Die Ukraine in der Krise

Bintje

Well-Known Member
Zu wenig pro-russisch oder anti-ukrainisch?
Da geht es schon los. Hinterfragst du so was gar nicht? Es ist nicht der Job von Journalisten, wahlweise "pro-russisch", "anti-ukrainisch" oder "pro-ukrainisch" oder "anti-russisch" zu sein. Sie sollen Informationen und Hintergründe liefern, Entwicklungen auch einordnen können, aber kein plattes Framing betreiben und erst recht nicht Politik machen (wollen). Das wäre eher eine Art Aktivismus, eine Haltung, die zwar u.a. auf Twitter regelmäßig beklatscht wird und teilweise zu Leitartikeln gerinnt, ok, das sind Meinungsstücke, aber für problematisch halte ich das schon.
 

EnRetard

Well-Known Member
Was unterscheidet sie deiner Meinung nach von Privatsendern oder auch Printmedien?
Was machen die besser?, oder genauer gefragt: Machen sie es denn besser?
Ich wollte eigentlich nur deine Beobachtung bestätigen. Mir ist nur Frau Eigendorf vom ZDF aus den ersten Kriegstagen besonders in Erinnerung geblieben, weil sie nicht die geringste Distanz zum Gegenstand ihrer Berichterstattung an den Tag legt. Mich braucht niemand davon überzeugen, dass ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg, dessen zentrales Merkmal von Anfang an Terror gegen die Zivilbevölkerung war, Unrecht ist. Umso mehr nervt mich der mediale Mitleids-Overkill, zumal deutsche Medien weitgehend gleichgültig gegenüber dem Leiden der Zivilbevölkerung sind, wenn die Opfer nicht weiß und christlich sind.
 

EnRetard

Well-Known Member
Da geht es schon los. Hinterfragst du so was gar nicht? Es ist nicht der Job von Journalisten, wahlweise "pro-russisch", "anti-ukrainisch" oder "pro-ukrainisch" oder "anti-russisch" zu sein. Sie sollen Informationen und Hintergründe liefern, Entwicklungen auch einordnen können, aber kein plattes Framing betreiben und erst recht nicht Politik machen (wollen). Das wäre eher eine Art Aktivismus, eine Haltung, die zwar u.a. auf Twitter regelmäßig beklatscht wird und teilweise zu Leitartikeln gerinnt, ok, das sind Meinungsstücke, aber für problematisch halte ich das schon.
Meinungsstücke, bitte sehr, herzlich willkommen. Aber Berichterstattung darf nicht vor lauter emotionaler Parteinahme triefen.
 

Bintje

Well-Known Member
Meinungsstücke, bitte sehr, herzlich willkommen. Aber Berichterstattung darf nicht vor lauter emotionaler Parteinahme triefen.
Genau. Ich habe den Eindruck, das wird zu oft vermischt, gar nicht mehr auseinander gehalten. Das könnte man sicherlich an vielen Beispielen festmachen, wenn man sich die Mühe machen wollte. Aber dass die Verteilung der Gut-Böse-Rollen in diesem Krieg medial so einhellig verstärkt werden, als gelte es, sich stellvertretend als Kriegspartei zu positionieren, hat dazu geführt, dass öffentlich geäußerte Überlegungen, dieser Krieg könne womöglich auch anders als durch einen Sieg-Frieden der Ukraine enden, in der Regel diskreditiert und verhöhnt werden. Das stört mich, und ich halte es für unangebracht, zumal daraus m.E. auch der Stoff ist, der Wagenknechts und Schwarzers Aufruf unverdient viel Zuspruch beschert hat.
 

sommersonne

Well-Known Member
Da geht es schon los. Hinterfragst du so was gar nicht? Es ist nicht der Job von Journalisten, wahlweise "pro-russisch", "anti-ukrainisch" oder "pro-ukrainisch" oder "anti-russisch" zu sein. Sie sollen Informationen und Hintergründe liefern, Entwicklungen auch einordnen können, aber kein plattes Framing betreiben und erst recht nicht Politik machen (wollen). Das wäre eher eine Art Aktivismus, eine Haltung, die zwar u.a. auf Twitter regelmäßig beklatscht wird und teilweise zu Leitartikeln gerinnt, ok, das sind Meinungsstücke, aber für problematisch halte ich das schon.
Bist du sicher das das immer so funktioniert? Es sollte wohl so sein und sicher wird es so gelehrt. Aber Theorie und Praxis sind manchmal unterschiedlich.
 
Top