Fetthullah Gülen und seine Bewegung

EnRetard

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In der Sache halte ich das für völlig unzutreffend. Für so offensichtlich unzutreffend, daß ich das Statement politisch, zumal anders als der Maaßen-Blödsinn unwidersprochen, für um so wichtiger halte: In Sachen Gülen arbeiten wir mit der Türkei keinen Millimeter mehr zusammen. Wie weit das heute noch gilt, keine Ahnung.
Die fehlende Rechtsstaatlichkeit der Türkei macht es sehr schwer, mit der Türkei auf diesem Gebiet zusammenzuarbeiten. Bei uns ist die Gülen-Bewegung hauptsächlich als Betreiber von Bildungseinrichtungen aufgetreten. Als solcher ist sie höchst umstritten. In der Türkei hat sie darüber hinaus u.a. Justiz- und Sicherheitsorgane unterwandert und sie soll treibende Kraft hinter den Ereignissen von Juli 2016 gewesen sein. Sie wird pauschal als Terrororganisation gesehen und entsprechend undifferenziert wird gegen alle, die mit der Gülen-Bewegung in Verbindung gebraucht werden und ihre Familienangehörigen, Freunde, Nachbarn etc. vorgegangen. Solch ein Vorgehen erwartet die Türkei von Deutschland auch - aber das wäre auch bei "bestem" Willen nicht möglich. Also wird die Türkei weiter eine fehlende Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei Deutschland beklagen und vergeblich erwarten, dass mutmaßliche Gülen-Anhänger, auch solche mit Asylberechtigung, in die Türkei ausgeliefert werden. Worauf sie lange warten kann.
 

EnRetard

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Bintje

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RTE muss nichts lernen. Bei RTE mischt sich Europa einfach zu stark ein.

Es gibt einen ganz einfachen Weg, die lästigen Europäer loszuwerden: Einfach offiziell erklären, dass man nicht mehr Mitglied der EU werden will. Ich denke, das macht er nur deshalb nicht, weil er auf das mit dem Status als Beitrittskandidat verbundene Geld nicht verzichten will. Und solange er das nicht tut, wird er leider auch damit leben müssen, dass Europa sich zu Recht dafür interessiert, was mit den seit 2007 gezahlten Milliarden sogenannter Vorbeitrittshilfen passiert ...
 

beren

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Es gibt einen ganz einfachen Weg, die lästigen Europäer loszuwerden: Einfach offiziell erklären, dass man nicht mehr Mitglied der EU werden will. Ich denke, das macht er nur deshalb nicht, weil er auf das mit dem Status als Beitrittskandidat verbundene Geld nicht verzichten will. Und solange er das nicht tut, wird er leider auch damit leben müssen, dass Europa sich zu Recht dafür interessiert, was mit den seit 2007 gezahlten Milliarden sogenannter Vorbeitrittshilfen passiert ...
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Nur weil sie zahlen, heißt es nicht, dass sie sich in alles einmischen dürfen.





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Alubehütet

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Ich denke, das macht er nur deshalb nicht, weil er auf das mit dem Status als Beitrittskandidat verbundene Geld nicht verzichten will.
So ein bißchen ist das auch Beamten-Mikado. Wer sich als erster bewegt, hat verloren. Hier: Wer als erster feststellt, daß das mit Erdogan und der EU nix gibt, hat die A...karte. Erdo würde sagen: Seht, die haben uns nie gewollt!, reicht er aber die Scheidungsurkunde ein, sehen ihn seine Landsleute als Haupthindernis, in die EU zu kommen.

Das Grundproblem liegt aber bei der EU. Wir haben Beitrittskriterien, wie sich bei Ungarn, Polen, Rumänien zeigt, aber keine Bleibekriterien, keine wirklichen Sanktionsmöglichkeiten. Selbst wenn İmamoğlu in vier Jahren Präsident würde, niemand weiß, und wir haben gesehen, wie schnell die Türkei demokratische Entwicklungen auch wieder rückabwickeln kann.
 

Bintje

Well-Known Member
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Nur weil sie zahlen, heißt es nicht, dass sie sich in alles einmischen dürfen.

Was ist denn alles Deiner Ansicht nach?

Die Mittel sind zweckgebunden, und die Türkei hat sich darauf eingelassen. So einfach ist das.

Seit Jahren investiert die Europäische Union in Forschungseinrichtungen, Gründerzentren für junge Unternehmen, in Umweltschutzprojekte und in die Entwicklung des ländlichen Raums. Sie finanziert Schulungen für Beamte und entsendet Experten aus den Mitgliedsstaaten, die den Türken dabei helfen sollen, rechtsstaatliche Grundsätze einzuhalten und eine unabhängige Justiz aufzubauen.
https://www.welt.de/politik/ausland...-Tuerkei-fuer-eine-diplomatische-Fiktion.html
Sarkastisch gesagt: bringt überwiegend nüscht.
Außer Errungenschaften, die Erdoğan sich während Wahlkämpfen höchstselbst ans Revers heftet.
Was ihm seiner Wähler/innen wohl großteils abnehmen.

So ein bißchen ist das auch Beamten-Mikado. Wer sich als erster bewegt, hat verloren. Hier: Wer als erster feststellt, daß das mit Erdogan und der EU nix gibt, hat die A...karte. Erdo würde sagen: Seht, die haben uns nie gewollt!, reicht er aber die Scheidungsurkunde ein, sehen ihn seine Landsleute als Haupthindernis, in die EU zu kommen.(..)

Jep, so ist das.
 
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