Alubehütet
Well-Known Member
Zum einem kann das Gefühl des Unwohlfühlens auch sehr niederschwellig sein. Man muß im Hinterkopf haben: Die Alten, das ist ja noch eine Generation, die Kindheit und Jugend ausschließlich mit Biodeutschen verbracht hat. Ich, 50 Jahre, wußte zwar schon als Kind, daß es Ausländer gibt. Gekannt habe ich kaum welche, da z.B. die griechischen Kinder meiner Grundschule eine eigene griechische Klasse hatten, sogar mit eigenen Pausenzeiten, damit sie unter sich spielen können. Einen Jugoslaven hatten wir in der Nachbarschaft. Der sah aber nicht so aus wie einer und konnte fließend deutsch. Naja, und mein Vater natürlich. Aber der lettische Nachname liest sich für einen Deutschen locker als irgendwie polnisch. Bei mir wußte keiner, daß ich einen Migrationshintergrund hatte.
Gerade ältere Damen fühlen sich also schon unwohl, wenn um sie herum nur Sprachen gesprochen wird, die sie nicht verstehen. Das ist unheimisch; liegt ja schon nahe an unheimlich. Und man liest ja so viel. Die Syrer müssen also keineswegs fordernder, drängelnder auftreten. Ist auch wenig berichtet worden. Aber natürlich genügen hier auch schon Einzelfälle, die kolportiert werden.
Ein Teil der Flüchtlinge ist einfach auch lebhafter. Zumal am Anfang. Bestimmt afrikanische Frauen fallen mir besonders auf als: Laut. Wenn sie sich am Telefon, auch: miteinander unterhalten. Habe bei einigen beobachtet, daß sich das auch gibt, sie sich mit der Zeit der Umgebung anpassen.
Tatsächlich aber stehen Flüchtlinge noch ganz anders unter Druck, jeden Cent Stütze zu sparen: Ihnen war ja zum Teil sonstwas versprochen worden von gebratenen Tauben, die ihnen hier in den Mund fliegen, und jetzt sind sie verschuldet bei ihrer Verwandtschaft und bei Nachbarn, die ihr Geld zusammengelegt, schlicht auch in gewisser Weise: Investiert haben. In Schlepperdienstleistungen. Da sollten schon jeden Monat vielleicht wenigstens schon mal 100 € zurückfließen als Zeichen guten Willens. Ein Nachbar ist vielleicht in einer anderen Stadt gelandet, und der überweist vielleicht auch 400. Daß der das kann, weil er Drogen vertickt, das erzählt man der Heimat nicht. (Nebenaspekt: Die unangenehmsten Flüchtlinge halten sich also sowieso nicht in der Tafel auf.)
Dann ist ein weiterer Gesichtspunkt: Denen ist auch nicht so unbedingt klar, daß das eine rein freiwillige, ehrenamtliche, nichtstaatliche Leistung ist, die Tafeln, die ihnen nicht zusteht. Die finden das hier so vor als „ist hier so“. Sie haben vielleicht wirklich eine andere Anspruchshaltung, ein anderes Auftreten. Zumal, wenn das so 25jährige sind.
Zum Einwand, das trifft ja aber auch griechische und türkische Omis, die sich hier kaputtgebrasselt haben und in Altersarmut geraten: Die kannst Du aber als Laie nicht optisch unterscheiden. Das sind irgendwie alles Ausländer um dich rum; Du fühlst dich vielleicht gar nicht mal bedroht oder bedrängt, aber irgendwie nicht wohl.
Gerade ältere Damen fühlen sich also schon unwohl, wenn um sie herum nur Sprachen gesprochen wird, die sie nicht verstehen. Das ist unheimisch; liegt ja schon nahe an unheimlich. Und man liest ja so viel. Die Syrer müssen also keineswegs fordernder, drängelnder auftreten. Ist auch wenig berichtet worden. Aber natürlich genügen hier auch schon Einzelfälle, die kolportiert werden.
Ein Teil der Flüchtlinge ist einfach auch lebhafter. Zumal am Anfang. Bestimmt afrikanische Frauen fallen mir besonders auf als: Laut. Wenn sie sich am Telefon, auch: miteinander unterhalten. Habe bei einigen beobachtet, daß sich das auch gibt, sie sich mit der Zeit der Umgebung anpassen.
Tatsächlich aber stehen Flüchtlinge noch ganz anders unter Druck, jeden Cent Stütze zu sparen: Ihnen war ja zum Teil sonstwas versprochen worden von gebratenen Tauben, die ihnen hier in den Mund fliegen, und jetzt sind sie verschuldet bei ihrer Verwandtschaft und bei Nachbarn, die ihr Geld zusammengelegt, schlicht auch in gewisser Weise: Investiert haben. In Schlepperdienstleistungen. Da sollten schon jeden Monat vielleicht wenigstens schon mal 100 € zurückfließen als Zeichen guten Willens. Ein Nachbar ist vielleicht in einer anderen Stadt gelandet, und der überweist vielleicht auch 400. Daß der das kann, weil er Drogen vertickt, das erzählt man der Heimat nicht. (Nebenaspekt: Die unangenehmsten Flüchtlinge halten sich also sowieso nicht in der Tafel auf.)
Dann ist ein weiterer Gesichtspunkt: Denen ist auch nicht so unbedingt klar, daß das eine rein freiwillige, ehrenamtliche, nichtstaatliche Leistung ist, die Tafeln, die ihnen nicht zusteht. Die finden das hier so vor als „ist hier so“. Sie haben vielleicht wirklich eine andere Anspruchshaltung, ein anderes Auftreten. Zumal, wenn das so 25jährige sind.
Zum Einwand, das trifft ja aber auch griechische und türkische Omis, die sich hier kaputtgebrasselt haben und in Altersarmut geraten: Die kannst Du aber als Laie nicht optisch unterscheiden. Das sind irgendwie alles Ausländer um dich rum; Du fühlst dich vielleicht gar nicht mal bedroht oder bedrängt, aber irgendwie nicht wohl.
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