrainischen Bevölkerung oder gar ein Bruch entsteht. Natürlich ist das schwierig, ein Balanceakt.
Aber wenn ich verfolge, mit welcher Verve Frau von der Leyen mitsamt der EU-Kommission in Kiev aufläuft, um Hochglanzbilder zu produzieren und wozu das alles führt, kann ich nur sagen: Die turmhohen Erwartungen der UA sind einerseits zwar hausgemacht. Andererseits treiben Brüssel und wohl maßgeblich UVdL diese Erwartungen und Forderungen so energisch voran, dass uns das noch massiv auf die Füße fallen dürfte. Immerhin geht es um Außenpolitik und unterschiedliche Interessensphären von Staaten, nicht um symbiotische Sehnsüchte. Die jüngsten Korruptionsskandale in ukrainischen Ministerien nicht zu vergessen: Aus meiner Sicht ist der Weg in die EU für die Ukraine jedenfalls noch wesentlich weiter, als solche politischen Signale aus Brüssel anscheinend mit Macht demonstrieren sollen.
Wir reden hier von Kriegsverbrechen. Kriegsverbrecher urteilt man ab, aber man belohnt sie nicht noch dafür. Alles andere wäre eine Einladung für jeden machtgeilen Narzissten, mit Kriegsverbrechen seine Ziele duchzusetzen.
Anderer Ansatz,
@EnRetard . An eigenen Werten festzuhalten - klare Beitrittskriterien für NATO und EU - bedeutet nach meiner Auffassung nicht, Kriegsverbrecher zu belohnen. Noch nicht mal implizit. Auch wenn die russische Propaganda es vermutlich entsprechend ausschlachten würde. Aber wer darauf reinfällt, ist aus meiner Sicht beliebig manipulierbar, und, das muss man so sagen, leider auch erpressbar. Auf das aus der inszenierten Koran-Verbrennung in Schweden entstandene Kuddelmuddel will ich erst gar nicht eingehen, aber das wäre vielleicht andernthreads auch mal die eine oder andere Bemerkung wert.
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